Wegen des geschlossenen Gästesektors

FCL-Fans kündigen Protestaktion in St. Gallen an

Die Schliessungen seien Kollektivstrafen gegen alle Fans beider Vereine, ungeachtet dessen, wo sie an jenem Abend überhaupt waren oder was sie tatsächlich taten. «Alle werden gleichermassen bestraft», moniert die USL. Und stösst damit ins gleiche Horn wie Fananwältin Manuela Schiller, die Kollektivstrafen dezidiert ablehnt. Hingegen verteidigt Florian Düblin, Generalsekretär der KKJPD, die getroffenen Massnahmen (zentralplus berichtete).

Eskalationsspirale führt in Sackgasse

Gemäss der USL setze die kollektive Repression eine Eskalationsspirale in Gang, die in eine Sackgasse führe. «Die Konsequenzen sind kurzfristig die Solidarisierung der Fans gegen solche Massnahmen, mittelfristig stets höhere Hürden für den Stadionbesuch und langfristig eine Verödung der Stimmung in den Stadien», schreibt die USL.

«Die leeren Kurven sind ein Zeichen in Richtung aller Hardliner, die mit ihren repressiven Vorstössen ins Leere laufen werden. Denn sie sind zugleich Ausdruck einer lebendigen und solidarischen Bewegung, die fähig und willens ist, für ihre Anliegen zu kämpfen», zieht die USL Fazit. Und listet hernach alle Fankurven der oberen beiden Ligen des Schweizer Fussballs als Mitunterzeichnende des Statements auf. Dasselbe Statement steht auch auf deren Webseiten.

St. Galler Polizei plädiert an Fans

Derweil plädieren die St. Galler Behörden an die Vernunft der Fans. Denn sie rechnete bereits am Mittwoch damit, dass sich im Stadion auch Gästefans aus Luzern einfinden würden. Gegenüber «Pilatus Today» sagte Roman Kohler, Mediensprecher der Stadtpolizei St. Gallen: «Wir sind auf das Spiel am Sonntag vorbereitet, weil es durchaus spezielle Bedingungen hat.» Weil es keinen Extrazug der SBB geben werde, sei eine Trennung der Fanlager so gut wie unmöglich. Denn die Fans könnten auf jedem erdenklichen Weg in die Ostschweiz reisen.

Die Stadtpolizei St. Gallen bitte die Luzerner Fans deshalb, nicht an das Spiel am kommenden Sonntag anzureisen. Sie gehe aber trotzdem davon aus, dass ein allfälliges Aufeinandertreffen friedlich ablaufen werde, heisst es im Medienbericht weiter.

Verwendete Quellen
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