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Wie stehen die Siegeschancen, Oliver Reinhard?

Mit getunten 70-PS-Motorsägen geht es ans Holz

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Der 23-jährige Oliver Reinhard in «Action» mit der Säge. (Bild: zentralplus)

Die Schweizer Meisterschaft der Elite-Holzfäller wird im August während der Forstmesse auf der Luzerner Allmend ausgetragen. Nach einer erfolgreichen Austragung im Jahr 2019 feiert die Königsklasse im Sportholzfällen nun das Comeback in der Zentralschweiz. Wie bereitet sich Profisportler Oliver Reinhard auf das Turnier vor?

In einer Beitragsserie aus insgesamt drei Beiträgen berichten wir über den Sportholzhacker Oliver Reinhard. Das ist der zweite Beitrag, den ersten findest du hier.

Die Forstmesse ist eine der wichtigsten Messen in der Schweiz für Wald und Holz mit jeweils rund 25’000 Besuchern. Sie findet vom 24. bis 27. August auf der Luzerner Allmend statt. Während am Donnerstag und Freitag die Holzhauerei-Wettkämpfe mit Präzisionsarbeit und sekundenschnellen Kettenwechseln die Besucher staunen lassen, steht am Wochenende die Elite der nationalen Sportholzfäller auf der Bühne.

Das Turnier beginnt am Samstag, 26. August, mit dem Qualifikationswettkampf über alle 6 Disziplinen (Springboard, Standing Block Chop, Underhand Chop, Stock Saw, Single Buck und Hot Saw). Konstanz, Kraft und Ausdauer entscheiden über die Schlussqualifikation, sowie den finalen Sieg. Lediglich die besten zwölf Sportler dürfen am Sonntag, 27. August, im grossen Finale antreten und um den begehrten Titel des Schweizer Meisters kämpfen. Oliver Reinhard will sich den Siegestitel holen (zentralplus berichtete).

zentralplus: Wie viele Wettkämpfe hattest du schon?

Oliver Reinhard: Über hundert. Die Weltmeisterschaften finde ich von allen am besten, die Challenge ist da am grössten und die Sportler-Community ist super.

zentralplus: Gibt es eine Liga?

Reinhard: Ja, es gibt zwei Kategorien – es gibt die U25 und die Profiliga.

zentralplus: Bist du der jüngste Sportholzfäller?

Reinhard: Ich bin sicherlich einer der Jüngsten in der Profiliga. In der U25-Liga trainieren logischerweise aber auch Jüngere. Aber auch ältere Menschen üben den Sport aus – in Australien ist es gang und gäbe, dass über 80-jährige Männer noch aktiv Holz hacken und an Turnieren teilnehmen.

Reich werden Sportler (noch) nicht

zentralplus: Kannst du mit dem Sport Geld verdienen?

Reinhard: Die Kosten sind gedeckt, aber einen Gewinn erwirtschafte ich (noch) nicht. Die Timbersports-Wettkämpfe sind für uns Sportler gratis. Für andere Kämpfe müssen wir manchmal ein Wettkampfgeld zahlen. Stihl Timbersports zahlt uns ausserdem die Verpflegung vor Ort bei in- oder ausländischen Turnieren, und es gibt ein Preisgeld.

zentralplus: Gehören dir die Werkzeuge, oder werden sie dir zur Verfügung gestellt?

Reinhard: Nein, jeder bringt seine eigenen Äxte, Ketten und Sägen an die Wettkämpfe mit. Das kann schon mal teuer werden.

zentralplus: Hast du Sponsoren?

Reinhard: Ich habe einen guten Sponsor, worüber ich froh bin. Wenn ich einen Wettkampf gewinne, kann ich mir natürlich auch mit dem Preisgeld eine neue Axt oder Säge kaufen. Die Handsägen sind etwas teurer, diese kosten zwischen 2000 und 2500 Franken; eine Axt um die 600 bis 650 Franken.

zentralplus: Wie läuft so ein Wettkampf ab?

Reinhard: Es kommt darauf an, ob es ein Stihl-Timbersports-Wettkampf oder ein privates Turnier ist. Die Wettkämpfe von Stihl Timbersports sind immer ein Sechs- oder ein Vierkampf (Letztere ohne die Disziplinen Springboard und Hot Saw) und sind professionell aufgebaut. Die Konkurrierenden kämpfen auf einer grossen Bühne. Bei lokalen Wettkämpfen kann es sein, dass gewisse Disziplinen fehlen. Das entscheidet immer der Veranstalter.

Töffmotor bringt 70-PS-Säge

zentralplus: Kannst du uns mehr zu den Disziplinen erzählen?

Reinhard: Ja, es gibt insgesamt sechs offizielle Timbersports-Disziplinen: Beim Sechskampf-Stock-Saw müssen die Sportler mit einer Motorsäge einige Scheiben Holz zersägen. Bei der zweiten Disziplin, Underhand Chop, wird am Boden Holz gehackt. Beim Standing muss von der Seite ein Baum gefällt werden. Die vierte Disziplin heisst Single Buck, wobei mit Sägen von zwei Meter Länge hantiert wird.

Beim Springboard schlagen wir ein sogenanntes Pocket (ein Loch) in den Baum, stecken ein Brett hinein und springen darauf. Bei der sechsten und letzten Disziplin (Hot Saw) bringt jeder Kämpfer eine eigene Säge mit – und diese hat es in sich: Sie ist frisiert und hat bis zu 70 Pferdestärken (eine normale Säge hat 10 PS). Die Sägen tunen wir auf mit einem Motorradmotor.

zentralplus: Hast du eine Lieblingsdisziplin?

Reinhard: Am liebsten mag ich den Standing, weil es so dynamisch ist.

zentralplus: Wie viel Vorbereitungszeit benötigst du für einen Wettkampf?

Reinhard: Die Wettkampfsaison geht von Ende April bis November. Meistens starte ich im Januar mit dem Training. Ich trainiere eigentlich immer zwei- bis dreimal in der Woche (zentralplus berichtete). In den Monaten November und Dezember lege ich eine Trainingspause ein.

«Am Anfang meiner Sportlerkarriere habe ich mich oft selbst disqualifiziert, weil ich während des Turniers etwas falsch gemacht hatte.»

zentralplus: Was war deine grösste Enttäuschung im Holzhacken bisher?

Reinhard: Am Anfang meiner Sportlerkarriere habe ich mich oft selbst disqualifiziert, weil ich während des Turniers etwas falsch gemacht hatte. Das passiert schnell – ein paarmal neben die Linie hauen – und schon bist du disqualifiziert. Auch ein Frühstart kann zur Disqualifizierung führen, oder wenn die Säge falsch gestartet wird. Bei vier Disziplinen ist es dann schon verheerend, wenn in einer Disziplin null Punkte erreicht werden. So ist ein Sieg kaum mehr möglich.

Hier trainiert Oliver Reinhard in seiner Trainingshalle in Stammheim.
Hier trainiert Oliver Reinhard in seiner Trainingshalle in Stammheim. (Bild: zentralplus)

zentralplus: Bist du vor dem Wettkampf jeweils nervös?

Reinhard: Es kommt immer auf den Wettkampf an, meistens aber ein bisschen. Die Nervosität gehört dazu. Manchmal auch sehr – und vor der Weltmeisterschaft immer. Positiv denken hilft. Vor dem Wettkampf zerhaue ich jeweils mental einen Holzblock, um mich gedanklich vorzubereiten.

zentralplus: Hast du ein Ritual?

Reinhard: Ja. Ich fange einige Wochen vor dem Wettkampf an, mental Holz zu zerhacken. Für das letzte Training vor dem Wettkampf nehme ich ein weiches Holz und gebe mir so selbst das Gefühl: «Das schaffe ich mit links!»

zentralplus: Wie viele Werkzeuge verbrauchst du pro Jahr?

Reinhard: Mir gehen pro Jahr zirka zwei bis fünf Äxte kaputt.

Verwendete Quellen
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