Mit Bluetooth und Herzfrequenzmesser

Zuger wollen den Nuggi der Zukunft entwickeln

Der digitale Schnuller beinhaltet alles: Mikro-Kameras, Sprech-Systeme, Infrarot-Messgeräte, Musik- und Stimmerkennung, Thermometer, Schlaf- und Stabilisations-Sensoren sowie Bluetooth und Apps. (Bild: Kickstarter)

Mal angenommen, auf dem Raumschiff Enterprise gibt es demnächst Nachwuchs – dann haben wir vielleicht den passenden Schnuller für den jungen Captain Kirk gefunden. Doch braucht der Nuggi 2.0 tatsächlich Mikrokameras und Walkie-Talkie-Funktionen? Und: Kann er sogar Leben retten? Die Erfinder meinen: Ja.

«Ich erinnere mich an viele schlaflose Nächte», sagt Manuela Schaad, Ideenstifterin für den digitalen Schnuller im Produktvideo. «Weinendes Baby, unruhige Nächte, unzählige Male aufstehen, Schnuller suchen und immer wieder Schlaflieder singen», führt sie aus. Diese Zeiten sollen aber schon bald der Vergangenheit angehören – wie eine Medienmitteilung des Unternehmens Still GmbH mit Sitz in Steinhausen verspricht.

Geschäftsführer Roland Kirchhofer und sein Team bei Still sind überzeugt, dass sie das Leben moderner Eltern künftig sorgenfreier machen können – und zwar mit viel Hightech in Form eines Schnullers.

Der Nuggi als Überwachungsgerät

Die Technologien, die im «Nuggi 2.0» vereint werden sollen, lesen sich wie die Spezifikationen der neuesten Handygeneration: Mikro-Kameras, Sprech-Systeme, Infrarot-Messgeräte, Musik- und Stimmerkennung. Dazu kommen Thermometer, Schlaf- und Stabilisations-Sensoren sowie selbstverständlich eine Bluetooth-Verbindung und die obligaten Steuerungs-Apps.

Wird er sogar Leben retten können?

Mit den Sensoren wird konstant die Temperatur des Kleinkindes gemessen und die Herzfrequenz überwacht. Die Eltern sollen so wissen, ob und wie tief ihr Kind schläft – und so selbst ruhiger schlafen können oder allenfalls via Lautsprecher mit ihrer Stimme oder mit Musik eingreifen.

Den Eltern soll dank Alarmfunktion sogar die Angst vor plötzlichem Kindstod genommen werden und schnelles Reagieren ermöglichen. Im besten Fall könnte der Nuggi 2.0 also Leben retten. Davon sind zumindest die Macher überzeugt. Die Daten, die das Gerät erfasst, sollen nur den Eltern zur Verfügung stehen.

Crowdfunding soll 180'000 Franken bringen

Begleitet wird die Entwicklung von der Technischen Hochschule Rapperswil. Die Erfindung wurde bereits zum Patent angemeldet. Auf der Crowdfunding-Plattform Kickstarter sucht das Unternehmen nun 180'000 Franken. Die sollen für die Entwicklung mehrerer Prototypen eingesetzt werden, die man brauche, bis man in Serie gehen könne.

Ausserdem müssten Tests durchgeführt werden, an richtigen Babys, «damit auch sämtliche gesundheitlichen Bedenken ausgeschlossen und die wichtigsten Erkenntnisse verifiziert werden können», wie das Unternehmen auf Anfrage von zentralplus mitteilt.

Günstiger als das Babyfon, das er ersetzen soll

Was der Nuggi dereinst kosten wird, können die Erfinder bislang nur schätzen: «Der Still-Nuggi wird sicherlich ein höherpreisiges Produkt», heisst es weiter. Er soll im Idealfall bei etwa 70 Franken liegen – was unter dem Preis eines guten Babyfons liege.

Der Preis sei aber nicht nur den technischen Eigenschaften geschuldet, sondern auch der Verarbeitung. Der Nuggi solle etwa wasserfest sein, damit man ihn problemlos reinigen könne. Umfragen in Kitas hätten ergeben, dass Eltern durchaus bereit seien, einen höheren Preis zu zahlen.

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