Speakeasy im Luzerner Hirschmattquartier

Eintritt ohne Codewort: Wie exklusiv ist das Biz wirklich?

Im Biz gehe es bisweilen durchaus clubbig zu und her, berichtet eine zentralplus-Leserin. (Bild: zvg)

Eigentlich bleibt einem der Zutritt zum Biz, dem neuen Luzerner Speakeasy, ohne Codewort verwehrt. Doch eine zentralplus-Leserin wurde gar nicht erst danach gefragt.

Eine ihrer Kolleginnen wohne in Zürich und sei deshalb in Sachen Nachtleben nur schwer zu beeindrucken, benennt eine Luzerner zentralplus-Leserin die grösste Herausforderung bei der Planung des gemeinsamen Ausgangs. Sie beschloss, ihre Kollegin ins Biz, Luzerns neues Speakeasy an der Hirschmattstrasse 40, mitzunehmen.

Tobi Beelers Smashburgers, erhältlich im Biz an der Hirschmattstrasse 40. (Bild: zvg)

Kurz vor Weihnachten begann Tobi Beeler, dort Smashburger zu braten. Der schlicht eingerichtete Imbiss ist nur wenige Quadratmeter gross. Doch durch eine Geheimtür – sie ist als Getränkekühlschrank getarnt – gelangen Gäste, die das wöchentlich ändernde Codewort kennen, in die dahinter versteckte Bar (zentralplus berichtete).

Smashburger-Imbiss rappelvoll

Das Lokal sei ziemlich voll, die Atmosphäre clubbiger gewesen als erwartet, schildert die zentralplus-Leserin ihre Eindrücke vom Biz. Doch leider habe sie ihrer aus Zürich angereisten Kollegin das spezielle Einlassverfahren nicht zeigen können. Vielmehr habe man sie, ohne nach dem Codewort gefragt zu werden, direkt in die Bar hinter dem Imbiss geschleust.

zentralplus fragt Philipp Kathriner, Co-Geschäftsleiter des Biz, ob er und seine Geschäftspartner es mit der Exklusivität nicht so ernst nähmen, wie die Leserin es erwartet hatte.

Kathriner erklärt: «Der Imbiss war wegen der Nachfrage nach den Smashburgern teilweise so gut besucht, dass wir die Gäste direkt in die Speakeasy-Bar schleusen mussten.» Mit anderen Worten: Es läuft im Biz.

Hat Luzern bald kein Speakeasy mehr?

Er sei denn auch sehr zufrieden mit den ersten paar Wochen in seinem ersten eigenen Lokal, so Kathriners Zwischenbilanz. Das Biz bleibe noch bis Ende März – etwas länger als geplant – als Pop-up bestehen, verrät er. Dann folge der angekündigte Umbau. Ob das exklusive Speakeasy-Konzept danach weitergeführt werde, sei noch unklar.

Speakeasys – ein Relikt aus der amerikanischen Alkoholprohibition

Von 1920 bis 1933 war Alkohol in den USA verboten. Doch das Verbot wurde im grossen Stil umgangen. Alkohol wurde illegal produziert und unter anderem in sogenannten Speakeasys – zu Deutsch: Flüsterkneipen – ausgeschenkt. Von diesen geheimen Bars gab es – je nach Schätzung – allein in New York bis zu 100’000.

Um keine Passanten oder gar Polizistinnen auf die illegale Trinkerei in den Bars aufmerksam zu machen, waren Gäste anfänglich angehalten, leise zu sprechen – was den Namen Speakeasy erklärt. Doch die Existenz dieser Trinklokale war ein offenes Geheimnis. Geflüstert wurde darum bald nicht mehr. Razzien und Bussen wurden in Kauf genommen, weil sich das Geschäft dermassen auszahlte.

Seit der Jahrtausendwende erleben Speakeasys ein Revival. Neuzeitliche Speakeasys zeichnen sich meist durch ein aussergewöhnliches Einlasskonzept aus: Codewörter, versteckte Türen, Rätsel et cetera. Der besondere Reiz besteht dabei darin, zu den wenigen Gästen zu zählen, die das Geheimnis rund um den Zugang kennen. Weitere Speakeasy-Merkmale können optische Anlehnungen an die amerikanischen 20er-Jahre oder besonders virtuos gemixte Cocktails sein.

Verwendete Quellen
  • Schriftlicher Austausch mit Philipp Kathriner, Co-Geschäftsleiter des Biz
  • Persönliches Treffen mit zentralplus-Leserin
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