«Autoarmes Zentrum» breit abgestützt

Die Umfahrung Cham-Hünenberg sei bei der Bevölkerung breit abgestütz. Dies habe das dritte Verkehrsforum zu der Umfahrung gezeigt, wie der Kanton mitteilt. Der Durchgangsverkehr könne so vollumfänglich auf die Umfahrung Cham-Hünenberg gebracht werden. Hingegen sei mit einer Verkehrszunahme auf der Einachmattstrasse in Hünenberg zu rechnen. Deshalb seien weitere Massnahmen nötig.

Die öffentliche Veranstaltung in Cham stiess auf grosses Interesse. Über 400 Personen füllten den Lorzensaal bis auf den letzten Platz. Im Zentrum des Anlasses stand die Präsentation und Diskussion des sogenannten Autoarmen Zentrums Cham. Mit diesem Modell soll der Durchgangsverkehr wirkungsvoll auf die Umfahrung geleitet und das Ortszentrum dauerhaft entlastet werden.

Breite Unterstützung

Im Verlaufe der engagiert geführten Diskussion habe sich gezeigt, dass die Umsetzung des Modells da und dort noch optimiert werden müsse. Im Grundsatz jedoch blieb das «Autoarme Zentrum» als flankierende Massnahme zur Umfahrung Cham-Hünenberg unbestritten. Baudirektor Heinz Tännler: «Die öffentliche Mitwirkung hat sich gelohnt. Der heutige Abend bestätigt uns endgültig, dass das ‹Autoarme Zentrum› die beste Variante ist, um die gewünschte Entlastung der Ortszentren zu erreichen. Mit Freude habe ich festgestellt, dass das Modell sowohl bei der Chamer als auch bei der Hünenberger Bevölkerung breite Unterstützung geniesst.»

Für den Baudirektor überzeugt das «Autoarme Zentrum» vor allem durch die Eigenschaft, den Durchgangsverkehr verlagern zu können, ohne dass irgendeine Strasse gesperrt werden müsse. «Das Ortszentrum von Cham bleibt weiterhin rund um die Uhr erreichbar», so Tännler. «Wer Cham mit dem Auto durchqueren will, muss sich jedoch während einer bestimmten Dauer im Zentrum aufhalten. Wir denken derzeit an eine Phase von 5 bis 15 Minuten. Damit die Massnahme greift, werden an fünf «Eingangstoren» die Nummernschilder der ein- und ausfahrenden Autos per Video erfasst.»

Bevölkerung möchte endlich eine Lösung

Die von Heinz Tännler genannten Vorteile des «Autoarmen Zentrums» waren auch im Verkehrsforum weitgehend unbestritten. Der Wille, endlich eine gute Lösung für die flankierenden Massnahmen umzusetzen, sei im Saal deutlich spürbar gewesen. Trotzdem seien eine Reihe von Fragen aufgeworfen worden, welche durch die Fachleute weiter zu prüfen seien. So etwa die Ausdehnung des Perimeters für das «Autoarme Zentrum».

Das Verkehrsforum habe auch zur Klärung der Tempofrage im Ortszentrum von Cham beigetragen. Die Mehrheit unterstütze eine einheitliche Regelung mit Tempo 30 innerhalb des Perimeters. Begegnungszonen würden das System eher verkomplizieren.

Zusätzliche Massnahmen auf der Eichmattstrasse

Das «Autoarme Zentrum» sei eine optimale Lösung für Cham, habe aber eine Verkehrszunahme auf der Eichmattstrasse in Hünenberg zur Folge. Diese Herausforderung sei in einer eigens für die Hünenberger Teilnehmenden eingerichteten Diskussionsgruppe ausgebreitet und kontrovers diskutiert worden. Die Eichmattstrasse vermöge zwar den Mehrverkehr problemlos aufzunehmen. Trotzdem seien zusätzliche Massnahmen für die Verkehrssicherheit und die Lärmreduktion notwendig. Im Vordergrund stünde – und dies sei auch der Wunsch der direktbetroffenen Anwohner – die Einführung von Tempo 30.

Baudirektor Heinz Tännler: «Wir werden den Meinungsbildungsprozess gemeinsam mit dem Hünenberger Gemeinderat weiter vertiefen. Zudem ist Anfang Juni eine weitere Informations- und Diskussionsveranstaltung geplant, die der Hünenberger Bevölkerung Gelegenheit bieten wird, über das Temporegime auf der Eichmattstrasse und die Gestaltung des Verkehrsknotens beim Zythus zu debattieren.»

So geht’s weiter

Die tragfähigste Lösung liege nun vor. Baudirektor Heinz Tännler zeigt sich überzeugt, dass die Chamer und Hünenberger das «Autoarme Zentrum» dereinst nicht mehr missen wollen: «Dieser Schritt muss jetzt aber gemacht werden, sonst geht die Lösungssuche noch jahrelang weiter». Die laufende Mitwirkung werde bis zur geplanten öffentlichen Auflage des Vorprojekts im Herbst 2014 fortgeführt, um insbesondere breite Akzeptanz für die Gestaltung im Chamer Ortszentrum und für die Massnahmen auf der Eichmattstrasse zu erreichen. Die flankierenden Massnahmen werden unmittelbar nach Fertigstellung der Umfahrung Cham-Hünenberg – voraussichtlich 2020/21 – eingeführt.

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