Knall beim Lucerne Festival

Zwei weitere Stiftungsräte und Geschäftsführerin schmeissen Bettel hin

Das London Symphony Orchestra Luzern ist ein gern gesehen Gast am Lucerne Festival. (Bild: zvg / Priska Ketterer)

In der Stiftung Freunde des Lucerne Festival kommt es zu gewichtigen Abgängen. Nach Präsident Hubert Achermann treten auch die beiden Mitglieder Corinna von Schönau-Riedweg und Michel Stadlin zurück. Ausserdem hat die langjährige Geschäftsführerin Valentina Rota gekündigt.

Kürzlich wurde über einen Putsch berichtet, der zum Ausscheiden von Stiftungsratspräsident Hubert Achermann führte (zentralplus berichtete). Nun haben die beiden Mitglieder des Stiftungsrates und die Geschäftsführerin entschieden, den Stiftungsrat ebenfalls zu verlassen.

Sie können die Entscheidungen rund um die Behandlung der gravierenden Mobbing-Vorwürfe an die Adresse des Intendanten Michael Häfliger nicht mittragen. Zudem lehnen sie das Vorgehen im Zusammenhang mit dem erzwungenen Rücktritt von Hubert Achermann als Präsident der Stiftung entschieden ab. Sie sehen die Integrität der Führung des Festivals in Gefahr und befürchten einen grossen Reputationsverlust, heisst es in einer von PR-Guru Sacha Wigdorovits versendeten Mitteilung.

Für die vier Ausscheidenden sei die Stiftung Freunde des Lucerne Festival weit mehr als bloss das «Kapital» des Festivals: Sie sei seit Jahrzehnten ein tragender Pfeiler des Festivals und dabei höchsten Ansprüchen verpflichtet, sei es im künstlerischen Angebot des Festivals wie auch im Einhalten von ethischen Grundsätzen in der täglichen Arbeit.

Der Einsatz und das Wirken im Dienste der Stiftung verlange volle Identifikation mit dem Festival, heisst es weiter. Infolge der Vorfälle der letzten Wochen sei dies für die drei austretenden Mitglieder des Stiftungsrates und die Geschäftsführerin leider nicht mehr gegeben.

Am späteren Freitagnachmittag versendete das Lucerne Festival ebenfalls eine Mitteilung. Markus Hongler sei einstimmig zum neuen Stiftungsratspräsidenten gewählt worden. Er sagt zu seiner Wahl: «Ich freue mich sehr über diese Wahl und bin mir der Verantwortung, die diese Aufgabe mit sich bringt, vollauf bewusst. Wir hätten uns sehr gewünscht, dass dieser Wechsel im Präsidium des Festivals ohne Misstöne vonstattengegangen wäre. Leider ist es anders gekommen, was wir sehr bedauern. Zusammen mit dem Stiftungsrat werde ich die Entwicklungen der letzten Wochen sorgfältig analysieren.»

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