Spende an Kasernenbau in Luzern umstritten

Mordverdacht gefährdet Sammlung für Schweizergarde

Eng mit dem Kanton Luzern verbunden: Die Schweizergarde im Vatikan. (Bild: Rahul Chowdhury/Unsplash)

Der Kanton Luzern will 400'000 Franken an den Neubau der Schweizergarde im Vatikan zahlen. Die Spende ist umstritten – auch in Zug. Jetzt ist auch noch der Geschäftsführer der Stiftung unter Mordverdacht.

In Luzern hat die Freidenker-Vereinigung der Schweiz (FVS) das Referendum gegen die Spende von 400'000 Franken an den Neubau der Kaserne der Schweizergarde ergriffen (zentralplus berichtete). Die SP unterstützt dieses, nachdem sie sich bereits im Kantonsrat dagegen ausprach.

50 Millionen Franken will die Kasernenstiftung für den Bau sammeln. Der Bund beteiligt sich mit fünf Millionen, der Kanton Zug hat noch nicht darüber entschieden. Und jetzt sorgt bei den einflussreichen Geldsammlern ein mutmasslicher Mord für Unruhe, wie die «NZZ» berichtet. Der ehemalige Geschäftsleiter der Stiftung, ein Wirtschaftsanwalt aus der Stadt Solothurn, werde beschuldigt, seine Frau mit einem Kissen erstickt zu haben. Un zwar in der Nacht vom 27. auf den 28. Februar 2016 in der Wohnung des Paares im Kanton Genf.

Chef der Stiftung für die Kaserne der Schweizergarde unter Mordverdacht

Seit Oktober 2016 ermittle die Staatsanwaltschaft gegen den 71-jährigen Anwalt, nachdem der Tod der Frau zunächst als natürlich eingestuft worden war. Er hat gemäss «NZZ» eine Kaution in der Höhe von vier Millionen Franken hinterlegt, um aus der Untersuchungshaft entlassen zu werden. Er habe seinen Pass abgeben müssen. An die Öffentlichkeit kam der Fall, weil der Anwalt mit seinen Kindern trotzdem nach Italien reisen wollte. Als die Behörden die ablehnten, kam der Fall vor Bundesgericht und wurde so publik.

Die «NZZ» hat Stiftungsratspräsident Jean-Pierre Roth gefragt, warum der Mann trotz des Mordverdachts als Geschäftsführer eingestellt wurde. «Dabei hat er stets seine Unschuld beteuert. Es gab keinen Grund für uns, die Zusammenarbeit mit ihm zu beenden, bis nicht durch einen Gerichtsprozess das Gegenteil erwiesen ist», wird er zitiert. Schliesslich gelte die Unschuldsvermutung.

Anfang Februar jedoch erhob die Staatsanwaltschaft Genf Mordanklage gegen den Anwalt – und dieser legte daraufhin sein Amt nieder. Roth scheint davon überzeugt zu sein, dass an den Vorwürfen nichts dran ist. Er meint in der «NZZ» es sei durchaus denkbar, dass der Wirtschaftsanwalt seine ursprüngliche Aufgabe wieder übernimmt, sollte er freigesprochen werden.

Verwendete Quellen
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