Neues Projekt

Bibliothek widmet «bemerkenswerten» Luzernern eine Galerie

In der ZHB hängen Porträts von «merk-würdigen» Luzernern. (Bild: Archivbild: jwy)

Die Zentral- und Hochschulbibliothek Luzern (ZHB) will eine Galerie mit erinnerungswürdigen Luzernern zusammenstellen. Deswegen ist sie auf Mithilfe der Bevölkerung angewiesen. Denn unvergessliche Luzernerinnen gäbe es nicht nur in Museen und Ahnengalerien.

Die Zentral- und Hochschulbibliothek Luzern (ZHB) erstellt gemeinsam mit dem Verein Fonsart eine Galerie von bemerkenswerten Menschen aus Luzern. Dafür sammelt sie Porträts von lebenden und bereits verstorbenen Luzernerinnen auf der Website unsereGeschichte.ch.

Bei der Website handelt es sich um ein partizipatives Projekt: Alle Personen können Fotos, Dokumente und Geschichten veröffentlichen. Die Plattform will einen «einzigartigen Raum» bieten, um «die Geschichte der Schweiz gemeinsam zu erzählen», steht auf der Website. Sie wurde vor einigen Monaten erstellt.

Auf der Plattform können verschiedene Galerien erstellt werden. In der Sammlung «Bemerkenswerte Menschen aus Luzern» sollen Porträts von Personen gesammelt werden, die Spuren im Gedächtnis von Stadt und Region Luzern hinterlassen haben. Die Sammlung ist als gemeinsame Idee der Stiftung Fonsart und der ZHB entstanden.

Um eine möglichst vielfältige und reichhaltige Galerie zu erstellen, ist die Mithilfe der Öffentlichkeit essenziell, schreibt die ZHB in einer Mitteilung vom Montag. Mit der Bitte um das Mitwirken an der Galerie schreiben die Projektverantwortlichen auch Luzerner Vereine an.

Erinnerungswürdige Personen gibt es überall

Im Galeriebeschrieb auf der Website steht das Motto: «Erinnerungswürdige Persönlichkeiten gibt es nicht nur im Museum, ausgestellt im goldlackierten Rahmen». Bemerkenswerte Personen gebe es auch im privaten Umfeld.

Die ZHB sucht nach Porträts von Menschen, die Grossartiges geleistet haben, im Grossen oder im Kleinen. Beispielsweise nach Personen, die viel Freude in das Leben von Mitmenschen gebracht oder eine respektvolle Atmosphäre im Quartier geschaffen haben. Dazu gehören auch Menschen, die handfest angepackt haben, dort, wo Hilfe nötig war. «Die Idee ist schon, dass die Person zumindest in Teilen Luzerns stückweise bekannt ist», teilt Juliette Wyler von der ZHB auf Anfrage mit. Die Personen müssen aber keinesfalls ein öffentliches Amt oder ähnliches innehaben.

Die Galerie ähnelt vom Aufbau einer Social-Media-Plattform. (Bild: Screenshot unsereGeschichte.ch)

Die Galerie soll laufend weiterwachsen. Bereits jetzt sind einige Beiträge online. Dabei handelt es sich hauptsächlich um digitalisierte Bilder der «Porträtgalerie merk-würdiger Luzerner», die sich in der Bibliothek an der Sempacherstrasse befindet.

Auch eine Plakatausstellung im Vögeligärtli ist geplant

Irgendwann soll eine Auswahl der Porträts auch in den physischen Raum kommen. Geplant ist eine Plakatausstellung im Vögeligärtli. Durch die Präsenz im öffentlichen Raum soll ein noch grösseres Publikum für das Projekt erreicht und begeistert werden. Wann diese Ausstellung kommen wird, sei noch unklar. Zuerst solle die Sammlung online wachsen, erklärt Wyler.

Ein ähnliches Projekt gibt es bereits von der Güüggali-Zunft Luzern. Auf ihrer Website präsentieren sie eine Sammlung von Luzerner Originalen. Ausserdem haben sie zwei Bücher mit Hintergrundinformationen zu den Personen veröffentlicht. Laut Wyler arbeitet die ZHB mit der Güüggali-Zunft und weiteren Organisationen wie beispielsweise der «Gasseziitig Luzern» zusammen, um einen möglichst grossen und vielfältigen Fundus zusammenzustellen.

Rechtlich gesehen ist Vorsicht geboten

Wie sieht es mit dem Urheber- und dem Persönlichkeitsrecht aus? Die Website weist deutlich darauf hin, dass vor dem Upload das Einverständnis der porträtierten Person eingeholt werden muss, sofern diese noch lebt. Das Gleiche gilt für den Fotografen. Die Kontrolle liegt dabei bei der Person, die den Upload betätigt, erzählt Heinz Looser, der Projektleiter von unsereGeschichte.ch.

Die Plattform überprüfe aber die Beiträge und schreite bei einem Verdacht auf Rechtsverletzung ein. Ausserdem ergänzen die Mitarbeiter der Plattform gewisse Artikel oder löschen Beiträge, die gar nicht zur Galerie passen oder lediglich Werbezwecken dienen. Laut Looser haben zudem ehrverletzende Beiträge keinen Platz.

Die Plattform wird von Stiftungen finanziert. Die Verantwortlichen hinter der Website budgetierten für das Jahr 2023 einen Beitrag von 190’000 Franken. Zusammengekommen sind lediglich 88’000. Stiftungen zu finden, die das Projekt unterstützen, sei gemäss Heinz Looser nicht leicht.

Verwendete Quellen
  • Mitteilung Zentral- und Hochschulbibliothek Luzern
  • Telefonat mit Juliette Wyler, Öffentlichkeitsarbeit ZHB
  • Telefonat mit Heinz Looser, Redaktor und Projektleiter von unsereGeschichte.ch
  • Website unsereGeschichte.ch
  • Website Güüggali-Zunft Luzern
0 Kommentare
Apple Store IconGoogle Play Store Icon