Ausstellung in der Kunstplattform akku Emmen

Paul Louis Meier ergründet die menschliche Figur

Die Figuren von Paul Louis Meier dominieren den grossen Saal der Kunstplattform akku. (Bild: Joke Lustenberger)

Die Ausstellung «Schnittstelle – Figur» in Emmen zeigt das Werk von Paul Louis Meier. Während sich der Luzerner Künstler bei der Wahl des Motivs auf die menschliche Figur fokussiert, zeigt er ein breites Spektrum angewandter Medien.

Die Grenzen zwischen Raum, ausgestellten Werken und Besuchenden scheinen ineinander zu verschmelzen, wenn man an der Vernissage der Ausstellung «Schnittstelle – Figur» den grossen Saal der Kunstplattform akku betritt. Die Besucherinnen der Ausstellung gehen zwischen den grossen, im Raum verteilten Figuren und den drei gelb angestrichenen Säulen hindurch. Es entsteht ein Spannungsfeld zwischen Bewegung und Statik.

Die Vernissage am Freitagabend ist gut besucht. Das grosse Interesse an der Ausstellung ist sicher auch auf den lokalen Bezug, welche der Künstler Paul Louis Meier aufweist, zurückzuführen. Meier wurde in Luzern geboren, wo er auch heute lebt und arbeitet. Bis 2015 dozierte er an der Hochschule Luzern – Design & Kunst im Bereich des dreidimensionalen Gestaltens.

Der Mensch steht im Fokus

Paul Louis Meier fokussiert sich in seiner künstlerischen Tätigkeit auf die menschliche Figur. Er setzt diese in Bezug zum Raum und zum Betrachter, der die Figur abhängig vom Blickwinkel sowie vom eigenen Körpergefühl unterschiedlich wahrnimmt. Das Zusammenspiel dieser Elemente wird in der aktuellen Ausstellung in der Kunstplattform akku deutlich.

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Neben dreidimensionalen Plastiken sind auch Zeichnungen des Künstlers ausgestellt. (Bild: Joke Lustenberger)

Ausgestellt sind zahlreiche Werke der letzten 30 Jahre. Auch wenn ein grosser Anteil durch aktuelle Arbeiten abgedeckt ist, wird zwischen den Werken eine Verbindung ersichtlich, welche die Entwicklung des künstlerischen Schaffens von Paul Louis Meier zu zeigen vermag. Der Künstler greift Elemente aus vergangenen Arbeiten auf, um sie in die Konstruktion neuer Figuren einfliessen zu lassen.

In der Wahl des Motivs bleibt Meier konsequent bei der menschlichen Figur. Dies macht seine Arbeit jedoch nicht weniger vielfältig. Die Darstellungsform, Dimension und vor allem die eingesetzten Medien sind sehr unterschiedlich. Kleine und lebensgrosse Figuren, Figuren, die aus vielen verschiedenen Elementen zusammengesetzt sind und solche, die aus einer Einheit bestehen, Figuren aus Bronze, Gips, Beton und gezeichnete Figuren begegnen sich in der Ausstellung.

Weisser Raum im Kabinett

Während sich im grossen Saal die Figuren in ihrer Form und Gestaltung stark voneinander unterscheiden, werden im Kabinett ausschliesslich weisse Arbeiten aus Gips ausgestellt. Zudem weisen die darin gezeigten Werke alle architektonische Elemente auf, welche die Beziehung zwischen Figur und Raum verdeutlichen. Mit der Gestaltung des Kabinetts, die im Kontrast zu jener im grossen Saal steht, hat der Gastkurator Roland Heini einen besonderen Akzent gesetzt.

Die Kunstplattform akku schafft nicht nur Einblick in das Werk des Künstlers, sondern auch in das alltägliche künstlerische Schaffen. In der Bibliothek ist ein Ausschnitt aus der Dokumentation «Paul Louis Meier – eine Annäherung an sein Werk» der Filmemacher Walter Bucher und Guido Baumgartner zu sehen. Damit wird die Ausstellung für die Besucher zu einer vielfältigen Begegnung mit der künstlerischen Arbeit von Paul Louis Meier.

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Beim Betreten des Kabinetts, das ganz in weiss gehalten ist, wird man fast geblendet. (Bild: Joke Lustenberger)

Hinweis: «Schnittstelle – Figur» ist bis zum 3. Juli 2022 in der Kunstplattform akku zu sehen. Ein Rahmenprogramm mit Führungen, einem Künstlergespräch, einer Lesung und der Finissage mit Konzert begleiten die Ausstellung.

Verwendete Quellen
  • Besuch der Vernissage
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