Nach Rassismus-Vorwurf

Granit Xhaka verweigert Sascha Ruefer das Gespräch

Auf Granit Xhaka bezog sich die rassistische Aussage von Sascha Ruefer in der «SRF»-Doku «The Pressure Game». (Bild: instagram.com/granitxhaka)

Nachdem Sascha Ruefer im Rahmen einer «SRF»-Doku und problematischen Aussagen über Granit Xhaka mit Rassismus-Vorwürfen konfrontiert wurde, war von einem möglichen klärenden Gespräch zwischen den beiden die Rede. Doch Xhaka denkt offenbar nicht daran, sich mit Ruefer auszusprechen.

Eine Aussprache zwischen ihm und Granit Xhaka wäre für die Zukunft hilfreich, meinte Sascha Ruefer Anfang April gegenüber mehreren Medien, darunter auch «CH Media». Aber nicht etwa, um sich zu entschuldigen, sondern um sich gegenseitig die Meinung zu sagen und Missverständnisse aus der Welt zu räumen. Gemäss Informationen des Medienunternehmens soll dieses Gespräch aber noch nicht stattgefunden haben.

Eine mögliche Erklärung dafür: Granit Xhaka stehe dieser Aussprache gelinde gesagt kritisch gegenüber. Eine Person, die Xhaka sehr gut kenne, soll gesagt haben: «Nie im Leben würde sich Granit Xhaka darauf einlassen.» Derweil ist der Schweizerische Fussballverband (SFV) für eine Stellungnahme nicht zu haben. Kommunikationschef Adrian Arnold sagt: «Dieses Thema ist für uns erledigt.» Offenbar trotz der ausgebliebenen Aussprache zwischen Nati-Captain Xhaka und Nati-Kommentator Ruefer.

«Woz» erhob Rassismus-Vorwürfe

Anfang April geriet Sascha Ruefer in Kritik. In der sechsteiligen «SRF»-Doku «The Pressure Game», die das Schweizer Nationalteam vor, während und nach der WM 2022 in Katar begleitete, kommt Ruefer in der vierten Folge ausführlich zu Wort. Es ist die Folge, welche die spezielle Rolle des Captains Granit Xhaka behandelt.

Dass Ruefer kein grosser Fan von Xhaka ist, ist bekannt. Doch in jener Folge hat Ruefer einen Satz gesagt, der weitergeht, als alles bisher gehörte – und den er später zurückgezogen hat. Weil die Aussage aus dem Kontext gerissen worden ist, so die Begründung Ruefers. Zunächst war unklar, um welchen Satz es sich handelte. Doch die «Woz» veröffentlichte die Aussage Ruefers: «Granit Xhaka ist vieles, aber er ist kein Schweizer» (zentralplus berichtete).

Wenige Tage später meldete sich Ruefer zu Wort – und ergriff die Flucht nach vorne. Die Aussage sei ausserhalb des offiziellen Interviews getätigt worden. Er habe sich mit dem Regisseur des Films, Simon Helbling, weiter über Fussball unterhalten. In diesem Zusammenhang fiel die problematische Aussage. Ruefer bezog sich dabei aber nicht auf Xhakas Herkunft, sondern seine sportliche Einstellung. Für Ruefer ist Xhaka in dieser Hinsicht nicht «typisch» schweizerisch. Nicht bescheiden, sondern selbstbewusst, nicht zurückhaltend, sondern energisch.

Die Aussage bezog sich also auf Xhakas offenbar unschweizerische sportliche Einstellung, nicht etwa seine unschweizerische Herkunft (zentralplus berichtete).

Verwendete Quellen
  • Artikel in der «Aargauerzeitung»
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