Autobahnbau in Kriens

Bypass Luzern: Parteien fordern Bundesamt zur Kasse

Blick von der Arsenalbrücke in Richtung Süden auf die Autobahn A2 in Kriens. (Bild: Stadt Kriens)

Bern will in Kriens die Autobahn umbauen und weist eine Beschwerde der Stadt ab. Das soll sich Kriens nicht gefallen lassen, finden die Parteien.

Der Krienser Stadtrat soll rechtlich gegen das Eidgenössische Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK) vorgehen. Das fordert das Komitee BypassPLUS in einem offenen Brief. Im Komitee sitzen Vertreter der Krienser Parteien SP, SVP, GLP, FDP, Grüne, Mitte und Junge Mitte. Der Grund: Das UVEK hat die Beschwerde der Stadt Kriens gegen das Autobahnprojekt Bypass Luzern abgewiesen.

Mit dem Bypass soll die Stadt Luzern vom Durchgangsverkehr auf der Autobahn A2 entlastet werden. Dieser soll künftig durch einen Tunnel im Sonnenberg an der Stadt vorbeifahren. Die rund zwei Milliarden Franken für das Grossprojekt zahlt der Bund, der Bau könnte schon nächstes Jahr beginnen (zentralplus berichtete).

Bundesamt soll für Krienser Lösung mitzahlen

Der südliche Abschnitt des Projekts liegt in Kriens. Die Stadt fürchtet daher Mehrverkehr und eine bauliche Zerschneidung der Stadt. Um den städtebaulichen Schaden zu mildern, forderte die Stadt in ihrer Beschwerde, den offenen Abschnitt der Autobahn aufzuwerten (zentralplus berichtete).

Die Idee: eine vollständige Überdachung der Autobahn. Kürzlich hat eine Studie von unabhängigen Planern jedoch gezeigt, dass maximal drei Teilüberdachungen denkbar sind (zentralplus berichtete). Dieses Projekt soll unabhängig vom Bau des Bypass stattfinden, das Krienser Stadtparlament hat bereits Geld für die weitere Planung beschlossen (zentralplus berichtete).

Das jedoch lehnt das Komitee BypassPLUS jetzt ab. Neben dem offenen Brief haben die Mitglieder dem Stadtrat auch eine dringliche Interpellation geschickt. Darin steht: «Das Bundesprojekt muss auch die Siedlungsverträglichkeit beinhalten – unter keinen Umständen darf dies getrennt werden!» Bern würde die Verantwortung für eine «siedlungsverträgliche Lösung» auf Kriens und den Kanton Luzern abschieben.

Weiterzug ans Bundesverwaltungsgericht möglich

Mit der erteilten Plangenehmigung für den Bypass vor wenigen Tagen, hat das UVEK auch weitere Beschwerden erstinstanzlich abgewiesen (zentralplus berichtete). Darunter Beschwerden der Stadt Luzern, der Gemeinde Emmen, des Verkehrsclub Schweiz und des WWF. Der Krienser Stadtrat hat bereits ankündigt, über rechtliche Schritte nachzudenken, also einen Weiterzug ans Bundesverwaltungsgericht.

Verwendete Quellen
  • Offener Brief der Krienser Parteien und Dringliche Interpellation
  • zentralplus Medienarchiv
  • Website zum Bypass Luzern
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