Programm des 11. B-Sides-Festivals Luzern

Diese Bands spielen auf dem Sonnenberg

Wer wird dieses Jahr auf der grossen B-Sides-Bühne einheizen? Skip&Die am B-Sides 2014. (Bild: PD)

Darauf haben Musiknerds gewartet: Das B-Sides präsentiert das Programm der elften Ausgabe vom 16. bis 18. Juni. Das Festival bleibt seiner Ausrichtung treu – und serviert neben Headlinern wie «The Notwist» viel Feines zum entdecken.

Selbst überdurchschnittlichen Musikkonsumenten geht es immer wieder gleich, wenn sie ungeduldig das Programm des B-Sides durchstreifen: Ein paar Namen lassen aufhorchen, aber die Mehrheit davon lässt einen etwas ratlos. Man kennt sie schlicht nicht.

Doch inzwischen weiss man das – und viele der treuen Festivalgänger schätzen genau das am B-Sides: Dass es ein Entdeckerfestival ist, wo die Musik im Zentrum steht, auch wenn man sie im Vorfeld nicht gekannt hat.

An den drei Tagen spielen auf dem Sonnenberg mehr als 35 Bands, dazu sind diverse DJs und Künstler am Werk. «Mit voller Kraft ins Experiment», schreibt das B-Sides.

Von Oberbayern bis Texas

Ein paar Highlights gefällig? Von den internationalen Bands gehört sicher The Notwist am Donnerstag dazu – eine Indie-Rock-Band aus Oberbayern, die sich seit 1989 einen grossen Einfluss und exzellenten Ruf weiter über die Grenzen erspielt hat.

Und so tönen The Notwist live («Run Run Run» live am Melt Festival 2014):

Auch die Texaner Shearwater dürften einigen Liebhabern der gepflegten Gitarrenmusik ein Begriff sein, sie spielen ebenfalls am Donnerstag. Und Destroyer aus Kanada (am Freitag) geniessen – um das unsägliche Wort wieder mal zu gebrauchen – Kultstatus. Frontmann Dan Bejar wurde auch schon mit David Bowie verglichen, lassen wir uns überraschen.

Und das sind Destroyer (live am «Pitchfork Music Festival» 2015 in Paris):

 

11. B-Sides-Festival

Das B-Sides-Festival findet vom 16. bis 18. Juni auf dem Sonnenberg in Kriens statt. Tickets gibt’s bei Petzitickets. Komplettes Programm siehe zuunterst.

Aus der Schweiz trumpfen Bands wie die Bieler Puts Marie (Samstag) auf, die sich langsam über die Grenzen hinweg zum Geheimtipp mausern. Und ein politisches Exempel setzt das Projekt Palmyra (Samstag) – benannt nach der vom IS zerstörten, mehrere tausend Jahre alten Kulturstätte in Syrien. Die Band ist eine schweizerisch-syrische Kollaboration um den syrischen Musiker und Komponisten Bahur Ghazi. Dabei auch: Violine, Akkordeon, Perkussion, Bass und Tanz.

Und so rocken Puts Marie live (mit ihrem Song «Sugar Run» in Belfort 2015):

 

Persönliches Netzwerk als Trumpf

Worauf sind die Verantwortlichen besonders stolz? Marius Disler, Medienverantwortlicher des B-Sides, nennt etwa Beak> (Freitag) aus England – im Programm als Krautrock-Götter angepriesen. Die Band setzt sich unter anderem zusammen aus Portishead-Mitglied Geoff Barrow und Billy Fuller, seines Zeichens Bassist bei Robert Plant (Led Zeppelin). «Eine schöne Sache, wenn man solch eine namhafte Band buchen kann», sagt Disler.

Und das sind Beak> (mit «The Broken Window»):

 

Was ist das Erfolgsgeheimnis? Es sind die persönlichen, nationalen wie internationalen Kontakte und das Netzwerk, die das B-Sides aufgebaut hat. Die Verantwortlichen reisen an andere Festivals – und machen sich so zu einer unverzichtbaren Adresse im Independent-Musikkuchen. Viele Bands würden wohl ohne diese Kontakte nicht auf den Sonnenberg kommen.

Etwa Valdimar (Samstag) aus Island, die sie am Festival Iclelandic Airwaves sahen und kennen- und schätzen lernten. Auch der Headliner The Notwist kam durch einen persönlichen Kontakt in Utrecht am Festival «Le Guess Who?» zustande.

Es gibt Werte neben dem Monetären

«Gerade in der heutigen Zeit, in der die Gagen wachsen, ist es für ein kleines Festival wie das B-Sides umso wichtiger, sich mit anderen, ähnlich ausgerichteten Festivals auszutauschen und zu vernetzen», sagt Disler. «Auch wir spüren den Druck, es ist nicht einfacher geworden.»

Und hier das blinkende Programm des B-Sides 2016:

Also ist es umso wichtiger, mit anderen Vorteilen zu punkten: Wenn das B-Sides nicht mit den fettesten Gagen auftrumpfen kann, dann sicher mit der einmaligen Lage in der Waldlichtung auf dem Sonnenberg. «Es hat für Bands einen Wert, auf dem Sonnenberg zu spielen», sagt Disler. Einen Wert, der für gewisse Bands genauso wichtig ist wie das Monetäre.

Es hat sich nicht viel geändert in der Ausrichtung des Festivals: Viele Bands kennt man nicht, aber das Publikum vertraut auf den Musikgeschmack der Verantwortlichen, das zeigt das ausverkaufte Festival von 2015. «Die Besucher sollen Neues entdecken können und davon auch etwas mit nach Hause nehmen», sagt Marius Disler.

Und was ebenfalls geblieben ist: Das B-Sides will die lokale und regionale Szene fördern. Mehr als zwei Drittel der Musik kommt aus der Schweiz: 26 von insgesamt 35 Bands, 10 davon sogar aus Luzern: etwa S S S S, Haubi Songs oder Moving Target. Und am Samstagnachmittag gibt’s ein Kinderprogramm.

zentralplus war schon 2015 am B-Sides: Hell, yeah: Das B-Sides rockte auch 2015

Das komplette B-Sides-Programm

Donnerstag, 16. Juni

  • The Notwist (D)

  • Deradoorian (US)

  • Shearwater (US)

  • The Fridge (CH/Zürich)

  • Pamplona Grup (CH/Baden)
  • Ophelias Iron West (CH/Luzern)
  • Tchakatakapam Duo (CH/Neuchâtel)
  • Manifesto C. (CH/Luzern)

 

Freitag, 17. Juni

  • Beak> (GB)

  • Ginger And The Ghost (AUS)

  • Destroyer (CAN)

  • Skeletons (US)

  • White Wine (US/D)

  • Nadine Carina (CH/Tessin)

  • Mario Batkovic (CH/Bern)

  • Haubi Songs (CH/Luzern)

  • Lord Kesseli & the Drums (CH/St. Gallen)
  • Moving Target (CH/Luzern)

  • Ophelia’s Iron Vest (CH/Luzern)

  • De Haderi (CH/Luzern)

  • Tchakatakapam Duo (CH/Neuchâtel)
  • Obertonstruktur der Kaulquappe (CH/ Luzern)
  • DJ U.R.S.N (CH/Luzern)

 

Samstag, 18. Juni

  • Bombino (NE)

  • Valdimar (ISL)

  • Samba de la Muerte (FR)

  • Europa: Neue Leichtigkeit (CH/St. Gallen)

  • Puts Marie (CH/Biel)

  • Kassette (CH/Fribourg)

  • Feldermelder (CH/Fribourg)

  • Palmyra (CH /SYR)

  • Kamikaze (CH/ Lausanne)

  • S S S S (CH/ Luzern)

  • ElRitschi (CH/ Luzern)

  • Trampeltier Of Love (CH/ Bern, Luzern)

  • Heligonka (CH/Luzern)

  • De Haderi (CH/Luzern)

  • Obertonstruktur der Kaulquappe (CH/Luzern)

  • Trackselector-Disco mit TS Uas and friends (CH/Luzern)

  • Tim & Puma Mimi (CH/Zürich) im Kinderprogramm

 

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