Adieu Einweggrill!

Endlich hat die Ufschötti eine Brätelstelle

Cervelas her! Die Brätelstelle in der Ufschötti ist jetzt offen. (Bild: Stadt Luzern)

Ab sofort kann auf der Ufschötti in Luzern auf einem Elektrogrill am See gebrätelt werden. Ziel: die oft stark qualmenden Einweggrills sollen verschwinden. Damit endet eine jahrzehntelange Debatte (vorläufig).

An schönen Sommertagen wird auf der Ufschötti oft mit Einweggrills gebrätelt. Der dabei entstehende Rauch, die Schäden am Rasen sowie die Abfälle stören die anderen Badegäste und die Nachbarn (zentralplus berichtete).

Der Grosse Stadtrat plante daraufhin, einen öffentlichen Elektrogrill auf der Ufschötti zu installieren. Das ist nun geschehen: In der Nähe der Buvette Strandleben ist ein kleiner Grillplatz mit Sitzgelegenheiten entstanden. Bei Regen ist das Grillen jedoch nicht möglich.

Grillstation in der Ufschötti kostet 45'000 Franken

Die Grillstation auf der Ufschötti ist ein Pilotversuch. Die Umsetzung kostet rund 45’000 Franken. Hinzu kommen die Betriebs- und Reinigungskosten, welche noch nicht genau abgeschätzt werden können. Ende 2023 zieht die Stadt Bilanz. Anschliessend wird entschieden, ob der Grill dauerhaft dortbleibt. Klar ist: In den Wintermonaten baut die Stadt die Grillstation ab und lagert sie ein.

Grüne bodigten 2010 das Grillverbot

Die neue Grillstation ist das vorläufige Ende eines Streits, der in der Stadt Luzern seit bald 15 Jahren geführt wird. 2010 hatte die Diebstabteilung Stadtraum und Veranstaltungen – damals noch unter der Leitung des heutigen Mitte-Parteisekretärs Rico de Bona – ein Grillverbot in der Ufschötti erlassen. Mit diesem wollte er den Einweggrills schon damals Einhalt gebieten.

Das Verbot stiess auf erbitterten Widerstand. Der damalige Grosstadtrat und heutige Kantonsrat Hans Stutz verhinderte es mit einem Vorstoss. «Man kann nicht alles verbieten, was einem nicht passt», sagte Hans Stutz damals gegenüber «20 Minuten». Der öffentliche Raum werde zunehmend durch die SIP (Sicherheit Intervention Prävention) und kleinliche Verbote eingeschränkt.

Wer die Grillstation in der Ufschötti behalten will, putzt selber

Die neue Grillstation steht also für ein Umdenken und eine Kehrtwende im Umgang der Stadt mit ihren Bewohnerinnen. Auch wenn sich der Stadtrat nur widerwillig dazu bewegen liess. «Wir gehen nicht davon aus, dass Elektrogrills wirklich den Abfallberg und die Verwendung von unsinnigen Einweggrills bekämpfen können», begründete Stadtrat Adrian Borgula die ablehnende Haltung der Stadtregierung im November gegenüber der Forderung von SP und GLP (zentralplus berichtete).

Wer recht behalten wird, wird sich zeigen. In Zürich sind die Erfahrungen durchzogen. Es hat sich rund um die beiden Elektrogrills am See zwar eine Fangemeinde gebildet, welche die Anlagen rege benutzt. Dem stehen gemäss Stadt aber die Kosten für die Reinigung entgegen, die stark ins Gewicht fielen (zentralplus berichtete).

Anders als in Australien oder Neuseeland hat es sich in Zürich nicht etabliert, dass die Leute den Grill selber putzen. Wer den Elektrogrill behalten will, weiss nun also, was zu tun ist.

Verwendete Quellen
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