Spiel wird wiederholt

Nach Eklat im Amateur-Derby: Entscheidung gefallen

Auf dem Sportplatz Wartegg des SC Obergeissenstein musste Anfang September ein Spiel abgebrochen werden. (Bild: zvg)

Das Derby zwischen dem SC Obergeissenstein und dem Luzerner Sportclub Anfang September endete in einem Eklat. Das Spiel musste abgebrochen werden. Nun hat der Verband entschieden, wie es weitergeht.

Anfang September erschütterte ein Vorfall den Innerschweizer Amateur-Fussball. Das Derby zwischen dem Sportclub Obergeissenstein (SCOG) und dem Luzerner Sportclub (LSC) musste abgebrochen werden. Grund dafür war ein Akt des Vandalismus in der Schiedsrichter-Garderobe, sodass sich der Unparteiische nicht mehr in der Lage sah, die zweite Halbzeit anzupfeifen (zentralplus berichtete).

Im Amateur-Fussball kommt es oft zu hitzigen Begegnungen. Doch einen solchen Vorfall gab es noch nie. Entsprechend gross war das Interesse daran, wie das Spiel nun gewertet wird. Mittlerweile hat sich der Verband entschieden: Das Spiel wird neu angesetzt.

Dieser Entscheid ist umstritten. Denn zum Zeitpunkt des Spielabbruchs lag der SCOG klar im Vorteil. 2:0 führte die Mannschaft zur Pause und zählte zudem drei Spieler mehr auf dem Platz, weil LSC während der ersten Hälfte drei Platzverweise kassierte. Dieser Vorteil ist nun dahin.

Runder Tisch bleibt ergebnislos

Dabei hatte sich der Innerschweizer Fussballverband sich um eine möglichst faire Lösung für beide Teams bemüht. Erst forderte er von beiden Vereinen eine Stellungnahme ein und lud sie daraufhin zu einem runden Tisch ein. Auch eine ausserreglementarische Lösung wurde dabei thematisiert. Doch die gemeinsame Aussprache blieb ergebnislos. Die Vereine konnten sich nicht auf eine gemeinsame Lösung einigen.

Also bestimmte der Verband das weitere Vorgehen. Dabei stützt er sich auf das Reglement. Dieses sieht keine Fortsetzung eines abgebrochenen Spiels vor. Stattdessen wird das gesamte Spiel wiederholt, mit je elf Spielern.

Keine Bussen, keine Strafen

Der SCOG hat dazu bereits eine Stellungnahme auf seiner Homepage veröffentlicht. Darin drückt der Verein erneut sein Bedauern über den Vorfall aus – und gleichzeitig auch den Missmut über den nun getroffenen Entscheid: «Enttäuscht mussten wir jedoch zur Kenntnis nehmen, dass sich die Vereinsführung des Luzerner Sportclubs nicht zu einer Lösung im Sinne der sportlichen Fairness bekennen konnte.» LSC hat sich bislang nicht öffentlich zum nun getroffenen Entscheid geäussert.

Letztlich kommen beide Vereine mit der jetzigen Lösung glimpflich davon. Denn weder der SCOG noch LSC erhalten eine Busse oder sonstige Strafen. Solche hatten im Raum gestanden, weil der SCOG als Heimteam für die Platzordnung und somit auch für die Sicherheit der Schiedsrichter-Garderobe zuständig gewesen wäre. Auch konnte nicht nachgewiesen werden, wer die Garderobe des Schiedsrichters verwüstet hat. Darum konnte gegen keine der beiden Mannschaften ein Forfait ausgesprochen werden, sodass die Neunansetzung des Spiels die einzige verbleibende Massnahme ist.

Verwendete Quellen
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