Erste Saisonpleite gegen Lausanne

Zugs offensive Feuerkraft lahmt, weil der letzte Zwick fehlt

Spass sieht anders aus: Zugs Spielmacher Jan Kovar (links) und Topskorer Grégory Hofmann. (Bild: Marc Schumacher/freshfocus)

Jetzt ist es auch um die blütenweisse Weste des EV Zug geschehen: Nach drei Meisterschaftssiegen in Folge stapft er erstmals als Verlierer vom Eis. Beim 0:3 gegen Lausanne war nicht alles schlecht, aber einiges nicht gut genug. Die offensiven Titulare der Zuger stecken in einer Schaffenskrise.

Irgendwie beschlich einen mit Fortdauer des Spiels an diesem Freitagabend das Gefühl, dass der EV Zug noch Stunden hätte spielen können, ohne einen Treffer zu erzielen. Er kam zu selten in die gefährlichen Positionen vor dem gegnerischen Tor, die Abschlüsse kamen mit wachsender Verzweiflung meist aus der Distanz und verfehlten nicht selten das Tor.

Zugs Captain Raphael Diaz bekannte: «Ja, die Scheibe wollte einfach nicht rein. Wir hätten für mehr Präsenz vor dem gegnerischen Tor sorgen müssen, um einen Puck reinzuwürgen. Um ins Spiel zurückkehren zu können.»

Zwei entscheidende Unterschiede

Aber dieses Mal fand der EV Zug keinen Weg zum Sieg. Die Partie war leistungsmässig zwar eine enge – so wie die drei vorangegangenen auch. Mit dem Unterschied, dass der EVZ in Rapperswil und Lugano jeweils 3:2 siegte und ein 2:1 im ersten Heimspiel gegen den SC Bern nachlegte.

Diaz beklagte etwas Pech bei der Entstehung des 0:1 im ersten und des 0:2 im zweiten Drittel. Doch mit einer funktionierenden Offensive hätte der Rückstand noch korrigiert werden können.

«Wir müssen wieder mehr Emotionen in unser Spiel bringen.»

EVZ-Captain Raphael Diaz

Stattdessen liessen die Zuger fünf Überzahlsituationen ungenutzt verstreichen. Die Westschweizer hingegen bauten mit ihrer ersten das Skore auf zwei Längen aus. «Bis heute war das noch eine Stärke von uns und zuletzt entscheidend gegen Bern», sagte Diaz.

Es gab aber noch einen entscheidenden Unterschied: Die Westschweizer agierten zumindest in den ersten beiden Dritteln physisch präsenter und aggressiver als der Gastgeber. «Wir müssen wieder mehr Emotionen in unser Spiel bringen und zwar von Anfang an», bestätigte Diaz.

Zugs bester Skorer auf Platz 33

Denn die Zuger Offensivmaschinerie ist noch nicht so gut geölt, dass sie einen Gegner ohne Weiteres aus dem Stadion schiessen könnte. Stattdessen ächzt und krächzt sie.

Der beste Skorer der Zuger, Grégory Hofmann, liegt mit zwei Toren und einem Assist in der nationalen Bestenliste auf Platz 33. Das macht klar, wie sehr die offensive Feuerkraft der Zuger derzeit lahmt.

Bei den Zuger Söldnern sieht das Bild noch trister aus: Ryan McLeod ist mit zwei Assists in vier Spielen der Beste, Jan Kovar hat es auf eine Torvorlage gebracht, Carl Klingberg und der nach dem ersten Spiel ausgefallene Erik Thorell stehen noch mit einer «Brille» (0 Tore/0 Assists) da.

Defensive ermöglicht Siegchance

Woran liegt's? «Gegen Lausanne hatten wir zwar Chancen, aber uns fehlte der letzte Zwick», befand Diaz. Und ergänzte, dass die offensive Ausbeute nicht das darstelle, was sie sich vorgenommen hätten.

Aber er wollte kein Drama draus machen und verwies darauf, dass «wir defensiv bisher als Einheit aufgetreten sind.» Das war die Basis für die neun Punkte aus den ersten drei Spielen. Und die Abwehrarbeit mit einem abermals überzeugenden Leonardo Genoni im Tor ermöglichte auch gegen Lausanne eine Siegchance.

«Wir dürfen nicht anfangen zu überlegen im Abschluss, denn so funktioniert es ganz bestimmt nicht.»

Sinnbildlich dafür war der von Jérôme Bachofner geblockte Schuss in der 15. Spielminute. Vor lauter Schmerzen kam der Zuger Flügelstürmer kaum mehr auf die Beine. Die EVZ-Teamkollegen auf der Spielerbank feierten ihn und die gut 2900 Zuschauer reagierten so begeistert wie im weiteren Spielverlauf nie mehr.

Geduld ist für Diaz zentral

Aber wie kann der EVZ seine Offensivmaschinerie zum Laufen bringen? Es sei eine Frage der Zeit, bis es mit einer besseren Effizienz im Verwerten der Chancen klappe, so Diaz. «Wir brauchen einfach Geduld. Wir dürfen nicht anfangen zu überlegen im Abschluss, denn so funktioniert es ganz bestimmt nicht.»

Die nächste Gelegenheit für die Zuger, es besser zu machen, bietet sich heute Abend im Auswärtsspiel gegen den HC Ambri-Piotta.

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