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Ein Beitrag für Klima und Gemüt

Gasthaus Hergiswald als einziger Zentralschweizer Vertreter nominiert

Gasthaus Hergiswald nominiert. (Bild: Gerold Kunz)

Das Gasthaus Hergiswald wurde von einer achtköpfigen Jury für die Auszeichnung «Constructive Alps» nominiert. Unter den 28 Projekten, die für die zweite Runde ausgewählt wurden, befinden sich neun Schweizer Beiträge.

Die Jury unter dem Vorsitz von Köbi Gantenbein wählte aus 328 Eingaben 28 Objekte aus, die ein klimabewusstes Umbauen und Neubauen im Alpenraum vorbildhaft umsetzen.

Das Gasthaus Hergiswald in Kriens ist das einzige Zentralschweizer Objekt, das es in die Nominationsrunde für die Auszeichnung «Constructive Alps» geschafft hat.

Mit Kriens, obwohl am nördlichen Rand des Perimeters der Alpenkonvention gelegen, verbinden die wenigsten einen Fürsprecher für die Anliegen des Alpenraums, obwohl die Hälfte des Gemeindegebiets aus Wald besteht oder der Landwirtschaft dient.

Wallfahrtsort mit überregionaler Ausstrahlung

Dennoch ist die Wahl des Gasthauses Hergiswald, ein Werk des Bündner Architekten Gion A. Caminada, berechtigt. Als Teil des ISOS-Ortsbildes nationaler Bedeutung nimmt Hergsiwald innerhalb von Kriens eine Sonderstellung ein.

Mit der beachtenswerten Wallfahrtskirche ist Hergiswald zudem eine einzigartige Pilgerstätte, die wegen dem Bilderhimmel überregionale Bekanntheit geniesst.

Erneuerungsprozess in Kriens und Hergiswil

Doch ist im Hergiswald die Zeit nicht stehengeblieben. Der beispielhafte Umbau des Kaplanenhauses und die Neubestückung des Chors mit Ambo und Altar, aber auch die Instandstellung der Hergiswaldbrücke und die Neubestückung des Prügelwegs durch den Obwaldner Bildhauer Kurt Sigrist sind der lokale Massstab, an dem sich das erneuerte Gasthaus Hergiswald zu messen hat.

Aus allen diesen Einzelmassnahmen ist dank der behütenden Hand der kantonalen Denkmalpflege und der Unterstützung durch die Albert-Koechlin-Stiftung ein Ganzes geblieben.

Klimaziele architektonisch umgesetzt

Die Jury hingegen fragte nicht nach den lokalen Bedingungen, sondern nach den Aufgaben, die sich heute den alpinen Gemeinschaften und ihrer Architektur stellen. Darin spielt der Tourismus eine tragende Rolle. Mit dem Gasthaus Hergiswald wurde ein Beispiel nominiert, das wichtige Aspekte des nachhaltigen Tourismus thematisiert.

Mit Holz gebaut, erfüllt es nicht nur die Anforderungen an das Klima, sondern auch an das Gemüt. Zu hoffen ist, dass sich die Jury von den hohen Qualitäten des Orts und der Architektur überzeugen lässt. «Constructive Alps» prämiert 2020 zum fünften Mal Sanierungen und Neubauten in den Alpen, die klimafreundliches Bauen und Baukultur am besten zu verbinden wissen.

Mit dem internationalen Architekturpreis tragen die in der Alpenkonvention verbundenen Alpenländer (Frankreich, Deutschland, Österreich, Slowenien, Liechtenstein, Italien, Monaco und die Schweiz) dazu bei, ihre klimapolitischen Ziele umzusetzen, wie es in der Medienmitteilungen des Bundesamts für Kultur heisst.

Die Übergabe der Auszeichnungen findet am 6. November 2020 im Alpinen Museum Bern statt.

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