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Welpen kuscheln und Blacken stechen

Ein Tag auf dem Biohof der Familie Anderhub in Eschenbach

Unsere Familie, wir haben gerne Spass. (Bild: zVg) (Bild: zvg)

Auf dem Betrieb Herrendingen der Familie Anderhub in Eschenbach passiert eine Menge Ungewöhnliches: Die Grosse Schweizer Sennenhündin hat geworfen, die Pferde werden in der Führungsanlage bewegt und Praktikantinnen liefern sich einen Wettbewerb beim Blacken stechen.

Unsere vierköpfige Familie hat die Chance erhalten, unseren Traum vom eigenen Hof zu leben und das geniessen wir jeden Tag. Auf unserem Hof wohnen Pferde, Gallowayrinder, Damhirsche, Grosse Schweizer Sennenhunde, Hühner, Katzen und weitere Kleintiere. Weiter betreiben wir eine Eventhalle, in der wir Hochzeiten, Geburtstage oder andere Feste mit bis zu 300 Personen durchführen.

Kuscheln mit den Welpen

Das Leben auf dem Bauernhof bietet viel Abwechslung, gerade erst hat unsere Hündin Cathleen von Herrendingen Welpen bekommen. Am Morgen wird sie als Erstes gefüttert und ihre Gesundheit überprüft, da es nach einer Geburt zu einem Milchstau und daraus zu einer Gesäugeentzündung kommen kann.

Dann geben wir den Welpen frische Decken und wägen sie. Es ist wichtig, dass sie jeden Tag zunehmen und vital sind. Natürlich ist diese Zeit auch für uns sehr schön, wir kuscheln gerne mit den kleinen Hundebabys. Im Anschluss frühstücken wir und dann geht Oskar (6) in die Schule. Janka (4) bleibt zu Hause und geniesst die Zeit mit den Tieren oder beim Spielen auf dem Hof, gerne geht sie auch mal in den Garten, pflückt sich ihre Erdbeeren und nascht diese dann «heimlich».

Pferde in der Führanlage

Weiter geht es meistens bei den Pferden. Obwohl sie im Offenstall stehen, gehen die meisten unserer Pferde in eine Führanlage. Wenn die ersten acht Pferde in der Maschine sind, bereite ich das Futter vor und fange mit Misten an. Schliesslich hole ich die Pferde aus der Maschine und die zweite Gruppe darf rein.

Währenddessen macht mein Mann Sebi seine Runde, er kontrolliert, ob es allen Gallowayrindern auf der Weide gut geht und wie es den Hirschen geht. Er bringt den Tieren Salz und Mineralstoffe, ansonsten bekommen unsere Tiere nur Gras und Heu. So erhalten wir eine sehr gute Fleischqualität und die Tiere wachsen in ihrem Tempo und bleiben gesund. Wir verzichten gänzlich auf leistungsfördernde Kraftfutter.

Frische Produkte zum Mittagessen

Heute geht Sebi anschliessend aufs Feld und mäht die Wiesen für die Heuproduktion. Ich beende die Arbeiten im Stall und mache mich auf den Weg in den Garten. Dort hole ich Salat und Gemüse für unser Mittagessen. Das ist für mich ein Highlight des Tages, weil die frischen Produkte einfach lecker sind. Janka ist da auch immer dabei und hilft mir bei der Zubereitung. Im Haus warten auch schon wieder die Welpen und unsere Hündin, die Zuneigung und die nächste Portion Futter braucht.

Blacken stechen

Nach einer kurzen Mittagspause geht es raus auf die Felder. Wir sind ein Biobetrieb und verzichten komplett auf den Einsatz von chemischen Hilfsmitteln. So verbringen wir zu dieser Jahreszeit immer wieder ein paar Stunden auf den Feldern zum Blacken stechen. Diese Pflanzen sind sehr hartnäckig, können mit ihren langen Pfahlwurzeln Trockenheit gut überstehen und haben Hunderte von Samen pro Pflanze.

Heute haben wir Unterstützung von unseren zwei Agriviva-Praktikantinnen. Mit einem kleinen Wettbewerb und guter Laune gehen wir gemeinsam ans Werk und schauen, wer die meisten Schubkarren füllt. Währenddessen erledige ich noch einige Telefonate mit Anfragen zu unserer Eventhalle.

Betriebsspiegel

Landwirtschaftliche Nutzfläche: 14,6 ha
Pferde: 25
Gallowayrinder: 25
Damhirsche: 20
Grosse Schweizer Sennenhunde: 2 Hündinnen und 8 Welpen
Weitere Betriebszweige: Eventhalle mit Platz für 300 Personen

Abendspaziergang mit guter Aussicht

Nun naht schon wieder der Abend, die Hundedecken werden erneut gewechselt und die Hündin wird gefüttert. Alle Hunde werden noch einmal kontrolliert, ob sie gesund sind. Dabei kuscheln wir ausgiebig mit den Welpen. Für die Menschen gibt es jetzt Abendbrot.

Danach machen wir einen Spaziergang mit Hunden und Kindern um den Betrieb herum, wir sorgen dafür, dass alle Tiere Futter und Wasser haben und alle Zäune intakt sind. Dabei geniessen wir unsere schöne Landschaft mit Blick in die Berge und lassen den stressigen Tag mit ein bisschen Seelenbalsam ausklingen, bevor wir dann müde und zufrieden ins Familienbett fallen.

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Neben dem Handel mit Rohstoffen oder Tourismus sind Luzern und Zug auch für landwirtschaftliche Produkte bekannt. Doch wie geht es den Bauern hier, welche Sorgen und Hoffnungen haben sie? Monatlich erzählt hier ein anderer Bauer aus seinem Alltag.
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