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Ein Besucher des Manor Restaurants wollte keine Maske anziehen. Gegen ihn wurde ein Hausverbot ausgesprochen. Davon wollte er aber nichts wissen. Schliesslich wurde er in Handschellen und im Rollstuhl abgeführt.
Seit Samstag gilt im Kanton Luzern Maskenpflicht in allen öffentlich zugänglichen Räumen. Dazu zählt auch das Emmen Center. Im Restaurant muss ebenfalls eine Maske getragen werden, bis man am Platz sitzt. Trotzdem wollte ein Besucher am Samstag das Manor Restaurant ohne Maske betreten.
Ein Augenzeuge berichtet gegenüber «Blick», dass die Security den Besucher auf die Maskenpflicht hinwies. Davon habe er aber nichts wissen wollen. An das gegen ihn ausgesprochene Hausverbot wollte er sich ebenfalls nicht halten. Schliesslich wurde die Polizei hinzugezogen, um ihn aus dem Gebäude zu führen. «Der Mann stand einfach da und weigerte sich weiter, eine Maske anzuziehen», so der Zeuge.
Nach dem Abtransport blieb er renitent
Nach 20 Minuten Diskutieren habe die Polizei schliesslich durchgegriffen, den Mann am Boden fixiert und ihm Handschellen angelegt. «Anschliessend wurde er mit einem Rollstuhl aus dem Gebäude gefahren. Der Mann schrie dabei sehr laut.»
Dies bestätigt Simon Kopp, Sprecher der Staatsanwaltschaft, gegenüber zentralplus. Der Mann sei abgeführt worden, weil er das Gebäude trotz Hausverbot nicht verlassen wollte. Beim Polizeieinsatz sei es nicht um die Einhaltung der Maskenpflicht gegangen.
«Die angesprochene Person weigerte sich beim Betreten des Restaurants bis zum Tisch eine Maske zu tragen.»
Fabian Hildbrand, Sprecher bei Manor
Tatsächlich hatte er das Hausverbot aber erhalten, weil er keine Maske anziehen wollte, wie Fabian Hildbrand, Sprecher bei Manor, auf Anfrage erklärt: «Die angesprochene Person weigerte sich beim Betreten des Restaurants (bis zum Tisch) eine Maske zu tragen und dies, obwohl unser Personal den Besucher mehrmals darauf hingewiesen und eine Gratismaske angeboten hatte.»
Der Mann habe das Gespräch verweigert und den Betrieb stark gestört. Deshalb habe das Sicherheitspersonal ihn aufgefordert, das Emmen Center zu verlassen. «Auch hier weigerte sich die Person.» Deshalb habe man ein Hausverbot ausgesprochen, damit die Polizei einschreiten konnte.
Auch nach dieser Aktion blieb der Mann renitent. Bei der Befragung verweigerte er die Antworten und beschimpfte den Amtsarzt, sagt Kopp. Mittlerweile wurde er wieder aus der Polizeigewahrsam entlassen.
Polizei kann Personen anzeigen
Grundsätzlich werden Menschen, die sich nicht an die Maskenpflicht halten, nicht festgenommen, erklärt Kopp weiter. «Als Erstes machen die Polizisten die Leute darauf aufmerksam, dass Maskenpflicht gilt. Wir hoffen dabei auch auf die Vernunft der Menschen.» Ladenbesitzer können ausserdem ein Hausverbot aussprechen. Die Polizei selber könne bei Verstössen auch eine Anzeige bei der Staatsanwaltschaft einreichen. Dazu sei es bisher aber noch nicht gekommen.
Auch Manor-Sprecher Hildbrand betont, dass es sich beim Fall vom Samstag um einen Einzelfall handle. «99,9% der Besucherinnen haben sich auf die Maskenpflicht eingestellt und waren vorbereitet.» Zudem sei am Eingang prominent auf die Maskenpflicht hingewiesen worden. Je nach Situation seien auch Gratis-Masken abgegeben worden. Das Sicherheitspersonal wurde für den ersten Tag der Maskenpflicht zudem verstärkt. Abschreckend scheint die neue Regelung auf die meisten nicht zu wirken: Am Samstag zählte das Emmen Center rund 18'000 Besucher.