Harte Monate für Stahlproduzent

Emmenbrücke: Swiss Steel steckt in einer schweren Krise

Die Produktion von Stahl ist enorm energieintensiv. (Bild: Emanuel Ammon/AURA)

Der Stahlproduzent Swiss Steel mit Sitz in Emmenbrücke kriegt die gestiegenen Energiekosten mit voller Wucht zu spüren. Auch sonst liegt beim Unternehmen vieles im Argen.

Es waren harte Monate für Swiss Steel, den Stahlproduzenten aus Emmenbrücke. Mit dem Ausbruch des Kriegs in der Ukraine haben sich die Energiepreise in der Schweiz deutlich erhöht. Und weil die Stahlproduktion Unmengen von Energie verschlingt, hat der Krieg Swiss Steel in die Krise gestürzt.

Der Betriebsgewinn sank um 85 Prozent, eine Swiss Steel-Aktie ist aktuell nur noch zehn Rappen wert. Zu Beginn des Jahres war sie immerhin noch doppelt so viel wert. Die «Sonntagszeitung» rechnet vor, dass das Unternehmen in den vergangenen zwölf Monaten rund 100 Millionen Franken Verlust machte.

Swiss Steel braucht Hilfe von der Politik

Die Krise hat auch personelle Konsequenzen. So teilte Vizepräsident Svein Richard Brandtzæg im August seinen Rücktritt mit – ein Ersatz konnte bisher noch nicht gefunden werden.

Das Unternehmen hat sich mittlerweile eine strikte Sparkur erteilt und will unter anderem sieben Stahlwerke in Osteuropa verkaufen. Gleichzeitig hofft Swiss Steel nun vor allem auch auf die Politik. Denn dort sind Bestrebungen im Gange, die Schweizer Stahlproduktion besser zu unterstützen. Eine entsprechende Motion von SP-Ständerat Roberto Zanetti wurde überwiesen, eine weitere von SVP-Nationalrätin Diana Gutjahr ist noch hängig.

Ob das reicht, um die Stahlproduktion in Emmenbrücke und der Schweiz langfristig zu sichern, wird sich zeigen.

Verwendete Quellen

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