WEF-Absage zum Trotz

Schweizer Armee führt Megaübung auf dem Vierwaldstättersee durch

Regierungsrat Paul Winiker nahm persönlich an der WEF-Trockenübung teil. (Bild: Luzerner Polizei)

Die Luzerner Polizei und die Kantonspolizei Nidwalden haben sich im Herbst 2020 intensiv mit einer möglichen Durchführung des WEF auf dem Bürgenstock beschäftigt. Dann kam die Absage. Trotzdem führte sie am Dienstag eine grosse gemeinsame Übung mit der Armee durch.

Der Bürgenstock im Kanton Nidwalden ist im Herbst als möglicher Durchführungsort für das Weltwirtschaftsforum WEF 2021 in Erwägung gezogen worden (zentralplus berichtete). Kurz nach der Bekanntgabe meldeten sich bereits kritische Stimmen zu Wort, welche unter anderem die hohen Sicherheitskosten anprangerten (zentralplus berichtete). Schliesslich wurde die Veranstaltung wegen der Coronapandemie abgesagt (zentralplus berichtete).

Die Durchführung eines Meetings dieser Grösse brachte umfangreiche Planungs- und Vorbereitungsarbeiten im Sicherheitsverbund mit sich, insbesondere für die Polizeikorps von Luzern und Nidwalden sowie für die Armee. Mitten in diesen Vorbereitungsarbeiten wurde der Entscheid getroffen, dass das WEF in Singapur stattfinden sollte.
 
Da hatten die Sicherheitskräfte aber bereits Anlauf genommen - und wollten die Planung offenbar nicht einfach fallenlassen. «Die Partner im Sicherheitsverbund haben sich dazu entschlossen, die Planungsarbeiten mit einer Übung abzuschliessen, um für einen Konferenzschutz auf dem Bürgenstock optimal vorbereitet zu sein», teilt die Luzerner Polizei mit.

Am Dienstag 18. Mai fand deshalb im Gebiet Bürgenstock und auf dem Vierwaldstättersee eine Übung in Form eines Personenschutzeinsatzes statt, bei der Schnittstellen und Zusammenarbeitsformen zwischen den Polizeikorps und der Schweizer Armee besprochen werden konnten.
 
«Die Übungsanlage war so konzipiert, dass mehrere schützenswerte Personen über den See transportiert werden mussten. Dabei musste die Armee auf dem Wasser verschiedene Störmanöver der Gegenseite unterbinden», heisst es in der Mitteilung weiter.

In die Rolle der zu schützenden Personen schlüpften unter anderem die Nidwaldner Regierungsrätin Karin Kayser, der Luzerner Regierungsrat Paul Winiker sowie der Luzerner Polizeikommandant Adi Achermann. Für den Kanton Luzern sind gemäss Polizeisprecher Christian Bertschi keine Kosten entstanden – ausser den Spesen für Verpflegung und Transport die Übungsteilnehmer der Luzerner Polizei. «Die Kosten der Übung trägt die Schweizer Armee», so Bertschi.

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5 Kommentare
  • Profilfoto von Rudolf 1
    Rudolf 1, 21.05.2021, 22:06 Uhr

    Wozu diese teure Übung für einen privaten Anlass? Potentaten, Verbrecher und andere ungemütliche Gäste prägten das WEF 2019 in Davos.

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    • Profilfoto von Marc Mingard
      Marc Mingard, 22.05.2021, 10:30 Uhr

      Die sogenannte Elite wird noch Schutz benötigen denke ich.
      Wenn’s keine Armeen sind schaffen sie sich Privatarmeen an, was ja bereits geschieht. Geld gibt’s genug. Wenn die derzeitige Versumpfung zwischen Wirtschaft und Politik mal entwirrt wurde gibt es auch keinen Grund mehr, Privatanlässe mit durch Steuergeldern finanzierten Organisationen zu schützen.
      Stichwort: militärisch industrieller Rüstungskomplex. Wurde perfektioniert, ist zynisch und wird immer dreister.

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  • Profilfoto von Marc Mingard
    Marc Mingard, 21.05.2021, 06:33 Uhr

    Also besonders gross war die Übung nicht.
    Die jährlich stattfindenden Ausbildungen und Übungen der Motorbootkompanie 10 sind deutlich grösser, dauern länger und sind viel intensiver. Trotzdem spannend zu beobachten.

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  • Profilfoto von Kasimir Pfyffer
    Kasimir Pfyffer, 20.05.2021, 16:50 Uhr

    Schön für Winiker, ein arbeitsfreier Tag bei vollem Lohn.

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    Michel von der Schwand, 20.05.2021, 12:39 Uhr

    Unfug!

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