Afrikanische Küche im Restaurant Bana

Neuer Pächter, neue Gäste: Luzerner Raucherbeiz ist passé

Solomon Dawit will der Luzerner Bevölkerung die afrikanische Küche näherbringen. (Bild: cbu)

Eine stadtbekannte Raucherbeiz geht neue Wege. In der ehemaligen Quartierbeiz «Fass» werden jetzt afrikanische Spezialitäten serviert.

Einst als Restaurant Fass bekannt, prangt seit wenigen Wochen ein neues Schild an der auffällig rot eingefassten Fassade des Hauses an der Obergrundstrasse 19. «Bana» heisst das jüngst eröffnete Lokal jetzt und setzt auf authentische afrikanische Küche (zentralplus berichtete).

Solomon Dawit heisst der neue Gastgeber, der schon seit Jahren in der afrikanischen und Schweizer Gastronomie tätig ist. Der 32-Jährige mit eritreischen Wurzeln führte in seiner Heimat bis 2015 ein Restaurant mit einer Bar. Seit 2018 ist er in der Luzerner Gastronomie unterwegs, war beispielsweise in Kastanienbaum und in der Stadt Luzern in verschiedenen Betrieben tätig.

Mit dem Restaurant Bana hat er sich einen länger gehegten Wunsch erfüllt. «Erst habe ich beim Bahnhof einen Take-away eröffnen wollen», sagt Dawit gegenüber zentralplus. Das habe aber nicht geklappt. Zum Restaurant an der Obergrundstrasse sei er dann per Zufall gekommen. Während eines Feierabendbiers habe er sich mit dem ehemaligen Beizer unterhalten, der nach einer Nachfolge suchte – und sie in Solomon Dawit fand.

Der Kampf gegen den Rauchermief

Dawit hat das Restaurant Bana vor knapp einem Monat eröffnet und seither mehr oder weniger durchgearbeitet. Er ist Koch, Gastgeber und Reinigungskraft in Personalunion, Unterstützung erhält er von einer Servicekraft und einer Aushilfe für die Wochenendtage. Wenn das Restaurant etabliert ist, will er in personaltechnischer Hinsicht aufstocken. Bis es so weit ist, wird er weiterhin morgens um sieben Uhr im Lokal stehen und morgens um ein Uhr die Lichter löschen. Trotz Schlafmangel mache ihm die Arbeit Spass, sagt er gut gelaunt.

Neue Deko, neue Wandfarbe, neuer Gastgeber: Solomon Dawit will neues Leben in das Lokal bringen. (Bild: cbu)

Schon vor der Eröffnung hatte Dawit alle Hände voll zu tun. Es galt nämlich, das in die Jahre gekommene Lokal aufzufrischen. «Ich habe alle Tische abgeschliffen, die Decken erneuert und alle Wände neu gestrichen.» Dies auch, um den Rauchermief loszuwerden, der sich in den vergangenen Jahren hier eingenistet hatte. Denn im «Bana» müssen Raucherinnen nach draussen. Im Restaurant hat er die Wände mit afrikanischen Gemälden und Skulpturen dekoriert, um die Gäste auf die neue Ausrichtung des Restaurants einzustimmen.

Neuer Pächter, neue Gäste

Die Umstellung auf ein neues Konzept zeigt sich auch bei der Kundschaft. Frühere Stammgäste kommen gemäss Dawit kaum noch ins Restaurant – dafür viele neue. «An den Wochenenden sind wir fast immer ausgebucht.» Die Klientel reicht von Familien bis zu Büezern und Jugendlichen.

Um den früheren Quartierbeiz-Charakter ein Stück weit zu erhalten, hat Solomon Dawit nebst afrikanischer Küche auch typische Schweizer Gerichte wie Bratwurst mit Zwiebelsauce angeboten. Damit ist bald Schluss. «Die Gäste kommen wegen der afrikanischen Speisen her», sagt der Gastronom. Der Wegfall der gutbürgerlichen Küche dürfte für das Bana kein grosser Verlust sein – und Gäste, die es danach gluschtet, werden in Luzern an zahlreichen anderen Orten fündig (zentralplus berichtete).

Das «Bana» ist noch nicht fertig

An den Rezepten für die traditionell afrikanischen Gerichte, wie Sambusa-Gemüsetaschen oder das Hackfleischgericht Kitfo, hat Solomon Dawit selbst getüftelt. Kochen tut er frisch auf Bestellung, wie er sagt. Vorgekochtes oder Beutelware komme bei ihm nicht auf den Teller. «So kann ich auch auf Kundenwünsche eingehen. Etwa, wenn jemand eine viel schärfere Sosse möchte.»

Im «Bana» ist vieles noch im Entstehen. So will Solomon Dawit beispielsweise bei der Bar ein Buffet aufbauen, den WC-Bereich renovieren und auch kulinarisch noch eine Schippe drauflegen. Im Moment bietet er noch Schweizer Desserts an. Später möchte er lieber afrikanische Süssspeisen anbieten. Für den Einzelkämpfer gilt allerdings vorerst die Maxime: «Ein Schritt nach dem anderen.»

Verwendete Quellen
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