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Architekturausstellung

Auf Bilder bauen

Die Architekturausstellung. (Bild: PD)

Das Architekturmuseum Basel SAM zeigt bis am 1. April 2013 Schweizer Architektur im Fokus der Fotografie. Die Zentralschweiz ist in der Übersichtsschau gut vertreten. 

Im Architekturmuseum Basel SAM ist noch bis am 1. April 2013 ein fotografischer Rückblick auf die Schweizer Architektur der vergangenen 25 Jahre zu sehen, dessen Anfänge auch ins Luzern der 1980er Jahre führen.  Für seine Ausstellung «Partituren und Bilder» in der Architekturgalerie Luzern hatte der damals noch wenig bekannte Architekt Peter Zumthor 1988 den Künstler Hans Danuser als Fotografen gewinnen können. Seine kunstvollen Aufnahmen der frühen Zumthor-Bauten markieren den Anfang der jüngeren Auseinandersetzung mit der Architekturfotografie in der Schweiz. Die Beziehung Fotograf/Architekt hat sich seither stark gewandelt. Geblieben ist der Wunsch der Architekten, ihre Bauten durch einen profilierten Fotografen darstellen zu lassen. In der Schau sind denn auch Aufnahmen von Grössen wie Thomas Ruff, Margherita Spiluttini, Robert Frank und Hiroshi Sugimoto zu sehen.

Das Schweizer Architekturmuseum in Basel lädt nun zu einer Übersichtsschau ein, in welcher auch die Bilder von Danuser nicht fehlen. Die als Panorama der Schweizer Architektur der letzten 25 Jahre ausgestaltete Schau geht der Frage nach, wie künstlerische Positionen in den Dialog zur Architekturfotografie treten. Dabei kommen sowohl Architektinnen wie auch Fotografinnen zu Wort. Die sorgfältig konzipierte Ausstellung in Basel zeigt vielfältige fotografische Positionen und lässt erahnen, wie vielgestaltig die Beziehung zwischen Abbild und Architektur sein können. Sie vernachlässigt dabei die bewährten Vorgaben, die für die Repräsentation von zeitgenössischer Architektur in den Medien gelten.

In der Ausstellung in Basel treten die Bilder eines kleinen Wohnhauses in Emmenbrücke der Architekten Marques Zurkirchen besonders hervor. Die für eine speziell der Fotografie gewidmeten Ausgabe der Zeitschrift «archithese» 1994 erstellten Fotografien hatten den Zweck, den unterschiedlichen Zugang der Fotografen zum Objekt offen zu legen. Auch die Konzeption der Ausstellung folgt diesem Leitsatz, indem eine möglichst breite Palette an Bildern aufgeführt wird, die belegen soll, dass die Beziehung Fotografie/Architektur ein weites Feld darstelle.

Schade, dass die sehr interessante Schau den eigenständigen Schwerpunkten der Fotografen wenig Raum anbietet. Denn seit den 1990er Jahren ist zu beobachten, dass Fotografen wie Georg Aerni und Jules Spinatsch oder beispielsweise die in der Ausstellung nicht vertretenen Joël Tettamanti und Laurence Bonvin einen eigenen Zugang zum Bild der zeitgenössischen Schweiz gefunden haben, der die aktuelle Raumplanungs-Diskussion prägen könnte. Ihre Bilder lassen in einen Dialog mit der gebauten Umwelt treten, fernab der Optik der Qualitätsarchitektur. Die drängende Frage, welche Rolle die Schweizer Architektur der vergangenen 25 Jahre im Bild der Schweiz eingenommen hat, bleibt so leider in der Ausstellung ausgespart. Ein Besuch der Ausstellung ist dennoch sehr zu empfehlen.

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