Wildparkieren soll bei dieser Zuger Badi bald passé sein
Die Gemeinde Risch nervt sich wegen wildparkierten Autos und Velos bei der Badi Buonas. Sie führt deshalb auf die anstehende Badesaison hin mehrere Massnahmen ein, die das Problem lösen sollen.
Wer in Zukunft die Badi Buonas und die dazugehörige Promenade am Zugersee besuchen will, soll die Anfahrt mit dem Velo oder dem ÖV meistern – und nicht mehr mit dem Auto. Das wünscht sich die Gemeinde Risch, wie sie in einer Medienmitteilung bekannt gibt.
Denn die Seepromenade habe in den vergangenen Jahren zunehmend an Beliebtheit gewonnen, wodurch auch das Verkehrsaufkommen gestiegen sei, schreibt die Gemeinde. Bei gutem Wetter sei es nicht selten vorgekommen, dass Dutzende Badegäste ihre Autos querbeet ins Feld oder auf Privatgrundstücke gestellt hätten. Zudem hätten Velofahrer ihre Drahtesel wild parkiert.
In Zusammenarbeit mit den Anwohnern, dem Restaurant Wildenmann und den Pächtern der Badi hat die Gemeinde nun mehrere Massnahmen erarbeitet, von welchen eine bereits umgesetzt wurde. Ziel ist es nicht einzig, beliebig abgestellte Autos aus dem Ortsbild zu verbannen, sondern das Verkehrsaufkommen rund um die Badi tiefgreifend umzukrempeln.
Die letzten hundert Meter müssen zu Fuss gegangen werden
Als erste Massnahme gegen die falsch parkierenden Sonnenanbeter platziert die Gemeinde neue Veloabstellplätze an der Kreuzung der Seestrasse und der Derbachstrasse. Diese kommen zum einen Teil auf ehemalige Parkplätze, zum anderen auf das Land entlang der Seestrasse. Wie Jacqueline Stutz, Bereichsleiterin Verkehr und Mobilität der Gemeinde Risch, auf Anfrage von zentralplus bestätigt, stehen einige Veloständer schon jetzt bereit. Sollten die neuen Anlagen nicht reichen, würde das Angebot erweitert, schreibt sie weiter.
Direkt am See und bei der Badi gibt es keine Veloständer. Auch wenn der Weg an den See und die Promenade zuvor befahren wurden, besteht eigentlich seit jeher ein Fahrverbot, wie die Gemeinde erklärt. Dies, weil der Weg in privater Hand ist. Die etwas mehr als hundert Meter von den Veloplätzen bis zum Sonnenbräunen sind also einzig und allein zu Fuss erlaubt.
Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser
Wer seinen Liegestuhl nicht auf dem Gepäckträger balancieren möchte und mit dem Auto zur Badi fährt, dem wird in Zukunft genauer auf die Finger geschaut. Eine höhere Kadenz von Kontrollen sei vorgesehen, sagt Jacqueline Stutz. Und zum Saisonbeginn komme ergänzend ein Verkehrsdienst zum Einsatz. Diese sollen zum einen die bestehenden öffentlichen Parkplätze im Auge behalten. Zum anderen sollen sie sicherstellen, dass Badigänger nicht die Wiese vor dem Restaurant Wildenmann missbrauchen oder die Parkfläche des Gastronomiebetriebs in Beschlag nehmen. Diese ist nur für Restaurantgäste vorgesehen.
Dass solche repressiven Massnahmen durchaus Wirkung haben können, zeigt das Beispiel der Brüggli-Badi und des Seebads Oberwil. Dort setzten die Verantwortlichen 2019 rigoros auf Kontrollen, um der Falschparkierer Herr zu werden – mit Erfolg (zentralplus berichtete).
Weitere Massnahmen in der Hinterhand
Nebst den unmittelbaren Massnahmen hat Risch noch zwei weitere Asse im Ärmel gegen Wildparkierer. Erstens behält die Gemeinde es sich vor, die bestehenden Parkplätze zahlpflichtig zu machen. Das sei zwar diesen Sommer noch kein Thema, könne je nach Entwicklung des Verkehrsaufkommens aber zum Tragen kommen, führt Stutz aus.
Zweitens ist die Umgestaltung der Seestrasse geplant. Die Strassengeometrie bei der Einmündung Holzhäusernstrasse werde angepasst und die gesamte Strasse saniert, erklärt Stutz. «Je nach Initiative der Anwohnenden ist auch die Einführung von Tempo 30 denkbar», sagt sie. In einem solchen Fall würden zusätzliche gestalterische Elemente auf der Strasse den Automobilisten das freizügige Parkieren erschweren.
Mehr Parkplätze wären nicht «zielführend»
Eine einfache und naheliegende Möglichkeit, das Parkplatzproblem zu lösen, wird nicht ausgeschöpft. Neue Parkplätze werde es nicht geben, heisst es in der Medienmitteilung. Die Gemeinde sagt dazu: «Für neue, zusätzliche Autoparkplätze gibt es einerseits keine geeigneten Standorte, andererseits wäre die Schaffung neuer Parkplätze nicht zielführend: Entsprechend der räumlichen Strategie der Gemeinde Risch wird vielmehr eine Verlagerung vom Auto auf den Langsamverkehr und ÖV angestrebt.»
Entsprechend verweist die Gemeinde letztlich darauf, dass Badefreudige die Badi Buonas auch mit dem Bus erreichen können. Von Montag bis Samstag verkehrt die Buslinie Bahnhof Rotkreuz-Buonas-Küsnacht seit diesem Jahr im Viertelstundentakt. Sonntags fährt der Bus jede halbe Stunde.
Die Gemeinden wachsen, das gibt auch mehr Leute die brauchen Platz Die Steuereinnahmen nehmen Sie gerne aber Infrastruktur schaffen nein Danke.
Finde ich absolut der Weg geht in falsche Richtung
Schade, aber gibt zum Glück noch andere Badis wo man als Autofahrer nicht unerwünscht ist. Habe kein Velo und ÖV tu ich mir in meiner Freizeit nicht an.