Luzerner Moderator in der Kritik

Sascha Ruefer ergreift die Flucht nach vorne

Sascha Ruefer bricht sein Schweigen zu den Rassismus-Vorwürfen gegen ihn. (Bild: hae)

Der in Luzern wohnhafte TV-Moderator Sascha Ruefer wurde mit Rassismus-Vorwürfen konfrontiert. Nach Tagen des Schweigens ergreift er nun die Flucht nach vorne.

«Granit Xhaka ist vieles, aber er ist kein Schweizer». Das war die Aussage von Sascha Ruefer, die ihm während der letzten Tage viel Ärger bescherte. Gesagt hat er sie im Zusammenhang mit der Dokumentationsfilm «The Pressure Game» über die WM-Teilnahme der Schweizer Fussballnationalmannschaft.

Die «Woz» hatte den Satz publik gemacht und Ruefer des Rassismus beschuldigt (zentralplus berichtete). Während die Meldung in der Schweizer Medienlandschaft schnell die Runde machte, schwiegen Ruefers Arbeitgeber «SRF» und der Moderator selbst zu den Vorwürfen. Die Aussage sei aus dem Kontext gerissen, liess «SRF» lediglich verlauten.

Nun holt Ruefer zum Gegenschlag aus. Er hat am Donnerstag mehrere Medien, die er als seriös erachtet, zum Gespräch eingeladen, um seine Sicht der Dinge darzulegen. «CH Media» war eingeladen, die «Woz» jedoch nicht.

Ruefer beschrieb Xhaka als Sportler

Im Gespräch erklärt Ruefer, dass die Aussage ausserhalb des offiziellen Interviews getätigt wurde. Allerdings war das Mikrofon noch eingeschaltet. Er habe sich mit dem Regisseur des Films, Simon Helbling, weiter über Fussball unterhalten. In diesem Zusammenhang fiel die problematische Aussage. Ruefer bezog sich dabei aber nicht auf Xhakas Herkunft, sondern seine sportliche Einstellung. Für Ruefer ist Xhaka in dieser Hinsicht nicht «typisch» Schweizerisch. Nicht bescheiden, sondern selbstbewusst, nicht zurückhaltend, sondern energisch.

Diese Begründung lässt einige Fragen offen. Es erstaunt, dass Ruefer als langjähriger Sportmoderator und Fussball-Experte «typsich» schweizerische Tugenden auf dem Fussballplatz erkennen will. Ebenso unglücklich ist das Vorgehen seiner Vorgesetzten, welche viel zu spät und erst auf Bitte von Ruefer eine transparente Darstellung der Geschichte ermöglichten.

Ruefer prüft rechtliche Schritte

Abgeschlossen ist die Causa aber noch nicht. Denn Ruefer betont im Gespräch: «Das Thema Rassismus und der Vorwurf ist viel zu gross, als dass ich das einfach so stehen lassen könnte.» Er prüft darum rechtliche Schritte gegen den Autoren des «Woz»-Artikels, der ihn des Rassismus beschuldigte. Zudem wolle er sich bei Granit Xhaka erklären – nicht entschuldigen.

Ans Aufhören denkt Ruefer nicht. Er habe die Freude nicht verloren. Und auch «SRF» steht nach wie vor hinter seinem Moderator.

Verwendete Quellen
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