Blick hinter die Kulissen

Drohungen und Booster – Alltag auf dem Impfschiff Luzern

Mit dem Booster kam die viele Arbeit. Die Schlange vor dem Impfschiff Luzern beim Landungssteg 5 vor dem KKL ist wieder lang. Auch impfkritische Leute stehen in der Warteschlange. Wie erlebt die Crew den Alltag auf dem MS «Saphir»? zentralplus hat sie mit der Kamera besucht.

«Ich habe weit über 3’000 Impfungen verabreicht», erzählt uns eine 25 Jahre alte Fachangestellte Gesundheit, als wir sie an diesem Donnerstagmorgen in Luzern treffen. Seit Monaten ist sie unterwegs – impft und informiert die Menschen im Kanton. Nun arbeitet sie auf dem Impfschiff Luzern.

Die Anzahl verabreichter Impfdosen wird sich in den nächsten Wochen nochmals massiv erhöhen. Die Auffrischungsimpfung sorgt teils für lange Schlangen vor dem Impfschiff, das beim Kultur- und Kongresszentrum Luzern (KKL) vor Anker liegt.

Booster werden seit dem 1. Dezember 2021 ohne Priorisierung nach Alter oder anderen Kriterien an allen Impfstandorten im Kanton Luzern verabreicht (zentralplus berichtete). Dies beschert der Impfschiff-Crew viel Arbeit.

Tausende Dosen verabreicht und kein Ende in Sicht. Die junge Frau, die auf dem Schiff impft, sagt: «Freude macht mir vor allem der Kontakt mit den Menschen. Vor allem mit den älteren. Teilweise sind diese recht alleine und wir können ihnen eine Sicherheit geben.»

Auch die kritischen Stimmen erreichen das Impfschiff

Alle Crew-Mitglieder auf dem MS «Saphir», sind mit Herzblut dabei. Der Besucher spürt, dass sie zu 100 Prozent hinter der Arbeit stehen. Natürlich hören sie auch die negativen Stimmen. Von der Seite der Impfskeptiker bläst der Crew ein harter Wind entgegen. Manche drücken ihren Unmut ungefiltert aus.

«Klar gibt es auch Impfgegner», sagt Rahel Martens, Betriebsleiterin des Impfschiffs. Sie erzählt uns, dass es ihr manchmal schwerfällt, am Abend abzuschalten. «Allgemein geht es gut, aber ich gehe nicht jeden Tag gleich nach Hause.»

Drohungen und Booster – Vandalismus und Schokolade

«Wir hatten auch schon demolierte Schilder. In Luzern bleibt es zum Glück im Rahmen», erzählt Martens. Sie arbeitete vorher in Zürich bei der Messe Oerlikon. Da braucht es ein grösseres Sicherheitsaufgebot.

Bei unserem Besuch auf dem Impfschiff Luzern haben mehrere ältere Menschen ihre Dankbarkeit gezeigt. Einige bringen sogar Schokolade als kleines Dankeschön mit. Die Impfschiff-Crew nimmt die warmen Worte gerne entgegen und macht mit der Arbeit weiter.

Wie wichtig diese Arbeit ist, betont auch die Politik: «Die Booster-Impfung ist ein weiterer wichtiger Schritt bei der Bekämpfung der Pandemie. Ich rufe alle Personen dazu auf, sich boostern zu lassen, sobald es für sie möglich ist», wird Regierungsrat Guido Graf, Gesundheits- und Sozialdirektor des Kantons Luzern, in einer Mitteilung zitiert. Alle Kantons-Informationen zur Impfung findest du hier.

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