Nach harscher Kritik der Gegner

Falsch gerechnet? Kanton wehrt sich gegen Bypass-Vorwürfe

Die Kritik am Verkehrsprojekt Bypass hält an. (Bild: Archiv zentralplus)

Ein externes Gutachten stellt die gesamte Berechnung zum Nutzen des Bypass infrage. Der Kanton reagiert in aller Deutlichkeit auf die Vorwürfe.

Mit veralteten Zahlen und unter falschen Annahmen. So habe der Kanton Luzern das Kosten-Nutzen-Verhältnis für den Bau des Bypass berechnet. Zu diesem Schluss kam ein externes Gutachten, das der WWF und der VCS im vergangenen Herbst haben erstellen lassen (zentralplus berichtete).

Die Vorwürfe im Gutachten provozierten auch eine politische Reaktion. Grünen-Kantonsrätin Laura Spring hat zu Beginn des Jahres ein Vorstoss eingereicht. Sie will vom Kanton wissen, ob dieser als Reaktion auf das Gutachten die Grundlagen für den Bypass nochmals neu berechnet.

Kanton hat nicht falsch gerechnet

Von diesem Vorschlag hält der Regierungsrat allerdings ganz und gar nichts. Dass bei der Berechnung der Verkehrsprognosen falsch gerechnet wurde, verneint die Regierung. «Den Vorwurf, es seien in der Anwendung Normen verletzt worden, weisen wir entschieden zurück», schreibt die Regierung in ihrer Antwort.

Darum hält die Regierung auch nichts vom Vorschlag aus dem Gutachten, insbesondere die im Projekt vorgesehene Stadtautobahn neu zu planen. Im Gutachten heisst es, gewisse Spuren auf der Stadtautobahn sollen rückgebaut werden, um eine Überkapazität zu verhindern.

Stadtautobahn soll gleich gross bleiben

Der Regierungsrat erwidert: «Der Vorteil eines Ausbaus des Bypasses auf sechs Spuren mit Rückbau von Spuren der Stadtautobahn erschliesst sich uns nicht, müssten doch massive Mehrinvestitionen in den Neubau erfolgen und eine bestehende, gut funktionierende Anlage würde zurückgebaut.»

Zudem sei ein Rückbau der Spuren auf der Stadtautobahn auch aus logistischen Gründen nicht sinnvoll: «Der Bau dürfte grössere Auswirkungen auf die Region haben und nicht ohne teilweise langfristige Sperrung von Autobahn und Anschlüssen möglich sein.»

Verwendete Quellen
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