Breite Allianz will Zuger Opfer würdigen

Politiker fordern Denkmal für Opfer von Hexenprozessen

Zug galt im 17. Jahrhundert als Zentralschweizer Hochburg der Hexenprozesse. (Bild: Adobe Stock)

Zuger Kantonsräte wollen an die Opfer von Hexenprozessen erinnern. Deswegen fordern sie den Regierungsrat zum Handeln auf.

In Europa wurden zwischen 1400 und 1780 Zehntausende Menschen hingerichtet, die unter dem Verdacht standen, Hexen zu sein (zentralplus berichtete). Auch im Kanton Zug gab es Opfer. In einem soeben eingereichten Postulat der Kantonsräte Tabea Zimmermann (ALG), Martin Zimmermann (GLP), Anna Bieri (Mitte) und Carina Brüngger (FDP) ist von mindestens 200 Personen die Rede, welche in Zug Opfer von Hexenprozessen wurden. Die meisten Opfer sei aus fast allen Gemeinden des Kantons gekommen.

Nun fordern sie für diese Opfer – manche von ihnen waren gemäss den Postulanten sogar unter 10-jährig – eine Gedenkstätte in der Stadt Zug. «Wir bitten den Regierungsrat, ein Zeichen gegen das Vergessen und eine Anerkennung der zum Tode verurteilten Menschen zu setzen. Ein Denkmal, das an die vielen Opfer der Hexenprozesse erinnert», schreiben die Kantonsräte.

Denkmal beim Regierungsgebäude oder bei der Rössliwiese

Zwar gebe es hinter der Schutzengelkapelle in Zug bereits ein kleines, schlichtes Eisenkreuz, die der dort hingerichteten Menschen gedenke. Doch: «Dies wird den Opfern der Zuger Hexenprozesse in keiner Weise gerecht.»

Die Postulanten machen gleich konkrete Vorschläge, wo das Denkmal zu stehen kommen könnte: Beispielsweise beim Regierungsgebäude oder bei der Rössliwiese. Das Denkmal soll ein künstlerisches Objekt sein und mit einer Hinweistafel ergänzt werden. «Das Denkmal soll das Anliegen, ein würdiges Gedenken der unschuldigen Opfer der Hexenprozesse zu sein, auch bezüglich seiner Grösse widerspiegeln», fordern die Kantonsräte.

Verwendete Quellen
  • Postulat
Deine Ideefür das Community-Voting

Die Redaktion sichtet die Ideen regelmässig und erstellt daraus monatliche Votings. Mehr zu unseren Regeln, wenn du dich an unseren Redaktionstisch setzt.

Deine Meinung ist gefragt
Deine E-Mailadresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert. Bitte beachte unsere Netiquette.
Zeichenanzahl: 0 / 1500.


3 Kommentare
  • Profilfoto von Sämi
    Sämi, 12.03.2024, 07:45 Uhr

    Leider sind H.R. Giger und Zdzisław Beksiński schon verstorben, sonst hätten wir zwei ausgezeichnete Künstler dafür gehabt.

    👍0Gefällt mir👏0Applaus🤔0Nachdenklich👎0Daumen runter
  • Profilfoto von Raffael
    Raffael, 11.03.2024, 18:01 Uhr

    Es wird immer absurder….

    Meinem Ur-ur-ur-ur-ur-ur-xxxxxx-Grossvater wurde vor 1964 Jahren das Land gestohlen, auf dem nun ein Teil der Schweiz steht.
    Ich verlange eine Wiedergutmachung in 6stelliger Höhe und dann eine Gedenktafel mit einer Inschrift in goldenen Lettern, und jedes Jahr 52 Packungen Kopfwehtabletten.

    👍0Gefällt mir👏0Applaus🤔0Nachdenklich👎0Daumen runter
    • Profilfoto von Sereina Willi
      Sereina Willi, 11.03.2024, 22:56 Uhr

      Auch Sie können für ein politisches Amt kandidieren und danach Vorstösse lancieren. Oder noch besser, starten Sie eine Volksinitiative. Nur Mut, ist gar nicht so schwer, und Ihre 52 Packungen Kopfwehtabletten sind schon bald in Griffnähe.

      👍0Gefällt mir👏0Applaus🤔0Nachdenklich👎0Daumen runter
Apple Store IconGoogle Play Store Icon