Wahlen im April 2023

Drei Frauen wollen für die SP Luzern in den Regierungsrat

Die drei Kandidatinnen der SP (von links): Yvonne Zemp Baumgartner, Ylfete Fanaj und Melanie Setz. (Bild: zvg)

Gut ein Jahr vor den Wahlen wartet die SP Luzern mit einer Überraschung auf: Die Partei präsentiert für die Regierungsratswahlen 2023 gleich drei mögliche Kandidatinnen.

Mit wem will die SP Luzern den 2015 verlorenen Sitz im Regierungsrat zurückerobern? Die Partei hat das Rennen am Mittwoch mit einer Überraschung eröffnet: Sie präsentierte gleich drei mögliche Kandidatinnen. Es sind dies Ylfete Fanaj, Melanie Setz und Yvonne Zemp Baumgartner.

Die 39-jährige Fanaj wurde schon länger als heimliche Favoritin genannt. Sie erlangte im ganzen Kantonsgebiet Bekanntheit, als sie 2020/2021 als Kantonsratspräsidentin amtete – als erste Seconda im Kanton Luzern überhaupt. Ebenfalls oft fiel der Name von Melanie Setz Isenegger. Als Pflegefachfrau war die 41-jährige Kantonsrätin aus Emmenbrücke während der Coronazeit eine gefragte Expertin. Politische Erfahrung bringt auch Yvonne Zemp Baumgartner aus Sursee mit. Die Schulrektorin sass von 2012 bis 2020 im Luzerner Kantonsrat.

Wer von diesem Trio am 2. April 2023 für die SP antreten wird, entscheidet nun die parteiinterne Ausmarchung. Entscheiden wird der Parteitag im Herbst 2022. Klar ist, dass die SP nur mit einem Einerticket ins Rennen steigen wird.

Seit 2015 fehlt die SP im Regierungsrat

Dass die SP als grösste Oppositionspartei zurück in die Regierung will, ist klar. Ebenso ist schon länger bekannt, dass sie mit einer Frau antreten will. Einerseits, weil die aktuelle Regierung ausschliesslich aus Männer besteht. Andererseits, weil die SP 2019 Jörg Meyer ins Rennen schickte und scheiterte. Der profilierte Kantonsrat musste bereits nach dem ersten Wahlgang den Hut nehmen – er holte überraschend weniger Stimmen als Korintha Bärtsch von den Grünen. Doch auch die Stadtluzernerin konnte sich in der zweiten Runde nicht gegen die bisherigen Bürgerlichen durchsetzen (zentralplus berichtete).

Die letzte Regierungsrätin der SP war Yvonne Schärli. Nach ihrem Rücktritt 2015 flog die Partei – nach 56 Jahren – aus dem Luzerner Regierungsrat. Damals scheiterte die Kandidatur von Felicitas Zopfi. Seither sind die Linken nicht mehr im Gremium vertreten.

Mehrere Rücktritte möglich im Regierungsrat – Chance für die SP Luzern

Das könnte sich nächstes Jahr ändern. Denn anders als 2019, als nur der FDP-Sitz vakant war, dürfte es nächstes Jahr mehr Bewegung geben. Beobachter rechnen damit, dass Baudirektor Fabian Peter (FDP, 45-jährig, seit 2019 im Amt) und Finanzdirektor Reto Wyss (Mitte, 56-jährig, seit 2011 im Amt) nochmals antreten. Gesundheits- und Sozialdirektor Guido Graf (Mitte, 63-jährig, seit 2009 im Amt) hat sein Interesse an einer erneuten Kandidatur bereits 2020 öffentlich gemacht. Ob er nach der kräfteraubenden Coronakrise daran festhält, wird sich zeigen.

Offen ist die Ausgangslage bei Bildungs- und Kulturdirektor Marcel Schwerzmann. Der parteilose 57-Jährige ist der Dienstälteste und bei Ende dieser Legislatur bereits 16 Jahre im Amt. Ob er nochmals antritt, dürfte er – wie üblich – als Letzter der fünf Amtierenden bekanntgeben. Beim zweiten Krienser deuten die Zeichen eher auf einen Rücktritt: Justiz- und Sicherheitsdirektor Paul Winiker (SVP) ist zwar erst seit 2015 Regierungsrat, wird bei den Wahlen aber bereits 67-jährig sein.

Verwendete Quellen
  • Medienkonferenz der SP
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