Millionen-Investition

Gemeinde Emmen hat ein Haus auf dem Einkaufszettel

Der Mietvertrag für das Merbag-Gebäude an der Neuenkirchstrasse läuft bald aus. (Bild: zvg)

Der Emmer Gemeinderat hat ein Auge auf das Merbag-Gebäude an der Neuenkirchstrasse geworfen. Hinter der geplanten Anschaffung steckt ein konkreter Plan.

Aktuell wird das Merbag-Gebäude an der Neuenkirchstrasse in Emmen von der Zivilschutzorganisation (ZSO Emme) genutzt. Ein kleiner Teil davon bewohnt ausserdem die Feuerwehr. Der Mietvertrag läuft jedoch Ende Juli 2024 aus. Der Emmer Gemeinderat möchte das Gebäude nun kaufen. Dafür legt er dem Einwohnerrat einen Bericht und Antrag (B&A) vor.

Es sei sinnvoll und auch notwendig, das Merbag-Gebäude zu kaufen, meint der Gemeinderat. Der Gedanke dahinter: Mit der Anschaffung will die Gemeinde den Standort sichern und «strategisch weiterentwickeln». Das Gebäude befindet sich nämlich am Blaulicht-Hotspot.

Alle diese Institutionen befinden sich auf dem Areal zwischen der Neuenkirchstrasse und der Autobahn. (Bild: Gemeinde Emmen)

Direkt neben dem Merbag-Gebäude befindet sich das Feuerwehrgebäude. Darin parkiert ein Ambulanzfahrzeug des Rettungsdiensts Luzern. Auf dem Gelände befinden sich zudem die Luzerner Polizei, der Werkhof Sprengi und die Zentras. Weitere wichtige Blaulichtorganisationen und Werkdienste befinden sich ebenfalls in der Nähe, schreibt der Gemeinderat.

Die Feuerwehr braucht mehr Platz

Ein weiterer Grund für die Anschaffung: Die Feuerwehr Emmen benötigt längerfristig mehr Raum. Das habe eine Evaluation vom Sommer 2023 ergeben, wie es in dem B&A heisst. Die Feuerwehr erwartet in den kommenden Jahren ein Wachstum aufgrund der steigenden Anforderungen und braucht darum vor allem mehr Garderoben und Fahrzeughallen. Die ZSO Emme, die derzeit im Merbag-Gebäude eingemietet ist, habe aktuell genügend Platz. Wie es beim Rettungsdienst mit dem Ambulanzfahrzeug aussieht, ist noch unklar. Der Platzbedarf im Feuerwehrgebäude muss erst noch evaluiert werden.

Die Gemeinde hat Kaufverhandlungen aufgenommen und hat dafür den Preis der Liegenschaft von zwei unabhängigen Unternehmen schätzen lassen. Die Schätzungen belaufen sich auf 3,1 und 3,6 Millionen Franken. Die Merbag Immobilien Invest AG, die Verkäuferin des Gebäudes, schätzt den Wert auf 3,8 Millionen Franken. Geeinigt hat sich die Gemeinde mit der Verkäuferin letztlich auf einen Preis von 3,5 Millionen Franken.

Diese Ausgabe ist in der aktuellen Investitionsplanung nicht berücksichtigt, weswegen der Gemeinderat einen Nachtragskredit beantragen muss. Die Ausgabe erhöhe zwar die Verschuldung der Gemeinde, doch das Grundstück stelle eine Wertanlage dar. Bei Bedarf kann es die Gemeinde wieder verkaufen, meint sie in der Mitteilung zum Vorhaben.

Vielleicht will die Gemeinde das Gebäude auch abreissen

Laut der Gemeinde benötigt das Gebäude einige kleine, dringende bauliche Anpassungen. So müssen unter anderem die Brandschutztüren umgerüstet und die Geländer angepasst werden.

Für die Zukunft sieht der Gemeinderat vier mögliche Szenarien vor. Entweder saniert er das Gebäude ohne relevante Veränderungen oder er macht einen grösseren Umbau. Auch ein Ersatzneubau oder eine Veräusserung sei denkbar.

Der Einwohnerrat wird sich an der Sitzung am Dienstag, 14. Mai mit dem Bericht und Antrag befassen.

Verwendete Quellen
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