Das geht ins Ohr: A-cappella-Band Vocabular ist zurück

Die A-cappella-Band Vocabular hat vier Jahre nach dem Debüt ihr neues Album «No. 1» getauft. In der Schüür sorgten die sechs Luzerner am Freitag für ausgelassene Stimmung und ein gelungenes Heimspiel.

Autor

Daniel Klein

In der sich noch im Umbau befindenden Schüür treffen die Gäste am Freitagabend nach und nach ein. Am Ende werden es rund 600 sein, die Vocabular hören wollen. Ihren Gesichtern ist eine ausgelassene Stimmung bereits anzumerken.

Bevor die Luzerner Musiker auftreten, heizt Ines Vita mit Band dem Publikum ein. Das gelingt der Luzerner Sängerin vorzüglich. Die frisch abgeschlossene Jazzkünstlerin spielt eine gute halbe Stunde. Sie stimmt die Gäste mit Vocabular-Ansagen immer wieder auf die Stars des Abends ein.

Der Konzertsaal wirkt voll, aber nicht dicht gedrängt. Dennoch ist es so gefüllt, dass wir uns das Geschehen gemütlich in der letzten Reihe anschauen. Am Merchandisestand staunen wir, mit welchen Goodies die Band auffährt – Poster, CDs und Geschenkkarten sind bereits signiert. Freundlicherweise bekommen wir eine Drageedose der Band geschenkt. So macht das Warten natürlich Spass.

Gute Stimmung unter den 600 Gästen

Kurz nach 21 Uhr ist es so weit. Mit einem frechen, ins Ohr gehenden Intro stürmen Vocabular die Bühne. Begleitet von einer kleinen Lichtshow lassen sie die Luzerner wissen, dass die Feier jetzt losgeht. Im Song wird direkt das Publikum adressiert – und es tanzt mit. Überwiegend im Alter der Protagonisten, tummeln sich im Publikum auch sehr junge sowie betagtere Menschen. Das rührt wohl vom Heimvorteil des Sextetts her.

Impressionen des Konzerts:

Voller Freude stehen die sechs Mitglieder auf der Bühne – und übertragen die positive Stimmung aufs Publikum. Bei ihrem Hommagesong «Lozärn» wird wie bei vielen weiteren Tracks fleissig mitgesungen und geklatscht. Die Jodeleinlagen kommen ebenfalls gut an. Es sind eben zahlreiche Fans anwesend, die ihre Jungs abfeiern. Vocabular ist nach dem Erstling «Knackapella» 2018 mit «No. 1» wieder zurück.

Das Bühnenbild wird lediglich mit Videoclips bespielt. Instrumente sind für die Vokalisten ja ohnehin kein Thema. Das Beatboxen gelingt teils so gut, dass man vergeblich nach einem Schlagzeug sucht. Doch Instrumente brauchen die Luzerner bekanntlich nicht. Worauf man an diesem Abend auch hätte verzichten können: Die zwar passend zu den Songs arrangierte, aber zu grelle und blendende Beleuchtung.

Beim Beatles-Medley singen alle mit

Aber zurück zur Musik: Wunderbar gelingt auch das Beatles-Medley aus diversen Hits der Kultband. Diesem haben die Luzerner noch ein, zwei weitere Rockklassiker beigefügt. Funktioniert wunderbar, da wiederum eine gute Verbindung mit dem Publikum entsteht. Spätestens bei «Hey Jude» trällern alle mit und werfen die Arme von links nach rechts.

Damit wird auch verdeutlicht, dass man weit mehr als schnulzige Balladen schmettern kann. Diese dürfen allerdings an diesem Abend nicht fehlen. Ebenso wenig wie der Gastauftritt mit «Little Miss Sunshine» a.k.a. Feliciano Ponce. Kleine technische Probleme werden gekonnt mit einer Anekdote überspielt. Selbst wenn alle Mitglieder ihr Dasein als Semiprofis fristen, wirkt es alles andere als das. Da ist wirklich viel Hingabe dabei.

Alles in allem eine gelungene Plattentaufe mit einigen Highlights. Zufriedene Luzerner Gäste applaudieren und schreien lauthals, als das Spektakel beendet ist. Dem Plattencover nach – die Band sitzt in einem Cocktailglas – gehen wir davon aus, dass es im Backstagebereich noch den ein oder anderen Drink gab. Cheers, guys!