SVP sorgt sich um Primarschüler

Mobbing von Bauernkindern? Kanton Luzern winkt ab

Die SVP sorgt sich, dass Bauernkinder vermehrt Opfer von Mobbing werden. (Bild: Symbolbild: Adobe Stock)

Die Luzerner SVP-Kantonsrätin Sandra Meyer-Huwyler sorgt sich, dass Primarschüler Bauernkinder als «Umweltsünder» mobben. Der Regierungsrat beschwichtigt: Ihm seien keine Fälle bekannt. Genauere Angaben zu den Mobbing-Gründen erfassen die schulischen Dienste jedoch nicht.

SVP-Kantonsrätin Sandra Meyer-Huwyler und Mitunterzeichner wollen von der Luzerner Regierung wissen, ob ihr Fälle von Mobbing von Bauernkindern bekannt seien. Nun liegt deren Antwort vor. Der Kanton Luzern winkt ab. Denn weder in der Schulpsychologie noch in der Schulsozialarbeit erhebe man Daten, die darauf schliessen könnten. Bei einer Anmeldung beim Schulpsychologischen Dienst werde nur grob in die drei Themenbereiche Lernen und Leisten, Verhalten und Erziehen sowie psychische Probleme unterteilt.

Kanton Luzern sieht keinen Handlungsbedarf

Stein des Anstosses ist ein Artikel in der «BauernZeitung» von Mitte Februar. Darin schildert eine Mutter dreier Kinder, dass ihre Kinder des Öfteren aufgrund ihrer Herkunft gehänselt worden sind. Eskaliert sei die Situation mit einer neuen Lehrerin bei ihrem Jüngsten. Diese habe die Landwirtschaft mehrfach als Klimasünderin dargestellt. Es sei so weit gekommen, dass sie sich mit ihren Kindern darüber unterhalten musste, ob sie denn schlechte Menschen seien. Ihre Befürchtung: Mit der anstehenden Abstimmung zur Massentierhaltungsinitiative gehe der ganze Spuk von vorne los.

Die Luzerner SVP-Kantonsrätin Sandra Meyer-Huwyler wollte deshalb mit einer Interpellation wissen, ob im Kanton Luzern schon Ähnliches vorgefallen sei. Und die Lehrerinnen im Unterricht die Lebensmittelproduktion auch sachlich thematisieren.

Wie die Luzerner Regierung in ihrer Antwort ausführt, nehmen die Luzerner Schulen das Thema Mobbing an Luzerner Schulen durchaus ernst. «Das Anprangern als ‹Umweltsünderin› kommt erfahrungsgemäss aber eher selten vor», so der Regierungsrat weiter.

Auch das Thema Lebensmittelproduktion thematisieren die Lehrerinnen in verschiedenen Fächern. Dabei versichert die Regierung: «In weiteren Kompetenzen wird zudem der Komplexität der Thematik Rechnung getragen.» Mit spezifischen Programmen können Lehrer zudem mit Erst- bis Drittklässler einen Bauernhof besuchen. Und online stünden Unterrichtseinheiten bereit, die die verschiedenen Facetten der Landwirtschaft aufzeichnen würden.

Verwendete Quellen
  • Artikel in der «BauernZeitung» Ostschweiz vom 18. Febuar (hinter Paywall)
  • Interpellation von Sandra Meyer-Huwiler
  • Antwort des Regierungsrats auf die Interpellation
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