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Baby-Nahrung und ein Bolognese-Brei-Rezept

Die Sache mit dem Brei

Auch das Baby ist, was es isst. Unsere Mama-Bloggerin kämpft sich durch die widersprüchlichen Seiten des Internets, experimentiert mit bunten Fertigbreis und kreiert am Schluss selbst noch ein Rezept. 

Stehe wieder mal wieder unschlüssig vor dem Herd, weiss nicht, was ich kochen soll. Gestern gab es Kartoffeln mit Brokkoli und Rüebli. Einen Tag zuvor hm … Brokkoli, Rüebli und Kartoffeln … zwei Tage zuvor alles ohne Brokkoli und davor alles ohne Rüebli. Heute soll es mal was anderes sein. Wie es auch schon gestern hätte sein sollen.

Aber was? Spaghetti Bolognese wäre lecker oder ein Gemüserisotto. Aber was ist mit den Zwiebeln? Dürfen die auch mit rein oder geben die Blähungen? Ist Bolognese ohne Zwiebeln und Knoblauch überhaupt Bolognese? Und was ist mit den Dosentomaten? Muss man die mit frischen Biotomaten ersetzen?

Viele Ideen und noch mehr Fragezeichen

Wahrscheinlich mache ich mir einfach zu viele Gedanken. Oder vielleicht bin ich auch noch etwas geprägt von der Schwangerschaft. Dort hat man auch viele Tipps rund ums Essen erhalten, was man alles eben nicht soll, nicht darf usw. und dasselbe ging dann in der Stillzeit weiter. Und obwohl ich bei mir auch mal die eine oder andere Ausnahme machte, bin ich jetzt irgendwie noch vorsichtiger.

Schliesslich frage ich doch wieder Google (Zeit habe ich ja genügend, lach). Google spuckt mir alle möglichen Breirezepte aus und verweist mich auf tolle Seiten, was man um den 7. Monat alles geben könnte, was lieber nicht und was gar nicht geht. Und keine Seite deckt sich mit der anderen. Also pure Verwirrung in meinem Kopf.

Nur das Beste ist gut genug

Ja, ich geb’s zu, ich bin seit Neustem kompliziert. Dabei geht es nicht mal um mich, denn ich esse so ziemlich alles, was mir auf den Tisch kommt. Aber seit mich seit ein paar Monaten jeden Tag dieser kleine Mensch mit seinen grossen Kulleraugen fasziniert und erwartungsvoll ansieht und mir das bezauberndste Lächeln schenkt, ist es um mich geschehen. Hin und hergerissen von den vielen Artikeln im Internet, was nun gut, gesund oder was eher ungesund oder total böse fürs Kind ist, befürchte ich, zur komplizierten Übermutter zu mutieren.

Dabei will ich doch nur das Beste für meinen kleinen Mann. Und nicht mal das Beste ist gut genug. Und weil «ich will nur das Beste» manchmal so richtig anstrengend und zeitaufwendig sein kann, weicht man dann in der Not doch nur auf das «gut genug» aus – in diesem Fall zu den vielen bunten Fertigbreis in den Regalen unserer Foodketten mit den orangen Buchstaben.

Und auch das macht es nicht einfacher: Man hat die Qual der Wahl zwischen orangen, weissen, gelben und grünen Breis. Und alles schmeckt fast gleich (Ich gebe zu, probiere jeweils mit). Mein Kleiner fährt jedoch total auf das rot-orange – Tomatenspaghetti mit Schinken – ab. Und schliesslich denke ich mir: Warum auch dieses Theater, ich koche jetzt einfach die Bolognese – egal, was Google sagt. Natürlich ohne Knobli und Chili und Salz. Bin mal gespannt, was mein Kleiner dazu meint.

Und siehe da: Die Bolognese verschwand im Nu und alle sind happy. Mein Kleiner, weil’s schmeckt, und ich, weil ich nun doch das gemacht habe, was ich dachte, sei gut – und ich habe die Millionen Gedanken, die schliesslich zur Übermutter mutierenden Myriam führen, besiegt.

Bevor ich es vergesse, schreibe ich euch hier noch mein Rezept für den leckeren Bolognese-Brei auf. Für Kinder ab 7 Monaten … oder ab 10 Monaten …? Wer weiss …

Rezept für 2 bis 3 Portionen (je nach Alter und Appetit des Kindes)

–  ½ Zwiebel, geschnitten

–  60 Gramm mageres (Bio-)Rindfleisch

–  1 Dose Biotomaten geschält

–   40 Gramm Vollkornteigwaren

–   1 Karotte

–   ½ Zucchetti

–   Etwas Butter

–   Etwas Wasser

Zwiebel in Butter dünsten, Rindfleisch dazugeben, mit Pelati ablöschen und ca. 1 Stunde auf kleiner Stufe einkochen. Teigwaren mit etwas Wasser dazugeben und ca. 15 Minuten zugedeckt auf kleiner Stufe weiterkochen. Zum Schluss das Gemüse rein und noch ca. 10 Minuten garen. Alles pürieren und fertig. Die zweite Portion darf einen Tag lang im Kühlschrank aufbewahrt werden. 

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Kinder: Neun Monate sehnt man sie herbei und dann machen sie einen Haufen Arbeit. Und bestimmen ab sofort Mamis und Papis Leben. Fünf Mütter und ein Vater schreiben über ihren Alltag mit dem Familienzuwachs. Von Herausforderungen, Veränderungen, Ängsten und Freuden.
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