Alt-Nationalratspräsident und CVP-Nationalrat Ruedi Lustenberger wird bei den Nationalratswahlen im Herbst nicht mehr kandidieren. Es sei Zeit für eine Veränderung, sagt er gegenüber zentral+. Langweilig werde es ihm jedoch nicht.
«24 Jahre in der Politik ist eine lange Zeit», sagt Ruedi Lustenberger gegenüber zentral+. «Der Zeitpunkt für eine Veränderung ist nun gegeben.» Dieser sei sowohl für ihn persönlich als auch für die Partei wichtig. «Damit Junge nachrücken können, müssen die Alten abtreten», lacht er. Nach 16 Jahren im Nationalrat sei es nun an der Zeit, etwas kürzer zu treten. Bereits vor drei Jahren hat sich der 65-jährige Unternehmer auch aus dem Berufsleben zurück gezogen.
«Mich wird man wieder vermehrt mit dem Feldstecher im Napfgebiet antreffen.»
Ruedi Lustenberger, Alt-Nationalratspräsident und CVP-Nationalrat
Die gewonnene Zeit will der Romooser vermehrt in der Natur verbringen. «Mich wird man wieder vermehrt mit dem Feldstecher im Napfgebiet antreffen», sagt der passionierte Jäger und Naturfreund. Auch freue er sich darauf, mehr Zeit für seine Frau Marie-Theres und seine fünf erwachsenen Kinder zu haben. Aber ganz aus der Öffentlichkeit zurückziehen will sich Lustenberger dann doch nicht: Er bleibt als Präsident des Schweizerischen Schreinermeisterverbandes und anderen Mandaten beschäftigt. «Langweilig wird es mir bestimmt nicht», lacht er.
Vom Entlebuch bis auf die internationale Bühne
Die politische Karriere von Ruedi Lustenberger war abwechslungsreich: Von 1991 bis 1999 war er Mitglied des Grossen Rates des Kantons Luzern, den er 1999 auch präsidierte. Auf Anhieb wurde er im Herbst 1999 in den Nationalrat gewählt; von 2001 bis 2005 war er zudem Präsident der CVP des Kantons Luzern. 2014 bekleidete er als Nationalratspräsident das Amt des «höchsten Schweizers». Im nationalen Parlament entwickelte sich Lustenberger zum eigentlichen Generalisten mit einem Flair für die Staatspolitik. Er präsidierte sowohl die Kommission Umwelt, Raumplanung und Energie (UREK) wie auch die Geschäftsprüfungskommission (GPK).
Man habe es Lustenberger nie angemerkt, dass das Amt als Ratspräsident und Nationalrat oftmals auch Druck und Belastung mit sich bringt. «Im Gegenteil − das Präsidialjahr und das Leiten des Parlamentes erledigte er mit Charisma, Humor und einer natürlichen Nähe zu Land und Volk», heisst es weiter. Sein Auftreten als Staatsmann sei von seiner Heimat im Entlebuch bis hinauf auf die internationale Bühne spürbar gewesen.
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