Ausser Spesen nichts gewesen

LUKB-Hauptsitz wird nicht aufgestockt – das sagt die Stadt

Der Hauptsitz der Luzerner Kantonalbank bleibt an der Pilatusstrasse in Luzern. (Bild: Archivbild: LUKB)

Die Luzerner Kantonalbank wollte ihren Hauptsitz an der Pilatusstrasse in Luzern einst aufstocken. Dafür wurde eigens die Bau- und Zonenordnung angepasst. Dass daraus nun doch nichts wird, stört den Stadtrat nicht gross.

Die Kritik von linker Seite war heftig: «Es kann nicht sein, dass man einen ganzen Zonenplan wegen ein paar Anträgen und Wünschen von Privaten einfach ändert», sagte die damalige Grünen-Grossstadträtin Mirjam Landwehr im Luzerner Stadtparlament. Es ging in der Diskussion im Juni 2020 um eine Teilrevision der Bau- und Zonenordnung (BZO) der Stadt Luzern (zentralplus berichtete).

Hintergrund: Die Luzerner Kantonalbank (LUKB) wollte ihren Hauptsitz an der Pilatusstrasse um sieben Meter aufstocken, wozu eine Teilrevision der BZO nötig war. Die Bank brauche mehr Platz. Ansonsten drohe ein Wegzug nach Emmen, war zu vernehmen.

Wirtschaftlichkeit für Aufstockung nicht gegeben

Die Linke kritisierte die aus ihrer Sicht «massgeschneiderte Lösung» für die LUKB. Trotz der Kritik kam das Anliegen durch. Das letzte Wort hatte dabei die Stadtbevölkerung, welche die Teilrevision wenige Monate später im November 2020 guthiess. Der Stadtrat setzte sich ebenfalls für eine Aufstockung ein, denn er wollte die Arbeitsplätze in der Stadt halten.

Mittlerweile hat sich die Situation wieder völlig verändert. Die Bank will ihren Hauptsitz doch nicht ausbauen, wie im vergangenen Sommer bekannt wurde. Die Bank gab damals gegenüber der «Luzerner Zeitung» drei Hauptgründe an: Die Vorgaben zu Statik und Erdbebensicherheit seien enorm gestiegen und im bestehenden Gebäude praktisch nicht umsetzbar. Weiter seien die logistischen Auflagen für das innerstädtische Bauen sehr hoch und dadurch teuer. Zudem sei die Wirtschaftlichkeit nicht gegeben.

Idee wieder verworfen

Wurde die BZO also umsonst angepasst? Die Grossstadträte Mario Stübi (SP) und Jona Studhalter (Junge Grüne) gelangten vor einem halben Jahr mittels Interpellation an die Luzerner Stadtregierung. Diese schreibt in ihrer Antwort nun, die LUKB habe schon früher festgehalten, dass der Entscheid, ob sie an der Pilatusstrasse bleiben werde, auch von gebäudestatischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen abhängen würde. Diese würden aber erst in einer späteren Phase geprüft werden.

Sprich: Die LUKB habe nie versprochen, den Hauptsitz aufzustocken. Sie wollte dies erst vertieft prüfen, wenn die BZO angepasst ist. Das hat sie nun getan und die Idee verworfen.

Revision wird trotzdem nicht rückgängig gemacht

Die LUKB hat gemäss dem Stadtrat bereits 2018 bestätigt, dass der Hauptsitz an der Pilatusstrasse bleiben wird. Auf Nachfrage des Stadtrats habe sie dies im Januar dieses Jahres erneut schriftlich bestätigt.

Die BZO-Revision werde aber, obwohl die Kantonalbank ihr Gebäude nicht aufstocken werde, nicht rückgängig gemacht, schreibt der Stadtrat in seiner Antwort auf die Interpellation. «Die BZO-Bestimmungen sind aus fachlicher Sicht nach wie vor korrekt, unabhängig davon, ob die bauliche Entwicklungsmöglichkeit umgesetzt, zurückgestellt oder gar nie erfolgen wird. Der Stadtrat sieht keinen Grund, die Anpassung der BZO rückgängig zu machen, und erachtet diese Möglichkeit nach wie vor als städtebaulich sinnvoll.»

Die Interpellanten wollten auch wissen, welche verwaltungsinternen und -externen Kosten durch die Umzonung entstanden. Der personelle interne Aufwand lag gemäss dem Stadtrat bei rund 230 Stunden, was Kosten von rund 32’000 Franken entspreche. Dieser Betrag sei vollumfänglich der LUKB in Rechnung gestellt worden.

Dereinst über 300 Bankangestellte am Seetalplatz

Klar ist mittlerweile auch, wo die Bank ihre Mitarbeiter unterbringen will. Am Hauptsitz arbeiten heute rund 790 Angestellte, man platze aus allen Nähten, heisst es von der Bank. Deshalb sollen dereinst 220 Banker im noch zu realisierenden LUKB-Sitz am Seetalplatz in Emmenbrücke unterkommen. Zudem plant die Bank, 130 Mitarbeiterinnen von ihrem Sitz in Root an den Seetalplatz zu holen. Wann es so weit ist, ist noch offen. Die Baubewilligung für das neue Gebäude ist noch nicht vorhanden.

Verwendete Quellen
  • Antwort des Luzerner Stadtrats zur Interpellation
  • Artikel in der «LZ»
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