Eintritt für Badi Rotkreuz

SVP will höhere Preise für Auswärtige – das sagt die Gemeinde

Das Freibad Rotkreuz ist bei Einheimischen und Auswärtigen beliebt. So beliebt, dass es manchmal zu Problemen kommt. (Bild: zvg)

Die SVP Risch-Rotkreuz möchte, dass Auswärtige künftig mehr als Einheimische für den Zutritt zur Badi Rotkreuz bezahlen müssen. Die Gemeinde anerkennt ein Problem, will aber nicht alles umsetzen.

Das Schwimmbad Rotkreuz mag laut Google-Bewertungen nicht die beliebteste Badi im Kanton Zug sein (zentralplus berichtete). So würden beispielsweise Wespen nerven, wie ein Besucher klagt. Doch trotzdem kommt das Angebot bei den meisten Gästen gut an: Die Badi habe aufmerksame Bademeister, schöne und saubere Poolanlagen und ein reichhaltiges Gastroangebot.

Das Schwimmbad Rotkreuz sei gar so beliebt, dass es insbesondere an schönen Sommerwochenenden zu kritischen und ärgerlichen Situationen bei den Parkplätzen kommen könne. Das schreibt der Gemeinderat in der soeben veröffentlichten Antwort zu einer Interpellation der SVP.

Saisonabos sollen für Auswärtige teurer werden

Die SVP Risch-Rotkreuz bringt in diesem Vorstoss, der am 28. November von der Gemeindeversammlung behandelt wird, die Idee ins Spiel, die Badipreise anzupassen. Sie fragt den Gemeinderat, ob dieser sich ein Preismodell mit unterschiedlichen Preisen für einheimische und auswärtige Gäste vorstellen könne. Die Partei nennt die Möglichkeit, die Saisonabos für Auswärtige zu erhöhen. Heute bezahlt man als Erwachsener vier Franken für einen Tageseintritt und 70 Franken für ein Saisonabo.

Dauerkarten seien in anderen Badis oder Bergregionen durchschnittlich 40 bis 50 Prozent günstiger für Einheimische, argumentiert die SVP. «Aus unserer Sicht wäre es wünschenswert, die Preise für Einheimische zu belassen wie bisher und die Preise für Externe zu erhöhen.» Die Tageseintritte will die SVP hingegen nicht anpassen, da eine Kontrolle «schwer umzusetzen» sei.

«Negative Auswirkungen auf das Badeerlebnis»

Die Partei begründet ihren Vorstoss: «Neben den Rischerinnen und Rischern wird die Badi insbesondere auch gern und oft von Einwohnerinnen und Einwohnern aus den benachbarten Gemeinden besucht. Das lässt sich eindrücklich an den zahlreichen ausserkantonalen Autokennzeichen erkennen.»

Dieser Umstand komme insbesondere bei der einheimischen Bevölkerung nicht immer gut an. «Die Badi Rotkreuz ist mit ihrem beschränkten Platzangebot oftmals komplett ausgelastet, wenn nicht gar überfüllt, was sich negativ auf das individuelle Badeerlebnis auswirkt.»

«Und selbstverständlich sind auch die Parkmöglichkeiten komplett erschöpft.» Das führe zuweilen sogar dazu, dass die Parkplätze des Tennisclubs besetzt seien oder der Kiesweg entlang des Waldes komplett blockiert werde. Die SVP will folglich nicht nur die Preise anpassen, sondern auch Parkgebühren erheben und die Parkplatzsituation verbessern. «Speziell die Zugänge vom und zum Wald respektive dessen Zubringer müssen frei bleiben.»

Unerlaubtes Parkieren wegen begrenztem Parkplatzangebot

Der Gemeinderat zeigt in seiner nun veröffentlichten Antwort auf, dass er einen Teil dieser Ideen unterstützenswert findet – denjenigen zu den Parkplätzen. «Das begrenzte Parkplatzangebot verleitet zu unerlaubtem Parkieren», beobachtet auch er. Die Kontrollen seien verstärkt worden. Doch um die Situation «nicht eskalieren zu lassen», werde der Gemeinderat die Kontrollen im nächsten Jahr noch intensivieren.

Der Gemeinderat will keine zusätzlichen Parkplätze schaffen, da dadurch die Gemeinde Risch «den falschen Anreiz speziell für Auswärtige schaffen würde». Vielmehr sieht der Gemeinderat Parkgebühren beim öffentlichen Parkplatz Sijentalwald als Möglichkeit. Solche Gebühren sollen auf die nächste Badesaison hin geprüft werden.

Gemeinde befürchtet administrativen Aufwand

Hingegen hält der Rischer Gemeinderat von der ersten Idee der SVP, die Eintrittspreise für auswärtige Gäste zu erhöhen, nicht viel. Er schreibt: «Generell steht der Gemeinderat differenzierten Tarifen für Einheimische und Auswärtige kritisch gegenüber.» Auch aus grundsätzlichen Überlegungen und aufgrund der mutmasslich geringen Steuerungswirkung beabsichtige der Gemeinderat keine Einführung eines solchen Systems.

«Unterschiedliche Eintrittspreise für einheimische und auswärtige Badegäste würden zu zusätzlichem administrativen Aufwand führen.» In keiner anderen Zuger Badi gebe es höhere Preise für Personen, die ausserhalb der Betreibergemeinde wohnen würden.

Ein Zweiklassensystem wird es in der Badi Rotkreuz so schnell also wohl nicht geben.

Verwendete Quellen
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