Spezialitäten aus Sri Lanka

Neuer Foodtruck bringt tamilische Küche nach Sursee

Santhi und Uma Rasaiah betreiben seit Anfang Mai einen Foodtruck in Sursee. (Bild: Kevin Foeldes)

Etwas versteckt und doch begehrt betreibt das Ehepaar Santhi und Uma Rasaiah einen Foodtruck in Sursee. Kulinarisch setzt es auf traditionelle Rezepte aus der fernen Heimat – mit einem Dreh für hiesige Geschmäcker.

Der Wonnemonat Mai wird seinem Namen aktuell nicht gerecht. Statt Frühlingsgefühle gibts Regen «en masse». Das lockt nicht gerade vor die Tür. Eigentlich. Bewegt man sich am Donnerstagmittag jedoch an der Zeughausstrasse in Sursee zur Hausnummer 5, steht da trotz grauen Himmels und garstigen Regenwetters eine kleine Menschentraube vor einem schwarzen Truck. Den Grund dafür kann man schon aus mehreren Metern Entfernung riechen: Hier wird frisches Essen serviert. Der Geruch von exotischen Gewürzen liegt verlockend in der Luft.

Seit Anfang Mai gibt es mit dem «Jaffna Curry Bowl» auf der Parkfläche der Granol AG einen neuen Foodtruck in Sursee. Dahinter steht das Ehepaar Santhirakumar «Santhi» Rasaiah und seine Frau Uma, das sich schon seit Jahren mit der Kulinarik auseinandersetzt.

Über Freundeslob zum Foodtruck

«Wir haben beide immer gerne gekocht», erzählt Santhi Rasaiah gegenüber zentralplus. Er sei in jungen Jahren in die Schweiz und nach Sursee gekommen, wie er erklärt, und über die Jahre in verschiedenen Gastrobetrieben aktiv gewesen. Unter anderem als Küchenaushilfe und als Barkeeper. Das habe eine neue Leidenschaft in ihm geweckt: das Kochen. Respektive das Bekochen von anderen. Er sei ein grosser Fan der internationalen Küche, allerdings «konnte ich mich in meiner eigenen Küche – der sri-lankisch-tamilischen Küche – am meisten entfalten».

Uma und er bekochten immer wieder Freunde und Bekannte mit authentischen Speisen aus der Heimat. Mit grossem Erfolg. «Auch unseren Schweizer Freunden hat das Essen sehr gut geschmeckt», sagt Santhi Rasaiah. Die Idee, das eigene Talent in Form eines Foodtrucks an die breite Masse zu tragen, kam dabei nicht einmal vom Ehepaar selbst. «Freunde haben uns immer wieder gesagt, wir sollten etwas eröffnen.» Ein Restaurant kam für die beiden jedoch nicht infrage. «Mit einem Truck sind wir viel flexibler», so Santhi, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, den Europäern die traditionell tamilische Küche näherzubringen. Denn diese Küche sei hierzulande kaum bekannt.

Startphase läuft erfolgreich

Darum hat sich das Paar einen kleinen Truck gekauft und diesen in Eigenregie für seine Bedürfnisse umgebaut. Zum Standort sei er dank eines Kollegen bei der Granol AG gekommen, den Rasaiah noch aus früheren Zeiten kennt. Zwar liegt der Stellplatz etwas ausserhalb des Zentrums im Industriegebiet, dem Interesse der Kundschaft scheint das bisher aber keinen Abbruch zu tun. «Wir haben in den vergangenen beiden Wochen pro Donnerstag jeweils 40 bis 50 Gäste gehabt», erzählt Santhi Rasaiah stolz. Dabei seien sowohl bekannte als auch neue Gesichter vorbeigekommen. Von Kindern, Büezern bis zur 70-jährigen Seniorin. Dass wenige Meter neben dem Truck eine Bushaltestelle ist, sorgt für zusätzliche Laufkundschaft.

Uma Rasaiah in ihrem Element, der Zubereitung von Kottu Roti. (Bild: zvg)

Der Truck wird als Familienbetrieb geführt. Santhi Rasaiah kümmert sich hauptsächlich um administrative und organisatorische Angelegenheiten. Die Herdplatte ist hingegen Uma Rasaiahs Reich. Hier bereitet sie die einzelnen Gerichte frisch zu. Kniffs und Tricks hat sie «von der besten Köchin der Welt» gelernt – ihrer Mama. Nebst dem Paar helfen je nach Bedarf auch noch die Tochter und eine Cousine mit.

Zu den «Bestsellern» auf der Speisekarte gehört das Kottu Roti, in Streifen geschnittenes Fladenbrot, vermengt mit Fleisch, Ei, Gemüse und Curry. Im Foodtruck bieten sie das traditionelle Gericht auch in vegetarischen und veganen Varianten an. Mit veganem Schnitzel statt Pouletfleisch. Für den europäischen Gaumen haben sie das Gericht zudem etwas «entschärft» und bieten auf Wunsch noch eine Sauce an, die es im Originalrezept des Gerichts nicht gibt.

Die restliche Speisekarte besteht aus klassischen Streetfoodspezialitäten aus den Regionen Indien und Sri Lanka. Darunter Fischfrikadellen, verschiedene Currys mit Reis oder Samosas.

Unterwegs, wo sie gebraucht werden

Bisher steht der «Jaffna Curry Bowl»-Foodtruck jeweils Donnerstagmittag von 11.30 bis 13.30 Uhr bei der Zeughausstrasse 5. Eine Ausweitung dieser Öffnungszeit ist im Moment noch nicht angedacht, aber auch nicht ausgeschlossen. «Den Foodtruck betreiben wir vorerst nebenher als Hobby. Mal schauen, wie es sich entwickelt.»

Zusätzlich zum fixen Betrieb am Donnerstag sind die Rasaiahs mit ihrem Gefährt auch als Catering-Service unterwegs. Oder an verschiedenen Anlässen, wie etwa dem Streetfoodfestival am 17. Juni in Malters, anzutreffen. «Wir sind für den ganzen Kanton Luzern da», sagt Santhi Rasaiah. Damit Fans der sri-lankisch-tamilischen Küche authentische Gerichte geniessen können. «Auch ohne Flugticket.»

Verwendete Quellen
  • Besuch vor Ort
  • Telefongespräch mit Santhi Rasaiah
  • Website «Jaffna Curry Bowl»
  • Artikel in «trechter.ch»
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