Die Zuger Einkaufsallee Metalli gibt es seit 1987. Doch bis heute streiten sich die Zuger ob des grammatikalisch korrekten Geschlechts der Metalli – oder des Metalli?

«Vielen Dank für Ihre Frage, die ich gerne intern besprechen werde» – so antwortete Philipp Hodel, Kommunikationsleiter von Zug Estates, der Immobilienverwalterin der Einkaufsallee Metalli, gegenüber zentralplus auf die Frage, die dieser Artikel beantworten soll. Was ist korrekt: «die Metalli» oder «das Metalli»?

Dass selbst der Kommunikationsleiter, seitens Metalli die Ansprechperson für sämtliche Medienfragen, nicht auf Anhieb mit Sicherheit sagen kann, ob es «die Metalli» oder «das Metalli» heisst, spricht Bände. Dass Zug Estates die oder das Metalli als Einkaufsallee bezeichnet, löst denn auch das kommunikationstechnische Dilemma. Es ist natürlich «die Einkaufsallee Metalli».

Zugerinnen uneins

Wer «zentralplus» und «Metalli» googelt, stösst auf «die Metalli», aber eben auch auf «das Metalli». Doch uneins sind sich nicht nur die Redaktoren von zentralplus, sondern auch die Zugerinnen. Deshalb möchte zentralplus von allen Zuger Lesern wissen, was vis-à-vis des Bahnhofs Zug liegt: «die Metalli» oder «das Metalli»?

Metalli ist ehemalige Metallwarenfabrik

Hinweise auf den korrekten Genus der oder des Metalli liefert ein Blick in die Geschichte. 1881 erbaute die «Actiengesellschaft Email- & Metallwaren Fabrik Zug» die erste grosse Fabrikanlage in der Stadt Zug am Standort der heutigen Einkaufsallee. Der Konkurs folgte bereits fünf Jahre später.

1887 wurde die Firma unter dem Namen «Metallwarenfabrik Zug» neu gegründet – und fortan «die Metalli» genannt. Ab 1976 übernahm V-Zug schrittweise die Produktionsbereiche der Metallwarenfabrik und verlegte diese auf das eigene Fabrikgelände. Eine Umnutzung des zentral gelegenen Areals wurde beschlossen. Der Abbruch des Fabrikgebäudes an der Baarerstrasse erfolgte 1983.

Feierlich eröffnet wurde die oder das Metalli im September 1987. Sie oder es entwickelte sich in den folgenden Jahren allmählich zu einem Stadtkern. Bis 1995 wurde die Überbauung stetig erweitert – für insgesamt 500 Millionen Franken.

Weitere Indizien auf der Webseite

Der Blick in die Geschichte liefert dem «die-Lager» also erste stichhaltige Argumente. Doch genauso wie die oder das Metalli ist auch die Sprache stets im Wandel. Moderne Zugerinnen informieren sich darum im Internet, wo Aktualität eine wichtige Rolle spielt.

Ein paar Klicks auf der Webseite der Einkaufsallee Metalli dürften Anhängern des «das-Lagers» die Zornesröte ins Gesicht treiben. «Unwiderstehlich ... meine Metalli» steht dort etwa geschrieben. Doch auch Webseitenbetreiber machen Fehler. Und so dürfte es entscheidender sein, was die Verantwortlichen – nach mehreren Tagen Bedenk- und Beratungszeit – in der offiziellen Stellungnahme für richtig befinden.

Zug Estates versteht Uneinigkeit

Zug-Estates-Kommunikationsleiter Philipp Hodel schreibt: «Im Geschäftsumfeld beziehen wir uns bei der Verwendung des Begriffs Metalli meist auf ‹die Einkaufsallee›, ‹die ehemalige Metallwarenfabrik› auf ‹eine Gesamtüberbauung›.» Daher habe sich die Schreibweise «die Metalli» etabliert.

«Umgangssprachlich hören wir ab und zu das ‹Metalli›», fährt Hodel fort. «Hier beziehen sich die Personen unserer Meinung nach aber spezifisch auf das Einkaufs- oder Shoppingzentrum.»

Das letzte Wort haben die zentralplus-Leser

Nichtsdestotrotz verhält es sich bei zentralplus wie in einer gut funktionierenden Demokratie: Das Stimmvolk – oder eben die Leserschaft – ist die höchste Gewalt und hat das letzte Wort. Die Auswertung der Meinungsumfrage wird darüber entscheiden, ob an dieser Stelle künftig von «der Metalli» oder «dem Metalli» die Rede sein wird.