öV-Abos für Flüchtlinge

Katholische Kirche Stadt Luzern: halbe Million gegen soziale Nöte

Unter anderem finanziert die katholische Kirche Stadt Luzern mit 150'000 Franken ÖV-Abos von Flüchtlingen. (Bild: Symbolbild: Adobe Stock)

Die Katholische Kirchgemeinde Luzern unterstützt mit zusätzlichen 500'000 Franken Organisationen, um die Nöte von in Luzern wohnhaften Menschen lindern zu helfen.

Im vergangenen Jahr hatten die Mitglieder des Grossen Kirchenrats die Motion «soziale Nöte» für erheblich erklärt und überwiesen. Damit erteilten sie dem Kirchenrat die Kompetenz, zu diesem Zweck die Ausgaben einmalig um 500'000 Franken zu erhöhen.

An der parlamentarischen Sitzung von letzter Woche informierte Kirchenrätin und Kirchmeierin Stephanie Plersch Jurt, welche Organisationen welche Finanzmittel erhalten haben. Unter anderem wird Solinetz Luzern mit 150'000 Franken unterstützt. Mit dem Beitrag der Katholischen Kirche Luzern konnten die ÖV-Abos von Flüchtlingen finanziert werden.

Ferner kommen die Beiträge Ukrainerinnen zu Gute, die in den Arbeitsmarkt einsteigen wollen. Caritas Luzern hat dazu eine Starthilfe geschaffen, welche von der Katholischen Kirche Stadt Luzern mitfinanziert wird.

Folgende Organisationen erhielten aus der Motion «Soziale Nöte» Finanzmittel:

Organisation / Beitrag in Franken

  • Solinetz Luzern: Finanzierung von ÖV-Abos für Geflüchtete in der Stadt Luzern (Integration durch gesteigerte Mobilität) / 150’000
  • Caritas Luzern: Starthilfe für Ukrainer:innen zur Integration in den Arbeitsmarkt / 140’000
  • Prostir: Kultur- und Begegnungszentrum für Ukrainer:innen / 90’000
  • «Lukraina» - Begegnungsort in Kriens / 40’000
  • Genossenschaft Zeitgut: Pilotprojekt «WohnTandem» in Zusammenarbeit mit dem Verein HelloWelcome / 20’000
  • Lernatelier Luzern (mit niederschwelligen Sprachangeboten für Migrant:innen und Geflüchtete) / 20’000
  • Schweizerisches Arbeiterhilfswerk (SAH), Luzern: Beratungsangebot für Stellensuchende / 15’000
  • Katholische Kirche Stadt Luzern: Projektstelle zur Koordination von Ukraine-Aktivitäten / 10’000
  • Verein Jobdach: Unterstützung im Zusammenhang mit Schädlingsbefall an der Murbacherstrasse / 10’000
  • Sentitreff Luzern: verschiedene kleinere Projekte / 5’000

Budget 2024 genehmigt

Mit diesem Bericht genehmigte das Parlament die Motion als erledigt. Ausserdem nahmen die Mitglieder den Antrag des Kirchenrats an, einen Fonds für soziales und humanitäres Engagement aus Ertragsüberschüssen zu bilden. Der Rat beschloss ein entsprechendes Reglement. Dieser Fonds kann auf Beschluss des Parlamentes gespiesen werden, sofern ein entsprechend positiver Rechnungsabschluss vorliegt.

Ferner genehmigte der Grosse Kirchenrat das Budget 2024 Jahr einstimmig. Dieses rechnet mit einem Gesamtaufwand von über 32 Millionen Franken und einem Plus von 178’923 Franken.

Insgesamt gehen gemäss Budget 6,2 Millionen Franken an sogenannte externe Leistungserbringer. Davon erhalte die Landeskirche 2,6 Millionen. 3,6 Millionen Franken seien freiwillige Beiträge an Organisationen aus den Bereichen Seelsorge (zum Beispiel Betagten- und Migrantenseelsorge), Soziales (zum Beispiel Vereine Kirchliche Gassenarbeit oder SOS-Dienst), Jugendarbeit und Entwicklungszusammenarbeit (Projektunterstützung und soziale Hilfe).

Die Ertragsaussichten für die Planjahre 2024 bis 2027 seien weiterhin stabil. Der Steuerfuss für die Kirchensteuer im Jahr 2024 wurde bei 0,25 Einheiten belassen. Dieser ist nötig, «damit wir auch gerade bei den zunehmenden Kirchenaustritten weiterhin ein ausgeglichenes Budget erreichen können», so Stephanie Plersch Jurt. Dieser Steuerfuss erlaube es ihnen, weiterhin in nachhaltige Projekte zu investieren.

Verwendete Quellen
  • Medienmitteilung katholische Kirchgemeinde Luzern
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