Genoni ist der erste Goalie

Zutritt zum exklusiven Meisterklub? Am besten geht’s mit einem Zuger Titelgewinn

Der EV Zug ist der dritte Arbeitgeber, mit dem Goalie Leonardo Genoni den Meisterpokal in die Höhe stemmt. (Bild: Claudio Thoma/freshfocus)

Mit dem EV Zug hat Leonardo Genoni eben seinen sechsten Meistertitel errungen. Es ist der dritte Verein, den der 33-Jährige zu Titelehren gehext hat. Nur ein exklusiver Kreis an Spielern schaffte es, mit drei verschiedenen Vereinen Schweizer Meister zu werden. Genoni stösst als erster Goalie dazu.

Seit 1998 ist Jörg Eberle der Rekordchampion. Der damals 36-jährige Stürmer war Mitglied der ersten Zuger Meistermannschaft und errang seinen insgesamt siebten Meistertitel. Der Schweizer Internationale aus der Ostschweiz war zuvor schon mit Davos und Lugano Meister geworden.

Ein anderer, der mit drei verschiedenen Arbeitgebern den Meisterpokal in die Höhe stemmen durfte, sass am Freitag beim letzten Schritt zum zweiten Titelgewinn der Zuger auf der Tribüne der Bossard Arena: André Rötheli, der Meistercaptain von 1998.

Im Rückblick sollte es sich für den Solothurner als Glück erweisen, dass er drei Jahre nach seinem ersten Titelgewinn als Mitglied der sogenannten «Viererbande» aus Zug vertrieben wurde. Denn der Center mit den goldenen Händen sollte seine Karriere mit zwei weiteren Meistertiteln schmücken: 2003 mit Lugano und 2004 mit dem SC Bern.

Laurent Müller ist der Gegenentwurf

Und jetzt auch noch Leonardo Genoni: Vor seinem Titelgewinn mit den Zugern hat er schon drei Mal mit Davos (2009, 2011, 2015) und zwei Mal mit dem SC Bern (2017, 2019) die Meisterschaft gewonnen. Er ist der erste Goalie, der mit drei verschiedenen Arbeitgebern den Meisterpokal geholt hat.

Eberle, Rötheli und Genoni machen klar: In aller Regel schafft man es mit einem Zuger Titelgewinn in diesen exklusiven Meisterklub.

Aber keine Regel ohne Ausnahme: Laurent Müller liefert den Gegenentwurf zum Zuger Erfolgsweg. Der 42-jährige Stürmer aus Bern wurde 1997 mit dem SCB, 2000 und 2001 mit den ZSC Lions und 2005 mit dem HC Davos Schweizer Meister.

Auch Kovar Meister mit drei Arbeitgebern

Meister mit drei verschiedenen Vereinen zu werden, ist ein untrüglicher Hinweis auf die individuelle Klasse eines Spielers. Kein Wunder also, dass auch Zugs brillanter Spielgestalter Jan Kovar, der beste Feldspieler der abgelaufenen National-League-Saison, dies länderübergreifend auch geschafft hat.

«Jetzt visiere ich noch den Titel in der Champions League an.»

EVZ-Sportchef Reto Kläy

Der 31-jährige Tscheche wurde 2013 Meister mit seinem Stammklub HC Pilsen, darauf folgten die beiden KHL-Titelgewinne mit Metallurg Magnitogorsk (2014 und 2016). Er sei der beste Stürmer ausserhalb der NHL, lobte ihn EVZ-Trainer Dan Tangnes schon Monate vor dem Erringen des Meistertitels 2021.

Kläy arbeitet an persönlichem «Grand Slam»

Aufnahme in den exklusiven Meisterklub wird Reto Kläy hingegen nicht mehr finden. Zum einen hat der 42-Jährige seine Aktivkarriere als Verteidiger schon länger beendet, zum anderen hat er bloss elf Spiele in der höchsten Schweizer Liga für die Rapperswil-Jona Lakers bestritten.

Aber als Sportchef darf sich seine Trophäensammlung sehen lassen: Reto Kläy hat schon alle wichtigen Titel, die es im Schweizer Eishockey zu gewinnen gibt, geholt. Mit dem EVZ ist er Meister bei den U17, den U20 und jüngst in der höchsten Schweizer Spielklasse geworden. Zudem darf er sich seit 2019 Cupsieger nennen. Als Sportchef des SC Langenthal gewann Reto Kläy 2012 die Swiss League.

«Jetzt visiere ich noch den Titel in der Champions League an», sagt er mit einem Grinsen. «Dann habe ich meinen persönlichen Grand-Slam komplettiert.»

Es wäre spannend zu beobachten gewesen, wie weit es der Schweizer Meister EVZ in dieser Saison in der Champions League gebracht hätte. Aber deren Austragung fiel der Weltviruskrise zum Opfer.

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