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Zu Gast im Gartenhaus 1313

  • Bewertung★★★★★★★★★★
  • Preiskategorie●●●●●●
  • Küche Schweizerisch
  • Ambiente Rustikal

Essen wie beim Grosi – so lautet das Motto im Gartenhaus. Und tatsächlich fühlt man sich ein wenig wie damals in der gemütlichen Bauernstube. Nur dass das Restaurant an der multikulturellen Luzerner Lindenstrasse liegt und nicht in einem Dorf wie Schongau.

Wir haben reserviert (was zu empfehlen ist) und werden von der freundlichen Bedienung herzlich begrüsst und an unseren Tisch geführt. Getreu dem Motto findet man hier keine Speisekarte, sondern ein täglich wechselndes Überraschungsmenü. Einzig das Getränk muss man bestellen. Zum Aperitif entscheiden wir uns für einen Solaris vom Megger Sittenrain, anschliessend für den roten Hauswein Palmeri blu.

Eine Überraschung in vier Gängen

Als Vorspeise wird Alpkäse mit hauchdünnem Bauernspeck und lauwarmen Brot in einem nostalgischen Chacheli serviert. Vor jedem neuen Gang folgt eine kurze Erklärung der Produkte durch die Bedienung. Auf kurze Rückfragen konnte meist kompetent eingegangen werden. Von welcher Alp der Käse ist, konnte sie uns nicht sagen, war eigentlich aber auch nicht weiter relevant, denn der Gluschtigmacher schmeckt und überzeugt ohne Schnickschnack, dafür mit «Märt-Feeling». Als Nächstes kommt eine Schüssel mit Rüebli-Orangen Suppe und wird wieder in die Mitte des Tisches gestellt – sodass jeder so viel schöpfen mag, wie er will. Die Suppe schmeckt vorzüglich, wenn auch nicht nach Orangen, sondern nach Ingwer. Eine bekannte Kombination und mit dem Peterli umso typischer für die Küche vom Grosi.

Dann folgt ein knackiger Gartensalat mit Nüssler, verschiedenfarbenen Rüebli, Gurken, Tomaten und Kräutern, getoppt mit einem feinen, leicht scharfen Hausdressing. Auch Brot wird nachgereicht, und wir fühlen uns schon fast ein bisschen satt.

Für die Einrichtung einen Bauernhof geplündert

Die angebotene Essens-Pause nehmen wir dankend an, spienzeln aber schon gwunderig zum Nebentisch, der uns einen Gang voraus ist. Die Atmosphäre im Lokal ist ausgelassen (es scheint jemand Geburtstag zu feiern) und gemütlich, und wir fühlen uns ein wenig wie in einer Berghütte. Kein Wunder – die Verantwortlichen scheinen für die Innenausstattung einen mittelgrossen Bauernhof geplündert zu haben: Melkstühle, Kuhglocken, Stalllampen, alte Arbeitsgeräte und Bilder schmücken die Gaststube bis in den letzten Winkel. Im Hintergrund singt Florian Ast «ein einfaches Lied von einem einfachen Meitschi».

Der Hauptgang bringt den Hunger zurück. Auf einer Silberplatte angerichtet wird Kalb aus Kerns mit Bratenjus, Frühkartoffeln und Spargeln serviert. Das Kalb ist, ohne zu übertreiben, butterzart und für uns das Highlight des Abends. Auch der Bratenjus schmeckt aromatisch und hat Pfiff – man merkt, dass der aus Kalbsknochen und anderen Zutaten hergestellte Fond mehrere Stunden geköchelt und abgeschmeckt wurde. Die Spargeln sind zart und die Frühkartoffeln ebenfalls ein Genuss. Auch der rote Hauswein Palmeri blu, den die Sinnvoll Gastro, denen das Gartenhaus angehört, von einem Bio-Weingut in Sizilien beziehen, harmoniert wunderbar.

Wir sind satt. Was es wohl zum Dessert gibt? Natürlich … ein Caramelköpfli – wie beim Grosi. Nicht zu süss, mit viel Rahm, Mandelsplitter und Minze. Zusammen mit einem Espresso rundet dies das Essen perfekt ab.

Preis/Leistung

Das Überraschungs-Menü kostet 59 Franken pro Person. Ein fairer Preis für ein Viergang-Menü. Auf Wunsch bekommt man auch gerne einen Nachschlag. Am Mittag: Kleine Auswahl fürs kleine Portemonnaie. 20 Franken kostet das Menü, und es gibt jeweils eine Variante mit und ohne Fleisch.
***** von *****

ServiceDie Bedienung ist unaufdringlich aufmerksam und sehr sympathisch.
**** von *****

Online-Faktor
Der Online-Auftritt ist übersichtlich und modern mit Integration des Instagram Accounts und der Möglichkeit, online zu reservieren. Auch wenn sie keine Speisekarte haben, hätten wir uns noch zusätzliche Informationen z. B. über Lieferanten oder eine Wein-Karte gewünscht.
*** von *****

Gartenhaus 1313

Adresse:
Lindenstrasse 21
6015 Luzern

Telefon:
041 240 25 65

E-Mailadresse:


Öffnungszeiten:
Montag – Freitag 11.30 bis 14.00
Montag – Donnerstag 18.00 bis 23.00 Freitag / Samstag 18.00 bis 00.30 Sonntag geschlossen
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