Geplante Wirtschaftsfakultät

Studenten wehren sich

Sogar die Architektur der Universität gleicht einer Zellenform.

 

(Bild: Emanuel Ammon/AURA)

Die Schaffung einer Wirtschaftsfakultät ist umstritten. Nun formiert sich auch Widerstand innerhalb der Universität. Eine lose Gruppe von Studenten will sich im Abstimmungskampf engagieren. Erste Gehversuche machen den Rückhalt aus den eigenen Reihen deutlich.

Die Idee einer Wirtschaftsfakultät an der Universität Luzern spaltet nicht nur die Parteien. Auch unter den Studenten gehen die Meinungen auseinander, wie sich jetzt zeigt. Bisher war lediglich bekannt, dass sich ein «überparteiliches Studentenkomitee» für das neue Unigesetz ausspricht. Dieses Komitee bekommt nun Gegenwind. Und zwar aus den gleichen Reihen.

Vor Kurzem haben sich nämlich Studenten in einem losen Verbund formiert, um gegen eine Wirtschaftsfakultät in den Polit-Kampf zu steigen. «Wir haben das Gefühl, dass in Luzern Politik gemacht wird, welche die Uni stark betrifft. Aber Studenten spielen darin keine wirkliche Rolle», erklärt Max Hufschmidt. Er ist einer von neun Studenten, die die Gruppe managen.

Über 120 Unterschriften an einem Tag

Wie breit die Gruppe tatsächlich abgestützt ist, zeigt die Unterschriftensammlung vom vergangenen Dienstag. Die Universität hat der nicht offiziell akkreditierten Gruppe dazu einen Tag bewilligt. «Wir konnten zwischen 120 und 130 Unterschriften sammeln», freut sich Hufschmidt. Und die Zahl der Gegner, die unterschreiben, dürfte noch weiter wachsen. Die Bögen sind laut Hufschmidt weiterhin im Umlauf.

«Die Wirtschaftsfakultät stellt für uns eine Lösung dar, die Luzern nichts bringt. Dies deshalb, da die Uni nicht mit den grossen Wirtschaftsfakultäten anderer Unis konkurrieren könnte und ein unnötiger Wettbewerb mit der Hochschule entsteht», erklärt Hufschmidt den Grund für den Kampf gegen das Unigesetz. Er betont: «Wir sind keine Wachstumsgegner, aber wir wollen ein sinnvolles und nachhaltiges Wachstum.»

Platznot befürchtet

Ein Wachstum sei auch aus Platzgründen nicht in allen Bereichen möglich. Die Mensa, die Bibliothek sowie die Toiletten würden bereits heute «neuralgische Engstellen» darstellen. «Sollten noch bis zu tausend neue Studenten an die Uni kommen, wäre das Gebäude schlichtweg zu voll», befürchtet Hufschmidt.

Auch der Finanzierung über Drittmittel sei die Studentengruppe kritisch eingestellt. «Ich möchte betonen, dass wir uns nicht gegen das ganze Gesetz stellen, sondern in erster Linie gegen die neue Wirtschaftsfakultät.»

Mit den Unterschriften sind keine Forderung verbunden. Sie dienen laut Aussagen von Hufschmidt lediglich dazu, der Gruppe Rückhalt und eine Stimme zu verleihen. Viel Zeit ihrem Anliegen Kraft zu verleihen bleiben den Studenten allerdings nicht mehr. Die Abstimmung über das neue Universitätsgesetz findet am 30. November statt.

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