Neue Weinbergli-Überbauung

Manor verschwindet aus der Tribschen – die Migros rückt nach

Die Tage des letzten Solomarktes an der Tribschenstrasse sind bald gezählt. (Bild: zvg)

Die Tribschenstadt ist im Wandel. Wo noch bis Ende Jahr grossflächig Frischwaren angeboten werden, fahren bald die Abbruchbagger auf. Vom Wegzug des Manor-Solomarktes dürfte die Migros profitieren, die ganz in der Nähe einzieht.

Der Solomarkt in der Tribschen ist eine Besonderheit. Genauer genommen ist er der letzte seiner Art: Separate Food-Läden haben bei Manor künftig keine Priorität mehr. Das Lebensmittel-Angebot wird stattdessen verstärkt in bestehenden Warenhäusern oder grösseren Einkaufszentren feilgeboten.

Mit dem Abriss der heutigen Räumlichkeiten an der Tribschenstrasse 56 verschwindet also der beliebte, 1'300 Quadratmeter grosse Frischwarenmarkt. Die Credit-Suisse-Anlagestiftung Real Estate plant dort bis 2024 eine Überbauung mit 150 Wohnungen und Gewerberäumen (zentralplus berichtete). Zwar soll es Verhandlungen über eine Weiterführung gegeben haben, aber die in Aussicht gestellte – um rund die Hälfte verkleinerte – Verkaufsfläche wäre für Manor viel zu klein. Zudem wären nur noch 20 statt bisher 70 Kundenparkplätze zur Verfügung gestanden.

Es wird wohl einige Kunden geben, die das Verschwinden des Solomarktes bedauern. Die offene Theke mit kulinarischen Spezialitäten vom Obwaldner Alpkäse bis zum Red Snapper, der gestern noch im Westatlantik schwamm, zieht Feinschmecker aus der ganzen Region an. Doch damit ist nun nach dem 31. Dezember Schluss. Wer «Manor Food» in der Region will, für den wird dann der Gang ins Emmen Center Pflicht.

Neue Wohnungen, neue Migros-Kunden

Dafür baut die Migros ihr Angebot in der Tribschen aus. Sie ist in der Nähe bereits mit einer bescheidenen Filiale an der Tribschenstrasse 66 vertreten und etwas weiter stadtauswärts im Schönbühl-Center. Und will sich nun also gleich neben dem bisherigen Solomarkt in der im Bau befindlichen Überbauung Weinbergli einnisten. Grundeigentümerin Swiss Prime investiert dort 70 Millionen Franken in Wohn- und Gewerbeflächen. Die Mietfläche der Migros ist 1'000 Quadratmeter gross, wie aus dem aktuell aufliegenden Baugesuch hervorgeht – die Verkaufsfläche soll rund 550 Quadratmeter betragen.

Der Ausbau kostet die Migros rund 1,7 Millionen Franken und erstreckt sich über zwei Stockwerke. Parkplätze sollen Kunden und Angestellten in der Tiefgarage bereitgestellt werden. Das Angebot ist auf ein breites Frischeangebot, Lebensmittel für den täglichen Bedarf und Haushaltsartikel ausgelegt.

Ob die nahe gelegene Migros-Filiale an der Tribschenstrasse auch nach der Eröffnung der neuen Filiale an der Weinberglistrasse weiter betrieben wird, ist bisher nicht bekannt. Der Start für den Ausbau ist auf den Sommer 2021 geplant, Mitte Oktober 2021 soll dann die Eröffnung sein.

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3 Kommentare
  • Profilfoto von Linus Koch
    Linus Koch, 27.11.2020, 19:13 Uhr

    Finde ich auch sehr schade…

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  • Profilfoto von Andreas Peter
    Andreas Peter, 27.11.2020, 17:08 Uhr

    Wirklich schade.
    Für mich persönlich war im Solo Markt mehr «Kultur» zu finden, als bei vielen Kulturanlässen.
    Die Welt braucht wohl immer mehr Einheitsbrei.
    Traurig.

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    • Profilfoto von Stephan Michel
      Stephan Michel, 27.11.2020, 20:36 Uhr

      War immer wieder in diesem Laden, nur zu bedauern sein Ende. Migros mit diesem langweiligen Sortiment und kaum Bio Produkten gibt es weiss Gott schon genug.

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