Sanktionsumgehung?

44 Millionen Dollar: Zuger Goldhändler kaufte in Russland

Es handelt sich um sechs Lieferungen mit russischem Gold. (Bild: Adobe Stock)

Der in Zug ansässige Goldhändler Open Mineral AG hat über eine ausländische Tochtergesellschaft Gold in Russland gekauft. Hat er damit die geltenden Sanktionen in der Schweiz umgangen?

Nach Angaben der «Financial Times» hat der Goldhändler Open Mineral AG mit Sitz in Zug über seine Tochterfirma Open Mineral Ltd in Abu Dhabi russisches Gold in Millionenhöhe aufgekauft. Das berichtet der «Tagesanzeiger» in einem Artikel über Sanktionsumgehung. Es handelt sich um sechs Lieferungen im Wert von 44 Millionen Dollar. Da die Schweiz die EU-Sanktionen bezüglich Goldhandel übernommen hat, nennt der Rohstoffexperte Robert Bachmann von der NGO Public Eye dies «ganz klar eine Sanktionsumgehung».

Die Open Mineral AG betont, dass bei dem Geschäft keine Dividende an die Schweizer Zentrale gezahlt worden sei. Die rechtliche Lage ist derweil verstrickt. Gemäss dem Staatssekretariat für Wirtschaft sind «rechtlich unabhängige Tochtergesellschaften von Schweizer Firmen im Ausland nicht an Schweizer Sanktionsbestimmungen» gebunden.

Die Biden-Regierung hat diese Woche ihren höchsten Sanktionsverantwortlichen Brian Nelson in die Schweiz geschickt. Seine Botschaft: Die Schweiz soll mehr dafür tun, russische Gelder aufzuspüren und die Sanktionen umzusetzen. Am Dienstag hat sich Nelson mit Vertretern des Seco getroffen (zentralplus berichtete).

Verwendete Quellen
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