Skizzen des Künstlers Werner Hofmann

Der unermüdliche Zeichner

«Physiognomie von Mensch und Tier» heisst diese Skizze von Werner Hofmann. (Bild: zvg)

Alltägliches wird Kunst. Mehr als 420 Skizzenbücher voller Eindrücke und Beobachtungen hinterlässt der verstorbene Luzerner Werner Hofmann. Nun wird sein kreatives Vermächtnis auch in einem Buch gewürdigt. Ein Buch voller Skizzen aus Luzern und der Welt, die er zu Lebzeiten wie einen Schatz hütete.

Der 2005 überraschend verstorbene Luzerner Künstler und Grafiker Werner Hofmann lebt weiter in seinen Bildern. Davon zeugen unter anderem mehr als 420 Skizzenbücher, die in der Sondersammlung der ZHB Luzern aufbewahrt werden. Die sorgfältig durchnummerierten Bücher enthalten zahlreiche Vorlagen für seine über 2’000 Holzschnitte und 1’900 Aquarelle.

Werner Hofmann wurde 1935 in Zug geboren und starb 2005 in Luzern. Seit 1961 lebte und arbeitete er in Luzern, als freischaffender Illustrator und Holzschneider sowie als Lehrer an der Luzerner Schule für Gestaltung.

Sein Schaffen war beeinflusst durch Aufenthalte in Italien, Frankreich, Finnland, Spanien und New York. Er schuf Illustrationen zu Werken der Weltliteratur von George Moore, James Joyce, William Faulkner und Anton Tschechow. Zudem illustrierte er Bücher von Georg Kreisler, Walter Matthias Diggelmann und vielen mehr.

Château Gütsch

Château Gütsch

Die Liebe zum Alltäglichen und den Serviertöchtern

Alltägliches beschäftigte Werner Hofmann in seiner Kunst. Das, was uns täglich unter die Augen kommt und meist gleich wieder aus dem Sinn verschwindet: die Badenden im Lido Luzern, spielende Kinder, der Mensch überhaupt: sitzend, stehend, liegend, allein, zu zweit, in Gruppen, aktiv oder kontemplativ, die Pilze, eben noch im Wald beheimatet, jetzt schon auf dem Teller, der Kittel, die Tasche, der Schuh.

Leben und Kunst waren bei ihm eng verbunden. Er war ständiger und leidenschaftlicher Beobachter seiner Umwelt. Alltägliches hielt er fest und stellte die kleinen Dinge des Lebens in den Fokus – das auch immer gerne mit einer Prise Humor.

Auffällig sind dabei auch seine Skizzen, die in Beizen entstanden. Immer wieder zeichnete er dort Gäste, aber besonders Serviertöchter, vor welchen er einen grossen Respekt hatte, was immer wieder Erwähnung findet.

Porträtstudien aus der Lehrerkonferenz

Porträtstudien aus der Lehrerkonferenz

Zum 80. Geburtstag erschienen

In den letzten zehn Jahren wurde der künstlerische Nachlass von Werner Hofmann mit grosser Sorgfalt gesichtet und inventarisiert. Das daraus entstandene Buch präsentiert sein Vermächtnis. Es erschien zum 80. Geburtstag des Künstlers und im Rahmen einer Retrospektive, die in der Kornschütte Luzern stattfand.

Im Buch ergänzen Kurzkommentare die Auswahl von 180 Skizzen und stellen den situativen, historischen oder persönlichen Kontext her. Die Herausgeber Ueli Habegger und Heinz Stalder kommen dabei zu Wort. Beide waren Hofmann jahrzehntelang freundschaftlich verbunden.

Verlosung

Wir verlosen 2 Exemplare des neu erschienenen Buches «Zeit-Zeichen». Ein Buch voller Skizzen des Künstlers Werner Hofmann. Um teilnehmen zu können, senden Sie bis am Mittwoch 2. Dezember 2015 eine E-Mail an [email protected] mit dem Betreff «Werner Hofmann». Die Gewinner werden ausgelost und per E-Mail informiert. Mit Ihrer Teilnahme erklären Sie sich einverstanden mit unseren AGB.

Ueli Habegger lebt in Luzern, wo er eng an der Entwicklung des KKL beteiligt war. Er ist Kunsthistoriker und war Denkmalpfleger der Stadt Luzern. Heute arbeitet er als Dozent für praktische Denkmalpflege, Gutachter im Kunsthandel und Autor von Lehr- und Fachbüchern. «Werner Hofmann hütete zeit seines Lebens seine Skizzenbücher wie einen geheimen Schatz.» Und wenn er eines verloren glaubte, «ruhte er nicht, bis es wieder zum Vorschein kam», schreibt Ueli Habegger im Buch.

Heinz Stalder lebt als freier Schriftsteller und Journalist in Kriens, in Finnland und London. Sein literarisches Werk umfasst Romane, Theaterstücke, Hörspiele und literarische Reportagen und er ist Träger von zahlreichen Preisen.

Im Buch wendet er sich direkt an seinen verstorbenen Freund: «Deine Geschichten hängen mit deiner viel bedeutenderen Kunst, als du es je wahrhaben wolltest, nicht nur an unseren Wänden.»

Werner Hofmann und im Hintergrund sein Bruder Godi Hofmann. (Bild: Emanuel Ammon/AURA)

Werner Hofmann und im Hintergrund sein Bruder Godi Hofmann. (Bild: Emanuel Ammon/AURA)

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