Unterstützung aus Bern

So viel Corona-Nothilfe erhielten Luzerner Zeitungen

Nur wer gedruckt erscheint wird unterstützt. (Bild: Archivbild)

Der Bund unterstützt Zeitungen während der Corona-Pandemie. Davon profitieren in der Zentralschweiz vor allem die Medien von CH Media (Herausgeberin der «Luzerner Zeitung» und ihrer Regionalausgaben). Aber nicht nur.

Schweizer Medien leiden während der Corona-Krise unter dem Inserateschwund in besonderem Masse. Aus diesem Grund sprachen der Bundesrat und das Parlament seit Beginn der Pandemie letztes Jahr total 98 Millionen Franken an Unterstützung. An gedruckte Medien gingen bisher 38 Millionen Franken. Wie eine Auswertung des Bundesamts für Kommunikation für die ersten sechs Monate der Pandemie zeigt, erhielt der «Blick» den höchsten Betrag: 978'604 Franken. Dies schreibt das Konsumentenmagazin «Saldo» (Artikel hinter Bezahlschranke).

Aber auch die Zentralschweizer Zeitungen gingen nicht leer aus. Alleine für die sechs Monate von Juni bis November 2020 erhielten sie folgende Beträge (aktuellere Zahlen sind nicht verfügbar):

  • Luzerner Zeitung: 333'534 Franken
  • Bote der Urschweiz: 112'291 Franken
  • Urner Wochenblatt: 60'135
  • Willisauer Bote: 58'948
  • Entlebucher Anzeiger: 48'973
  • Zuger Zeitung: 40'947 Franken
  • Einsiedler Anzeiger: 33'871
  • Surseer Woche: 33'310 Franken
  • Nidwaldner Zeitung: 22'629 Franken
  • Freier Schweizer: 17'703 Franken
  • Rigi-Post: 17'027 Franken
  • Sempacher Woche: 12'494 Franken
  • Anzeiger Michelsamt: 11'440 Franken

Der Bundesrat verlängerte die Unterstützung für Zeitungen bereits zweimal. Sie läuft vorerst bis Ende Jahr. Insgesamt genehmigte der Bund bisher Presse­subventionen von 38 Millionen Franken.

Und die Lokalradios?

Noch mehr als die Zeitungen bekamen letztes Jahr die Lokalradios überweisen. Die drei grösseren Zentralschweizer Lokalradios Radio Central, Pilatus und Sunshine erhielten im Jahr 2020 je 487'128 Franken, Radio 3-Fach in Luzern 145'132 Franken.

Millionen für Tele1, nichts für Online-Medien

Das ebenfalls zu CH Media gehörende Tele1 erhielt zusätzlich zu den jährlichen Konzessionsgebühren von 3,565 Millionen eine Nothilfe in Höhe von 901'327 Franken, obwohl es die Konzessionsvorgaben des Bakom nicht einhielt (zentralplus berichtete). Alle 10 Sender von CH-Media erhielten zusammen 6,94 Millionen Franken.

Und zentralplus? Reine Online-Medien wie zentralplus erhalten keinen einzigen Franken Unterstützung und sind auf die Hilfe der Leserinnen und Leser angewiesen.

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