Gefährliche Bakterien gefunden

Keimalarm: Megger Hallenbad bleibt wohl wochenlang zu

Das Gebäude Hofmatt 2 in Meggen mit Hallenbad, obenliegender Turnhalle und einer Garderobe des FC Meggen. (Bild: zvg)

Der Wasserkreislauf des Hallenbads Hofmatt 2 in Meggen weist eine erhöhte Keimbelastung auf. Vorerst bleiben das Hallenbad, die Turnhalle und die Garderobe des FC Meggen geschlossen.

Das Hallenbadgebäude Hofmatt 2 in Meggen weist derzeit eine erhöhte Keimbelastung durch Legionellen auf. Dies teilte die Gemeinde am Freitagvormittag mit. Gefunden worden sei die Belastung im Rahmen einer Routineuntersuchung in den Duschanlagen. Spezialisten klären nun die Ursache ab.

Als Vorsichtsmassnahme ordnete der Gemeinderat am vergangenen Mittwoch die sofortige Schliessung aller Infrastrukturen im Hallenbadgebäude Hofmatt 2 an. Für die Vereine, welche die Turnhalle im Hallenbadgebäude nutzen, sucht die Gemeinde einen Ersatz. «Das Schulschwimmen fällt voraussichtlich für die Dauer der Verunreinigung aus», ergänzt Gemeinderätin Carmen Holdener auf Anfrage von zentralplus.

Bei Symptomen sollen Betroffene einen Arzt aufsuchen

Wie lange die Schliessung dauert, ist noch nicht klar: «Zurzeit prüfen wir, wo die Ursache liegt. Wir gehen davon aus, dass es eine gewisse Zeit benötigt. Es wird sich eher um Wochen als um Tage handeln», sagt Holdener.

Die Gemeinde Meggen empfiehlt nach Rücksprache mit dem Kantonschemiker, einen Arzt aufzusuchen, falls die Anlage benutzt wurde und Symptome wie Fieber oder Atemwegserkrankungen auftreten. Das Trinkwasser der Gemeinde und auch das Wasser im Schwimmbecken des Hallenbads sind nicht betroffen.

Auch nach Kontakt mit Legionellen kommt es selten zu Infektionen

Legionellen sind Umweltbakterien, die weitverbreitet sind und in fast allen wässerigen und feuchten Umgebungen vorkommen. Sie können entsprechend einfach über das Verteilnetz in Hausinstallationen und technische Anlagen wie Duschen gelangen.

Obschon Legionellen in unserer Umwelt weitverbreitet sind, kommt es selten zu Infektionen. «So kommt es auch nach der Nutzung einer belasteten Anlage eher selten zu einer Erkrankung», schreibt der Luzerner Kantonschemiker Silvio Arpagaus auf Anfrage. Der Kantonschemiker rät dazu, achtsam zu sein. Panik sei jedoch nicht angebracht: «Wenn eine Erkrankung frühzeitig diagnostiziert wird, kann diese üblicherweise erfolgreich behandelt werden.»

Schwere Krankheit Legionellose nimmt in der Schweiz deutlich zu

Treffen Legionellen auf geeignete Lebensbedingungen, können sie sich schnell vermehren. Eine Infektion erfolgt meist durch Einatmen von feinsten Wassertröpfchen. Bestimmte Bakteriengattungen können zur schweren Krankheit Legionellose führen. Diese führt in 5 bis 10 Prozent der Fälle zum Tod.

Die Legionellose-Fälle stiegen in den vergangenen 20 Jahren schweizweit deutlich an. Angesichts dessen hat der Bund gesetzliche Anforderungen an wichtige Übertragungswege wie Duschwasser und Sprudelbäder gestellt. Das Risiko einer Erkrankung steigt mit zunehmendem Alter und einem geschwächten Immunsystem. Männer sind zudem deutlich häufiger betroffen als Frauen.

Verwendete Quellen
  • Medienmitteilung der Gemeinde Meggen
  • Telefonat mit Carmen Holdener, Gemeinderätin Meggen
  • Schriftlicher Austausch mit Silvio Arpagaus, Kantonschemiker Luzern
  • Angaben des BAG über die Legionärskrankheit
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