Tierpflegerin rastet nach Trennung aus

Zuger wurde von Ex-Freundin terrorisiert – jetzt wird sie zur Rechenschaft gezogen

Über Monate hinweg verschickte die Frau Beschimpfungen und Drohungen an ihren Exfreund. (Bild: Adobe Stock)

Liebeskummer kann einen in den Wahnsinn treiben. Manchmal ganz wörtlich. Im Kanton Zug beging eine Frau gar Hausfriedensbruch, um sich an ihrem Ex zu rächen. Eine Tat, die sie nun allerdings teuer zu stehen kommt.

Drei Jahre waren die beiden ein Paar. Ende Juli letzten Jahres war dann plötzlich Schluss. Nur kurze Zeit später hatte er eine andere – und das konnte die junge Frau nicht ertragen. Fast sechs Monate lang machte sie ihrem Ex die Hölle heiss.

Dafür nutzte sie die sozialen Medien. Auf der öffentlichen Facebook-Seite der Firma, bei der ihr Ex-Freund arbeitete, rechnete sie mit ihm ab. Sie bezeichnete den Zuger als «feige Drecksau» und «Mensch ohne Charakter». Zudem gab sie Google-Bewertungen ab, in welchen sie über ihn schrieb, er sei «menschlich eine 0».

Verletzende Nachrichten auf allen Kanälen

Im Oktober fing sie an, die neue Freundin ihres Ex über den Facebook-Messenger zu beschimpfen. Mit Vorliebe bezeichnete die Tierpflegerin die Frau darin als «Arschloch». Im Dezember folgten dann wiederum E-Mails an den ehemaligen Lebensgefährten. Neben diversen Kraftausdrücken schrieb sie darin, er sei «so erbärmlich».

Das Ganze zog immer weitere Kreise. Kurz nach Weihnachten wurde dann auch noch die Mutter des Ex-Freundes zur Zielscheibe. Sie erhielt Sprachnachrichten, in denen ihr Sohn als «Abschaum» bezeichnet wurde.

Plötzlich stand sie im Garten

Immer wieder stiess die Frau Drohungen aus. Sie kündigte an, das Auto ihres Ex «zur Sau» zu machen. Er solle schauen, dass er ihr nie über den Weg laufe, sie bringe ihn um, mache ihn fertig, hoffe, dass er erschossen werde. Der neuen Freundin schrieb sie: «Ich finde dich immer.»

Im Januar dann verlegte sich der Terror in die reale Welt. Die Tierpflegerin verschaffte sich Zutritt zum Gartensitzplatz ihres Ex-Freundes und hinterliess dort eine weitere Nachricht mit unschönem Inhalt. Damit hatte sie den Bogen überspannt. Der Mann erstattete Anzeige.

Eine Busse und eine letzte Chance

Die Staatsanwaltschaft Zug kam daraufhin zum Schluss, dass sich die junge Frau der mehrfachen Beschimpfung, mehrfachen Drohung und des Hausfriedensbruchs schuldig gemacht hatte. Der Terror habe nicht nur beleidigenden Charakter gehabt, sondern habe das Sicherheitsgefühl des Paares «massiv verletzt.»

Wie aus dem rechtskräftigen Strafbefehl hervorgeht, wird die Frau mit einer bedingten Geldstrafe von 100 Tagessätzen à 30 Franken sowie einer Busse von 600 Franken bestraft. Die 3'000 Franken werden fällig, wenn sie innerhalb von zwei Jahren erneut eine ähnlich geartete Straftat begeht. Sprich: der Terror kein Ende haben sollte.

Die Busse sowie Verfahrenskosten von rund 1'200 Franken muss sie sofort bezahlen.

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