Chanelle Wyrsch: Von der Bachelorette zur Verführerin

Einst wurde sie als Bachelorette im TV umworben, nun ist sie es, die Männer verführen muss. Die Zugerin Chanelle Wyrsch nimmt an einem neuen Reality-Format teil.

Redaktion

Isabelle Dahinden

Sommer 2023, Kroatien: Neun Frauen in orangen, korall- und gelbfarbenen Kleidern marschieren in Angriffsformation auf die Kamera zu. Ganz zuvorderst eine Frau mit oranger Lockenmähne.

Sie ist keine Unbekannte. Die Frau heisst Chanelle Wyrsch, die Hünenbergerin war vor drei Jahren Schweizer Bachelorette (zentralplus berichtete). Nun nimmt sie in der deutschen Fernseh-Show «Temptation Island VIP» teil, derzeit erscheint jeden Dienstag eine neue Folge auf RTL+.

Chanelle ist die Verführerin

Bei diesem Reality-Format stellen Promi-Paare ihre Beziehungen auf die Probe. Die Paare verbringen zwei Wochen getrennt in separaten Villen – einer Männer- und einer Frauenvilla. In diesen wartet eine Gruppe Singles. Die Single-Frauen wollen den vergebenen Männern näherkommen, die Single-Männer den vergebenen Frauen. Alles wird gefilmt – an einem regelmässig stattfindenden Lagerfeuer sehen die Paare anhand von Videosequenzen, wie sich der Partner schlägt.

Chanelle Wyrsch ist aber keine der Vergebenen, sondern eine der neun Verführerinnen. Nun ist sie es, die Männer umgarnen muss. Anders als sie Bachelorette war, sich zurücklehnen, Rosen verteilen und aus 22 Männern den für sie kompatibelsten auswählen konnte. «Eigentlich werde ich ja lieber verführt, als jemanden zu verführen – aber ich habe kein Problem, in die Offensive zu gehen», sagt Chanelle dazu.

Daten? Lieber gerade nicht

Von der Bachelorette zur Verführerin – ist das nicht ein Abstieg? Chanelle lacht. Sie telefoniert aus ihrer Wohnung in Köln. Seit zwei Jahren wohnt die 26-Jährige da. «Ich bin da, um zu unterhalten», sagt sie. Manchmal stünde man in einem Fernsehformat mehr im Fokus, manchmal weniger. Ihr mache es Spass, an solchen Formaten teilzunehmen und vor der Kamera zu stehen. Neben der Schweizer «Bachelorette» war sie bereits im deutschen Format «Bachelor in Paradise» und «Swipe, Match, Love? Realitystars im Datingfieber» zu sehen.

Auf ein klassisches Datingformat hätte sie aber gerade weniger Lust gehabt. «Schliesslich besteht das Leben aus mehr, als sich durchzudaten und die Liebe vom Leben zu finden.» Chanelle habe Lust auf eine «Herausforderung» gehabt, eine Challenge, wie sie sagt. «Und um den Leuten zu zeigen, wie verrückt und wild ich bin.»

Bleiben die Männer treu?

Zu ihrem Ansporn, als Verführerin die Treue vergebener Männer zu testen, erwidert sie: «Ich habe selbst Erfahrungen gesammelt mit Männern, die mir gegenüber nicht treu waren. Als Verführerin möchte ich bei ‹Temptation Island› keinen Mann für mich gewinnen, sondern ihren Partnerinnen die Augen öffnen, ganz nach dem Motto ‹Girls support Girls›.»

So trifft sie im Format auf Lorik, den sie bei «Bachelor in Paradise» kennengelernt hat. «Ich kenn ja den Lorik, wir hatten auch schon ein paar heisse Pool-Szenen zusammen», sagt Chanelle verschmitzt im Fernsehen. Die Geschichte mit ihnen beiden sei «noch nicht ganz beendet».

Monogamie ist ihr wichtig

Sie selbst sei eher locker drauf und habe kein Problem damit, wenn ihr Partner einer anderen Frau nachschaue oder fremdflirte. Untreue beginne bei ihr da, wo man heimlich mit anderen schreibe, was einen kollegialen Rahmen sprenge.

Eine offene Beziehung könnte sie sich aber «auf keinen Fall» vorstellen. Monogamie ist ihr wichtig. «Entweder sind wir zusammen und gehören einander auf eine gesunde Art und Weise – oder wir lassen’s sein und sind beide frei.»

Privat und beruflich kann sich die 26-Jährige derzeit nicht beklagen. Ursprünglich machte sie die Ausbildung zur Kauffrau, bis sie auf die Musik setzte. Erst arbeitete sie als Schlagersängerin und Musicaldarstellerin – nun steht sie seit einigen Monaten als Partyschlagersängerin auf der Bühne – sei es am Ballermann, an Oktoberfesten und Après-Ski-Partys.

Seit ihrer Trennung mit «Bachelorette»-Sieger ist Chanelle Single. Ihre Wohnung in Köln teilt sie sich mit Chihuahua-Hündchen Coco. Coco und Chanelle – quasi.

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