Franz Grüter hat eine Lösung zur Stromkrise

Luzerner Nationalrat will Strom aus Rechenzentren liefern

Franz Grüter vor den Neubauten seiner Firma «green.ch».

(Bild: Facebook/Franz Grüter)

Der Luzerner SVP-Nationalrat Franz Grüter ist Verwaltungsratspräsident bei «Green.ch». Im Zusammenhang mit der Stromkrise kritisiert er den Bund und präsentiert eine Lösung. Hunderttausende Haushalte könnten mit Strom aus Rechenzentren versorgt werden.

«Die Rechenzentren könnten 200’000 Haushalte mit Strom versorgen», sagt SVP-Nationalrat Franz Grüter. In einem Interview mit dem «Tagesanzeiger» spricht der Verwaltungsratspräsident von «Green.ch» über die Energiekrise und bietet eine Lösung.

Unser Land gehört zu den wichtigsten Datenstandorten. Es gibt nur in den Niederlanden (runtergerechnet pro Kopf) mehr Rechenzentren in Europa. Und diese benötigen auch dementsprechend viel Energie.

Rechenzentren können sich mit Strom versorgen – und noch mehr!

Die meisten Rechenzentren haben im Bereich Strom vorgesorgt. Wenn die Leitungen von aussen versagen, können diese sich selbst versorgen. So sagt Franz Grüter im Interview: «Seit wir vor mehr als zehn Jahren mit dem Bau der Rechenzentren begonnen haben, investierten wir enorme Summen in die Versorgungssicherheit. Bei einem Stromunterbruch funktioniert der Betrieb unserer Datacenter zu 100 Prozent autonom weiter.»

Leistungsfähige Generatoren und zusätzliche Batteriesysteme sichern «Green.ch» ab. Die Batteriesysteme übernehmen die Versorgung, bis die Generatoren am Laufen sind. «Am Hauptstandort in Lupfig im Kanton Aargau haben wir zum Beispiel 15 Generatoren mit insgesamt rund 45’000 PS. Das ist eine enorme Leistung.» Die Firma habe genügend Kraftstoff, um die Generatoren über Tage zu betreiben. Durch Zulieferverträge könnten die Generatoren, wenn nötig auch über Wochen weiter Strom liefern.

Und die Power reicht nicht nur für die Firma selbst. «Unsere vier Standorte könnten unter Volllast für rund 40’000 Haushalte Strom produzieren. Hochgerechnet auf die geschätzt 20 grössten Rechenzentren im Land, wären das wohl etwa 200’000 Haushalte, die auf diese Weise versorgt werden könnten», sagt Grüter.

Der Bundesrat hat die Hausaufgaben nicht gemacht

Im Interview kritisiert Franz Grüter die Arbeit in Bundesbern. «Wir haben die Hausaufgaben in diesem Land nicht gemacht. Eine eigenständige Stromversorgung ist absolut zentral. Nur deshalb müssen wir auf die Notlösung zurückgreifen und mit Dieselgeneratoren Strom ins Netz einspeisen. Das ist nicht gerade ein Ruhmesblatt für unser hoch entwickeltes Land.»

Weltweit hatte die Schweiz bis jetzt einen guten Ruf. Die Netzstabilität habe laut Grüter viele Firmen in unser Land gelockt. «Das Bedürfnis nach Stabilität führte dazu, dass sie mit ihren IT-Systemen in die Schweiz gekommen sind. Sollten wir diesen Vorteil verlieren, bekämen wir ein ernsthaftes Problem.»

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1 Kommentar
  • Profilfoto von Kasimir Pfyffer
    Kasimir Pfyffer, 02.09.2022, 17:11 Uhr

    Viel Lärm um nichts. Falls, mit Betonung auf falls, die Privaten sich überhaupt einschränken müssten, wären das gebietsweite (und nicht kantons- oder landesweite) Abschaltungen von maximal vier Stunden. Und dann wäre wirklich Matthäus am Letzten. Aber egal, man kann ja ein bisschen Lärm machen, damit niemandem auffällt, wie sehr die Wirtschaft von allen Spar-Befehlen verschont bleibt (und, mehr noch, sogar offen mit «Energie-Kurzarbeitsgeldern» kokettiert).

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