Kritisch gegenüber Katar geäussert

Luzerner Sascha Ruefer wird für Kommentar gerügt

Sascha Ruefer in der Swisspor-Arena. (Bild: Screenshot Glanz&Gloria/SRF)

Die SRF-Ombudsstelle kommt zum Schluss: Der Schenkoner hat während des Eröffnungsspiels die journalistische Sorgfaltspflicht missachtet. Kritik gegenüber dem Gastgeberland sei vor und nach dem Spiel angebracht, nicht jedoch während des Spiels.

Drei Personen haben sich nach dem Eröffnungsspiel zwischen Ecuador und Katar bei der Ombudsstelle beschwert. Sie monierten, dass der Sportkommentator während des Spiels immer wieder die negativen Seiten der WM betonte.

Die Ombudsstelle gibt den drei Personen recht. Kritik an der WM in Katar sei vor und nach dem Spiel in Ordnung, nicht aber während des Spiels.

SRF-Sportredaktion unterstützte Ruefer

Die SRF-Sportredaktion stand aufseiten des Schenkoners: «Die diskutablen Begleitumstände können und dürfen nicht ausgeblendet werden». Die Sportredaktion fand, dass dies auch während des Spiels wichtig sei. Die Redaktion argumentierte, dass man den Fernsehzuschauern das Geschehen auf den Tribünen erklären müsste, da diese im Fernsehen nicht ersichtlich waren.

Die Ombudsleute halten es für wichtig, dass in Sendungen rund um die WM über Menschenrechtsverletzungen und die Vergabepraxis diskutiert wird. Auch sei es richtig, dass der Kommentator über das Geschehen auf der Tribüne berichtet, etwa darüber, dass viele Zuschauer das Spiel vorzeitig verlassen haben.

Während des Spiels soll der Sport im Fokus stehen

Die Ombudsstelle goutierte aber die mehrmalige Aussage Ruefers nicht, wonach die WM nie nach Katar hätte vergeben werden dürfen. Dies verletze das Sachgerechtigkeitsverbot. Die Ombudsstelle berief sich dabei auf einen Bundesgerichtsentscheid, wonach die erforderliche Sorgfalt von «den Umständen, dem Charakter und den Eigenheiten des Sendegefässes abhängt.»

Beim WM-Eröffnungsspiel habe demnach das sportliche Ereignis im Vordergrund zu stehen und nicht die politischen Umstände des Vergabelandes.

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